Förderung von betrieblichen Praktika für benachteiligte junge Menschen aus Spanien 

Datum
23.04.2012

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert im Rahmen des ESF-Programms "IdA - Integration durch Austausch" von heute an systematisch betriebliche Praktika für benachteiligte junge Menschen aus Spanien. Zielgruppe der Förderung sind junge Menschen aus Spanien, die Schwierigkeiten beim Zugang zum Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt haben. Die Betriebspraktika in Deutschland können bis zu sechs Monate dauern.

Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales:

"Die bestehenden europäischen Programme zur Förderung der Mobilität junger Menschen konzentrieren sich auf Studierende oder Auszubildende. Die Ergebnisse des ESF-Programms "IdA - Integration durch Austausch" zeigen aber, dass Arbeitsaufenthalte im Ausland auch benachteiligten jungen Menschen helfen, ihre Chancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt deutlich zu verbessern. Künftig werden wir mit IdA nicht mehr nur deutsche Jugendliche ins Ausland entsenden, sondern auch benachteiligte junge Menschen aus Spanien dabei unterstützen, in Deutschland betriebliche Praktika zu durchlaufen - und so ihre Jobchancen zu erhöhen."

Heute haben Vertreterinnen und Vertreter von elf IdA-Projektträgern und die Präsidentin der Stiftung Paideia in Galicien/Spanien, Rosalia Mera, im BMAS eine Rahmenvereinbarung unterschrieben, in der die Durchführung und Finanzierung des geplanten Austauschs geregelt wird. Die IdA-Projektträger erhalten vom BMAS Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus dem Haushalt des Ministeriums, wenn sie betriebliche Praktika für die jungen Menschen aus Spanien organisieren und deren Betreuung vor Ort übernehmen. Die Stiftung Paideia ist für die Finanzierung der Vorbereitungskurse der Jugendlichen in Galicien zuständig, darunter auch Sprachkurse, sowie für Reise, Unterkunft und Versicherung.  

Das ESF-Programm "IdA - Integration durch Austausch" basiert auf einer Förderrichtlinie vom 20. Oktober 2008. Im Rahmen der ersten Förderrunde werden 69 Projektverbünde mit einem Volumen von 73 Mio. Euro ESF- und 17 Mio. Euro BMAS-Mitteln gefördert.

Die bisherigen Aktivitäten dieser Projektverbünde waren darauf fokussiert, benachteiligte deutsche Jugendliche in Betriebe im europäischen Ausland zu entsenden. Die vorläufigen Ergebnisse der Programmevaluation sind positiv: Obwohl 80 % der IdA-Teilnehmer/innen schon einmal (langzeit-) arbeitslos waren (durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit: 15 Monate), hatten zwei Drittel von ihnen sechs Monate nach IdA eine Ausbildungsstelle oder eine sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Im Durchschnitt waren die IdA-Teilnehmer/innen 23 Jahre alt.

In der Förderrichtlinie vom 20. Oktober 2008 ist auch die Möglichkeit vorgesehen, dass die IdA-Projektverbünde ihre europäischen Partnerorganisationen bei der Entsendung junger Menschen mit erschwertem Zugang zum Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt nach Deutschland unterstützen. Voraussetzung ist allerdings, dass die europäischen Partner die Kosten für die Vorbereitung der Jugendlichen inklusive Sprachkurse sowie für Reise, Unterkunft und Versicherung tragen.

Die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung der IdA-Projektträger mit der Stiftung Paideia aus Galicien/Spanien wurde dadurch ermöglicht, dass die Stiftung finanzielle Mittel für die Entsendung der ersten Gruppen von Jugendlichen aus Galicien bereitstellt. Weitere Austauschaktivitäten mit europäischen Mitgliedstaaten oder Regionen im Rahmen des ESF-Programms "IdA - Integration durch Austausch" sind davon abhängig, inwieweit dort entsprechende Förderprogramme aufgelegt werden können.