JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa

Förderung transnationaler Mobilitätsmaßnahmen für benachteiligte junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit

JUVENTUS richtet sich an benachteiligte junge Menschen von 18 bis 30 Jahren, deren Zugang zu Arbeit oder Ausbildung aus mehreren individuellen und/oder strukturellen Gründen besonders erschwert ist (z.B. Schulabbrecher*innen, Ausbildungsabbrecher*innen, Langzeitarbeitslose, etc.). Durch mehrmonatige betriebliche Praktika im europäischen Ausland können arbeitslose/arbeitssuchende Jugendliche und junge Erwachsene (Lern-)Erfahrungen in anderen Ländern sammeln und hierdurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Das Programm fördert die Beschäftigungsfähigkeit und die Entwicklung beruflicher Perspektiven der Teilnehmenden, mit dem Ziel der nachhaltigen Integration in den inländischen Arbeitsmarkt.

JUVENTUS leistet damit einen Beitrag zur sozialen Inklusion, Bekämpfung der Armut und zur Jugendbeschäftigung im Rahmen des ESF Plus-Bundesprogramms. Darüber hinaus ermöglicht der Zugang zu Auslandserfahrung es den Teilnehmenden die Vorteile eines sozialen Europas lebenswelt- und erfahrungsorientiert zu erleben. Die Erfahrungen im Ausland und während des Praktikums sowie die Vor- und Nachbereitung durch den Projektträger ebnen den Weg, dass die Teilnehmer*innen im Anschluss einen Ausbildungsplatz oder eine Beschäftigung finden und darüber ihren Platz in der Gesellschaft.

JUVENTUS ist im ESF Bundesprogramm wesentlich für die Umsetzung transnationaler Aktivitäten. Damit soll der Ansatz des erfolgreichen bisherigen ESF-Programms "Integration durch Austausch" (IdA) der ESF-Förderperioden 2007-2013 und 2014-2020 aufgenommen und weiterentwickelt werden. Dies geschieht in Kooperation mit anderen Mitgliedstaaten und Partnerländern, insbesondere den Partnern des ehem. transnationalen Lernnetzwerks "Transnationale Mobilitätsmaßnahmen für benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene" (TLN Mobility - jetzt ALMA Network) sowie der Programme, die unter der neuen Initiative ALMA ("Aim, Learn, Master, Achieve - Anvisieren, Lernen, Meistern, Ankommen") der Europäischen Kommission künftig aufgelegt werden. JUVENTUS unterstützt damit gleichzeitig die ALMA-Initiative, um zu dem langfristigen Ziel der Verstetigung dieser Initiative beizutragen. Dabei soll als ein Schwerpunkt der gegenseitige Austausch - durch verstärkte Aufnahme von Jugendlichen aus dem europäischen Ausland in Deutschland - weiterentwickelt werden. Daher wird die Förderung neben Vernetzungsaktivitäten auf regionaler Ebene durch einen fachlichen Austausch und Transfer von Qualitätsstandards auf transnationaler Ebene flankiert.

Am 19.06.2023 fand in Berlin die JUVENTUS-Auftaktveranstaltung statt, die gemeinsam mit dem ALMA-Netzwerk der EU ausgerichtet wurde. Auf der Veranstaltung wurden sowohl JUVENTUS wie auch ALMA umfassend vorgestellt. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung ist hier abrufbar.

Im Rahmen der ersten Förderrunde werden seit Ende 2022 18 Projekte in 9 Bundesländer gefördert und haben ihre Arbeit aufgenommen, indem sie bereits auf freiwilliger Basis mehrere Dutzend Teilnehmende ins EU-Ausland entsenden und für weitere Gruppen Teilnehmende suchen (s.u. Liste der Vorhaben mit Kontakten, wo man sich bei Interesse melden kann).

Zentraler Bestandteil von JUVENTUS ist ein begleitetes mehrmonatiges Auslandspraktikum in einem anderen EU-Mitgliedstaat bzw. europäisches Partnerland, eingebunden in einen Projektzyklus mit intensiver Vor- und Nachbereitung inkl. Sprachkurs. Die Projekte sollen von Kooperationsverbünden umgesetzt werden, in denen Jobcenter bzw. Agenturen für Arbeit, Betriebe und Projektträger zusammen mit transnationalen Kooperationspartner eng zusammenarbeiten. Alternativ können sich Jobcenter auch selbst als Vorhabenträger bewerben. Das Programm kann dabei als zusätzliche Maßnahme im "Portfolio" der Jobcenter dienen, um Leistungsempfängern einen "Neustart" und neuen Motivationsgewinn durch das Ausbrechen aus gewohnten Strukturen zu ermöglichen. Hierbei ist eine Einbettung in das regionalspezifische Arbeitsmarktkonzept sowie in den individuellen Integrationsprozess der Teilnehmenden vorgesehen. Die aktive Zusammenarbeit im Kooperationsverbund ist entscheidend für den Zugang zur Zielgruppe. Gefördert werden arbeitslose Jugendliche in Abstimmung mit dem/-r zuständigen Jobcenter bzw. Arbeitsagentur, bei denen durch die Erbringung von Eingliederungsmaßnahmen nach dem SGB III oder SGB II in absehbarer Zeit keine bedeutenden Integrationsfortschritte zu erwarten sein dürfen. Bei der Umsetzung der Maßnahmen können, wenn vorhanden, auch die Jugendberufsagenturen und das EURES-Personal der Jobcenter und der Agenturen für Arbeit eingebunden werden.

Antragsberechtigt sind alle juristischen Personen und Personengesellschaften, deutschlandweit. Es können Vorhaben mit einem Volumen von bis zu 3 Mio. EUR über zunächst 4 Jahre gefördert werden. Der Kofinanzierungssatz aus EU- und Bundesmittel beträgt 90%, mit einer Eigenbeteiligung von 10% aus Eigen- oder Drittmitteln.

Die Zuwendungsempfänger und Teilprojektpartner sollen eine Verstetigung des Projekts nach Ablauf der Förderung anstreben. Dazu soll unter anderem nach Möglichkeiten für eine Fortsetzung der Projektaktivitäten gesucht werden, zum Beispiel als Fördermaßnahmen der Jobcenter bzw. Arbeitsagenturen.

Zusätzlich sollen modellhafte Ansätze zur Sondierung von Synergieeffekten zwischen Erasmus Plus und dem ESF Plus erprobt und ein fachlicher Austausch zwischen den ESF Plus-Projektträgern und Trägern/Beteiligten im Erasmus Plus-Programm gefördert werden.

Durch die Förderung transnationaler Mobilitätsmaßnahmen für benachteiligte junge Menschen wie JUVENTUS werden die bestehenden europäischen Austauschprogramme wie Erasmus Plus um einen wichtigen Baustein ergänzt, der sich explizit an eine bisher hier vernachlässigte aber besonders förderungswürdige Zielgruppe richtet.

Aktuell ist eine Antragstellung für Projektträger im Rahmen des JUVENTUS Programms nicht möglich.

Ein dritter Förderaufruf erfolgt voraussichtlich im 1. Halbjahr 2024.

Programmsteckbrief:

Zielgruppe
  • Jugendliche, Junge Erwachsene

Arbeitslose/ arbeitsuchende Jugendliche bis zu 30 Jahren, darunter Langzeitarbeitslose/ Jugendliche mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende, Ausbildungsabbrecher*innen, Geringqualifizierte, Menschen mit Behinderung

Standorte
Laufzeit

17.10.2022 - 31.12.2028

Verantwortlich
  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Förderschwerpunkt

2: Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung von Armut

Antragstellung als Projekt möglich?
  • Nein

Ein dritter Förderaufruf erfolgt voraussichtlich im 1. Halbjahr 2024.

Antragsberechtigte für Projektförderung

Alle juristischen Personen des privaten und öffentlichen Rechts, d.h. freie und öffentliche Einrichtungen, Unternehmen, Kommunen, Bildungsträger, Forschungseinrichtungen oder Verbände

Zusatzinformationen

Lo­go des Pro­gramms

Kontakt

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Referat EF 2
53107 Bonn

Sacha Piehl
Tel.: 0228 99 527-4080

Marcel Clive Huegel
Tel.: 030 18572-3559

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  • Tel.: 0355 355 486 921

Kurz-URL die­ser Web­sei­te

www.esfplus.de/ju­ve­n­tus

Auf­takt­ver­an­stal­tung am 19.06.2023

Web­si­te AL­MA Net­work