ESF Projekt "Apotheker für die Zukunft" mit dem Nationalen Integrationspreis der Bundeskanzlerin ausgezeichnet

Datum
16.12.2019

Das rheinland-pfälzische Projekt "Apotheker für die Zukunft" im ESF-Programm "Qualifizierung im Kontext Anerkennungsgesetz (Förderprogramm IQ)" ist mit dem Nationalen Integrationspreis der Bundeskanzlerin ausgezeichnet worden. In ihrer Rede lobte Kanzlerin Dr. Angela Merkel sowohl das Siegerprojekt als auch die anderen neun Projekte, die in die engere Wahl kamen. Diese seien Beispiele, die zeigen, wie Integration für alle Seiten zum Gewinn werde. Mit dem Siegerprojekt habe die Jury eine gute Wahl getroffen, so die Bundeskanzlerin, weil es zeige, wie wichtig es ist, dass Zugewanderte mitgestalten.

"Apotheker für die Zukunft" zielt darauf ab, Apothekerinnen und Apotheker, die im Ausland ihren Studienabschluss erworben haben, in einer sechsmonatigen Qualifizierung sprachlich und fachlich auf die Kenntnisprüfung vorzubereiten. Das Bestehen der Prüfung ist Voraussetzung für die Erteilung der Approbation und diese eröffnet den Weg in die Tätigkeit als Apothekerin und Apotheker. Finanziert wird das Projekt vom Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF). Umgesetzt wird es im IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz von MIP - Medici in Posterum in Zusammenarbeit mit der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz (LAK RLP).

In ihrer Laudatio hob Dr. Angela Merkel hervor, wie erfreulich es ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Qualifizierung mittlerweile fast alle in freien Apotheken oder Krankenhausapotheken arbeiten und damit einen bedeutenden Beitrag leisten, dass die Apotheke vor Ort nicht schließen muss. "Das ist für viele Menschen sehr wichtig."

Auf Seiten der Kooperationspartner von der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz und dem IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz ist die Freude über die Auszeichnung auf Bundesebene groß. Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, sagte: "Wir freuen sehr über die Ehrung der Bundeskanzlerin. Als Freiberuflerinnen und Freiberufler haben wir die Aufgabe, uns um die Menschen zu kümmern - auch um eingewanderte Apothekerinnen und Apotheker als zukünftige Kolleginnen und Kollegen in der Apotheke vor Ort. Es ist toll mitzuerleben, wie intensiv gearbeitet, oft gemeinsam gelacht wird und alle profitieren."

Dr. Ralf Sänger vom IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz hofft, dass das Beispiel auch in anderen Bundesländern Schule macht. "Wir schaffen damit beste Voraussetzungen, dass internationale Fachkräfte in ihrem Beruf weiterarbeiten können und schließen zugleich eine Fachkräftelücke. Dies gelingt auch dank der guten Zusammenarbeit mit dem Land Rheinland-Pfalz und der zuständigen Landesbehörde."

Gruppe Menschen
Nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorbereitungskurse fanden anschließend eine Stelle und arbeiten in Apotheken in Rheinland-Pfalz. © MIP-Medici in Posterum GmbH

Seit 2017 haben 56 internationale Apothekerinnen und Apotheker an dem "Vorbereitungskurs auf die pharmazeutische Kenntnisprüfung" in Mainz teilgenommen. Nahezu alle von ihnen fanden anschließend eine Stelle und arbeiten in Apotheken in Rheinland-Pfalz. Für sie, die nur eine kurze Phase der Nachqualifizierung brauchten, bevor sie wieder gemäß ihrer Qualifikation arbeiten konnten, ist dies eine genauso erfreuliche Bilanz wie für diejenigen, die das Projekt initiiert haben.

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse - unabhängig vom Aufenthaltstitel - häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden.

Das in allen 16 Bundesländern mit etwa 330 Teilprojekten aktive Förderprogramm IQ hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Weitere Informationen zum Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" stehen auf dem ESF-Portal sowie auf der Website des Programms.

Auszug aus dem ESF-Newsletter