Der EhAP Plus ermöglicht schnelle Hilfe

Datum
22.12.2022

Am 21. Dezember 2022 besuchte Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im BMAS, das EhAP Plus geförderte Projekt "Ankommen in Münster (AiM)" der Bischof-Hermann-Stiftung. Das Projekt unterstützt Menschen, die aus Armutsverhältnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten nach Deutschland kommen und keine Arbeit und oftmals auch keine Unterkunft finden.

Foto (Von links nach rechts): Fanka Ognyanova, Luisa Rotthove, Elisabeth van der Linde, Stefanie Beckmann, Till Meinelt, Lilyana Tsakova, Staatssekretär Dr. Schmachtenberg, Bernhard Mülbrecht, Dietmar Davids
V.l.n.r.: Fanka Ognyanova, Luisa Rotthove, Elisabeth van der Linde, Stefanie Beckmann, Till Meinelt, Lilyana Tsakova, Staatssekretär Dr. Schmachtenberg, Bernhard Mülbrecht, Dietmar Davids © BMAS

Die Unterstützung erfolgt in den vier zentralen Lebensbereichen Gesundheit, Bildung, Existenzsicherung und Wohnen. "Menschen, die zu uns in die Beratung kommen, brauchen schnelle und niedrigschwellige Hilfe," so die Projektkoordinatorin Stephanie Beckmann. Ein Großteil der Menschen schaffe es über kurz oder lang Zugang zu Arbeit und damit auch zum regulären Unterstützungssystem zu erhalten. Oft handele es sich bei den Hilfesuchenden um Familien, von denen ein hoher Anteil ohne feste Unterkunft sei. Besonders schwierig sei die Situation von schwangeren Frauen oder Alleinerziehenden mit kleinen Kindern, da sie oft keinen ausreichenden Versicherungsschutz haben und aufgrund ihrer Betreuungspflichten keine Arbeit finden.

Das EhAP Plus Konzept zeichnet insbesondere die Möglichkeit aus, die Menschen vor Ort aufzusuchen um sie dann - auch längerfristig - beraten und begleiten zu können. „Oftmals fallen die Betroffenen aus den Strukturen, in die sie vermittelt wurden, wieder heraus. Dann fangen wir von vorn an", erläuterte Stephanie Beckmann.

Staatssekretär Dr. Schmachtenberg zeigte sich überzeugt von der guten Arbeit im Projekt, machte jedoch deutlich, dass im gesamten ESF Plus vor allem darum gehe, modellhaft verschiedene Wege und Möglichkeiten der Unterstützung von Menschen auszuprobieren, um sie dann möglichst in die vorhandenen Strukturen zu integrieren. Denn "Fördermittel sind endlich und für dauerhafte Unterstützungsstrukturen nicht geeignet“, so Dr. Schmachtenberg. Daher sei es auch wichtig, Wirkungen zu ermitteln und zu kommunizieren.

Fanka Ognyanova, Teilnehmerin des Vorgängerprojekts EUROPA.BRÜCKE.MÜNSTER war bei dem Besuch von Herrn Dr. Schmachtenberg ebenfalls anwesend und berichtete über ihre Situation und die konkrete Begleitung durch das Projekt. Ihr persönlicher Bericht und ihre Erfahrungen vermittelten einen Eindruck davon, welche Hindernisse z. B. durch den Ausschluss von Sozialleistungen entstehen können und wie wichtig und hilfreich die Unterstützung der EhAP Plus Projekte ist.

In einer abschließenden Gesprächsrunde betonte Herr Dr. Schmachtenberg die zentrale Bedeutung von sozialer Teilhabe für die Menschen und regte an, diesen Aspekt in der Projektumsetzung zu berücksichtigen. Diese Anregung wird von den Projektverantwortlichen sehr gerne angenommen.

Das Programm EhAP Plus

Das Projekt Ankommen im Münster (AiM) wird im Rahmen des EhAP Plus bis September 2026 mit rund 1,4 Mio Euro aus EU und Bundesmitteln gefördert. Mit dem Programm sollen die Lebenssituation und die soziale Eingliederung von besonders benachteiligten neuzugewanderten Unionsbürgerinnen und -bürgern und deren Kindern unter 18 Jahren sowie von Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen und deren Kindern unter 18 Jahren verbessert werden.