Klarer Kurs durch europäischen Austausch

Datum
31.08.2021

Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, besuchte am 10. August 2021 das ESF geförderte Projekt "IdeAl für Berlin" in Berlin-Hellersdorf, das jungen Erwachsenen ein zweimonatiges Praktikum im europäischen Ausland ermöglicht.

Im Gespräch mit den Teilnehmer*innen von zwei Projektgruppen wurden die positiven Effekte des Projekts deutlich. Die Möglichkeit, in einem komplett anderen Umfeld Erfahrungen zu sammeln und sich beruflich zu orientieren, stärkt gleichermaßen die persönlichen Kompetenzen und das Selbstbewusstsein. Die Erfahrungen im Ausland und im Rahmen des Praktikums sowie die Vor- und Nachbereitung durch den Projektträger KIDS & CO ebnen den Weg, so dass die Teilnehmer*innen im Anschluss einen Ausbildungsplatz oder eine Beschäftigung finden.

Bei dem Projektbesuch des im Rahmen der "ESF-Integrationsrichtlinie Bund" geförderten Projekts sprach Dr. Schmachtenberg mit jungen Erwachsenen, die aus Griechenland zurückgekehrt sind bzw. Ende August ihr zweimonatiges Praktikum in Italien beginnen. Themen waren die Erwartungen der Teilnehmer*innen an das Projekt, die damit verbundenen persönlichen Herausforderungen und ihre Erfahrungen während des Auslandsaufenthalts. Viele Teilnehmer*innen sind das erste Mal über einen so langen Zeitraum von ihren Familien und ihrem Freundeskreis entfernt und gewinnen über das eigenständige Leben in einer fremden Kultur und das zweimonatige Praktikum eine Perspektive für die berufliche und persönliche Entwicklung. Im gemeinsamen Gespräch berichteten die jungen Erwachsenen, wie sie den Weg zum Projekt gefunden und die unterschiedlichen Phasen des Projekts erlebt haben.

Das Projekt "IdeAl für Berlin"

Das Projekt "IdeAl für Berlin" (IdeAl steht für "Integration durch europäischen Austausch lernen") wendet sich an arbeitslose junge Erwachsene an der Schnittstelle zwischen Ausbildung und Beruf, darunter Ausbildungsabbrecher*innen im Alter von 18-35 Jahren, individuell beeinträchtigte und/oder lernbehinderte junge Erwachsene sowie an alleinerziehende Mütter, denen die Teilnahme durch flexible Lösungen mit Kinderbetreuung im Gastland ermöglicht wird.

In einer zwei- bis dreimonatigen Vorbereitungszeit erkundet das Projektteam mit den jungen Erwachsenen gemeinsam und individuell verschiedene Berufsfelder. Die bekannten, aber auch noch unentdeckte Stärken und Kompetenzen der Teilnehmenden werden ebenfalls ermittelt. Die Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt umfasst die Vermittlung von Grundkenntnissen der jeweiligen Fremdsprache und Kenntnissen über die andere Kultur, konstruktive Konfliktlösung anhand praktischer Übungen, Hilfestellung zur Selbstversorgung und Haushaltsführung sowie die eigentliche Reiseplanung.

Die Kooperationspartner im jeweiligen Gastland (im Fall von "IdeAl für Berlin" in Frankreich, Schweden, Italien oder Griechenland) erhalten während der Vorbereitungsphase Informationen zur Gruppe und zu jedem*r einzelnen Teilnehmer*in. So können sie auf Grundlage der Vorstellungen, Talente und der jeweiligen Möglichkeiten vor Ort die passenden Praktikumsplätze suchen und die dortigen Mitarbeiter*innen entsprechend vorbereiten.

Oftmals sind die angestrebten Praktika im handwerklichen Bereich oder in der Gastronomie. Hier lassen sich Tätigkeiten und Aufgaben auch bei geringen Sprachkenntnissen gut erlernen und Erfolgserlebnisse steigern das Engagement und die Motivation.

Während des Aufenthalts im Ausland werden die Projektteilnehmenden durch Pädagog*innen begleitet.

Im Anschluss an das Praktikum im Ausland folgt dann in Deutschland eine bis zu zwei Monate dauernde Nachbereitung, in der das Projektteam zusammen mit den zurückgekehrten Teilnehmenden ihre Entwicklung im Ausland reflektieren. Außerdem unterstützt das Projektteam individuell bei Bewerbungen um Ausbildungs-oder Arbeitsplätze, wobei die neuen Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten in die Bewerbungsunterlagen einfließen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Die "ESF-Integrationsrichtlinie Bund"

Das Projekt "IdeAl für Berlin" wird im Rahmen der "ESF-Integrationsrichtlinie Bund, Handlungsschwerpunkt Integration durch Austausch (IdA)" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Ziel der "ESF-Integrationsrichtlinie Bund" ist es, Personen mit besonderen Schwierigkeiten beim Zugang zu Arbeit oder Ausbildung stufenweise und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Die "ESF-Integrationsrichtlinie Bund" hat drei Handlungsschwerpunkte:

  • "Integration von Asylbewerberinnen, Asylbewerbern und Flüchtlingen (IvAF)"
  • "Integration statt Ausgrenzung (IsA)"
  • "Integration durch Austausch (IdA)"

Im Handlungsschwerpunkt "Integration durch Austausch" (IdA) werden transnationale Mobilitätsmaßnahmen für junge Erwachsene im Alter von 18 bis 35 Jahren gefördert.

In der ESF Plus Förderperiode 2021-2027 soll dieser Ansatz insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Mitgliedstaaten mit dem Programm JUVENTUS Deutschland fortgesetzt werden. Ziel ist es, den Zugang zu Auslandserfahrung für benachteiligte Jugendliche auch weiterhin zu ermöglichen und hierdurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Darüber hinaus geht es um die Vermittlung der Möglichkeiten, die ein soziales Europa bietet, das Kennenlernen und die Wertschätzung anderer Nationalstaaten sowie die Stärkung der transnationalen Zusammenarbeit der im Bereich Mobilität beteiligten Organisationen und der dort beschäftigten Fachkräfte.

Weitere Informationen zur "ESF-Integrationsrichtlinie Bund" finden Sie auf dem ESF-Portal.

Auszug aus dem ESF-Newsletter