ESF-Förderprogramm "Zukunftszentren": Qualifizieren für den digitalen Wandel

Datum
28.02.2019

Die rapide voranschreitende Digitalisierung und der zunehmend spürbare demografische Wandel verändern unsere Arbeitswelt gravierend. Dies bietet gerade für kleine und mittlere Unternehmen neue Chancen und Wachstumsaussichten. Gleichzeitig besteht ein enormer Anpassungsdruck. In besonderem Maße und schon deutlich früher sind die ostdeutschen Bundesländer mit den Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels konfrontiert gewesen. Viele gut ausgebildete junge Leute sind in die alten Bundesländer gezogen. In den kommenden Jahren gehen außerdem zahlreiche ältere Menschen in den Ruhestand. Hier stellt sich unter anderem die Frage: Wie können Unternehmen und Beschäftigte sowie Selbstständige dabei unterstützt werden, diese Wandlungsprozesse zu meistern? Genau an dieser Stelle kommen die "Zukunftszentren" und damit der ESF ins Spiel.

Mit dem ESF-Förderprogramm sollen die ostdeutschen Bundesländer gezielt dabei unterstützt werden, digitale und demografische Transformationsprozesse zu bewältigen und vor allem sozial zu gestalten. Qualifizierung im Betrieb soll neu gedacht und erprobt werden - immer mit dem Ziel, die Gestaltungskompetenz zu fördern. Denn Digitalisierung verändert die Tätigkeiten und Anforderungen in allen Berufen.

Die "Zukunftszentren" verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz: sie richten sich sowohl an Unternehmen und ihre Beschäftigten als auch an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige. In jedem ostdeutschen Bundesland soll ein Regionales Zukunftszentrum entstehen, denn es sollen die unterschiedlichen Bedarfe der Regionen und Branchen differenziert in den Blick genommen werden. Ein übergeordneter Think Tank, das Zentrum digitale Arbeit, wird das Wissen bündeln und für einen bundesweiten Austausch sorgen. Mit dem Haus der Selbstständigen sollen Informationen zur Gründung von Interessenvertretungen und zu selbstregulierenden Verfahren bereitgestellt werden, um die Vergütungssituation, Arbeitsbedingungen und soziale Sicherung von Solo-Selbstständigen und Plattformbeschäftigten zu verbessern.

Für den Aufbau der Zentren ist die Expertise der Akteure und Netzwerke in den Regionen entscheidend. Die Menschen in Ostdeutschland haben eine besondere Transformationskompetenz: Sie haben schon einmal einen tiefgreifenden Umbruch erfolgreich bewältigt. Hier wollen wir anschließen.

Die Förderrichtlinie wird in Kürze veröffentlicht. Finanziert wird das Programm "Zukunftszentren" aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie Bundes- und Landesmitteln. Über die Entwicklungen werden wir Sie in unserem ESF-Newsletter auf dem Laufenden halten.