Frauenwerkstatt M17 - Sprache, Kontakt, Arbeit

Datum
15.05.2020

Die ESF-geförderte "Frauenwerkstatt M17" im Fürther Quartier Innenstadt ist eine offene Anlaufstelle für Frauen mit Migrationsbiografie. Das "BIWAQ"-Projekt bietet ein umfassendes Beratungs-, Aktivierungs- und Qualifizierungsangebot. In der "Covid19-Krise" unterstützt das Projekt die Menschen im Quartier durch ein neues Angebot.

"Im Quartier stieg der Bedarf an Mund-Nase-Bedeckungen. Neben unseren Teilnehmerinnen und ihren Familien fragten auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkünfte sowie Angehörige medizinischer Berufe verstärkt Behelfsmasken nach", erzählt die Projektleiterin Alexandra Pashalidis. Gemeinsam haben Projektmitarbeiterinnen und Teilnehmerinnen einen Weg gefunden, die Nähwerkstatt des Projekts mit den Infektionsschutzmaßnahmen in Einklang zu bringen und zugleich das Quartier zu unterstützen.

Schutzmasken
Selbst genähter Mundschutz von Teilnehmerinnen des BIWAQ-Projekts "Frauenwerkstatt M17" © Frauenwerkstatt M17, Fürth

In Kleinstgruppen von jeweils zwei Frauen erlernten die Teilnehmerinnen das Nähen der sogenannten Behelfsmasken. Sie versorgten sich selbst und andere Teilnehmerinnen, die ungeübte Näherinnen sind, mit den Behelfsmasken. Darüber hinaus wurden mehrsprachige Nähanleitungen erstellt und zusammen mit Stoff- und Materialspenden an die Gemeinschaftsunterkünfte im Quartier versandt. So können Masken bedarfsgerecht dort produziert werden, wo sie gebraucht werden. Einen besonderen Dank erfahren außerdem die Mitarbeiter*innen des Klinikums Fürth. Sie erhalten die Behelfsmasken des "BIWAQ"-Projekts kostenlos zur Weitergabe an ihre Familien.

"Wir sind froh, dass wir auf diese Weise zumindest einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der schwierigen Situation leisten können", resümiert die Projektleiterin.

Das Projekt "Frauenwerkstatt M17" bietet ein umfassendes und kultursensibles Beratungs-, Aktivierungs- und Qualifizierungsangebot. Durch Erweiterung der Sprachkompetenz sowie Berufsorientierung und -qualifizierung erhalten die Frauen besseren Zugang zum Erwerbsleben. Aktive Teilnehmerinnen des Projekts werden als "Brückenfrauen" für Frauen mit ähnlicher Zuwanderungserfahrung qualifiziert und fungieren als Vorbild und Motivatorinnen.

Ein weiterer Fokus ist die Stärkung der gesellschaftlichen Partizipation von Frauen mit Migrationshintergrund im Quartier. Die "Frauenwerkstatt M17" begleitet sie auf dem Weg zu einem teilnehmenden, selbstbewussten Mitglied der lokalen Gesellschaft und stärkt sowohl ihre beruflichen als auch sozialen Integrationsperspektiven. Durch Quartiersprojekte und Aktionen im Stadtteil machen die Frauen ihre Fähigkeiten und ihren Beitrag für die Gesellschaft sichtbar. Gemeinschaftlich organisierte Quartiersevents wie Straßenfeste und Pop-up-Cafés fördern das interkulturelle Zusammenleben im Stadtteil. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Die "Frauenwerkstatt M17" wird im Rahmen des Programms "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier - BIWAQ" durch den Europäischen Sozialfonds und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Seit 2008 legt "BIWAQ" als Partnerprogramm des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt" den Schwerpunkt bewusst auf benachteiligte Stadt- und Ortsteile. So verknüpft "BIWAQ" quartiersbezogen lokale Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktprojekte mit städtebaulichen Maßnahmen. Mit dieser Sozialraumorientierung erreicht die Unterstützung die Menschen, die sie benötigen. Die Projekte entwickeln wirksame Instrumente für die konkreten Bedürfnisse in den Soziale-Stadt-Gebieten. Sie sind verknüpft mit städtebaulichen Investitionen und kooperieren eng mit den Partnern vor Ort - zum Beispiel dem Quartiersmanagement, lokalen Vereinen oder Akteuren der Wirtschaftsförderung.

Einen Überblick über die Angebote der "BIWAQ"-Projekte bietet die Projektdatenbank des Förderprogramms.

Weitere Informationen zum ESF-Programm "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier - BIWAQ" finden sich auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.

Auszug aus dem ESF-Newsletter