Dritter Aufruf der ESF-Sozialpartnerrichtlinie "Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern"

Datum
31.08.2016

Im Frühjahr 2015 wurde die ESF-Sozialpartnerrichtlinie "Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern" als gemeinsames Förderprogramm von BMAS, BDA und DGB gestartet.

Ziel des Programms ist es, die Sozialpartner und betrieblichen Akteure bei der Fachkräftesicherung und Anpassung an den demografischen Wandel sowie der Realisierung betrieblicher Gleichstellung zu unterstützen.
Mittlerweile sind bereits zwei Förderaufrufe durchgeführt worden. Über 60 Projekte konnten positiv votiert werden und sind zum Teil bereits gestartet. Der dritte Förderaufruf wird am 2. November 2016 veröffentlicht.

Ein Schwerpunkt der Richtlinie ist die Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung in kleinen und mittleren Unternehmen. Dazu zählen insbesondere Handwerksbetriebe. In den beiden ersten Förderrunden wurden hierzu bereits interessante Projekte beantragt, auch unter der Federführung von Handwerkskammern und Verbänden im Handwerk.

Wie es gelingen kann, ein Projekt unter aktiver Einbindung der Sozialpartner aufzusetzen, zeigte das Projekt "ZIMT - Zukunfts-Initiative modernes Tischlerhandwerk", das kleine Unternehmen des Tischlerhandwerks adressiert. Der Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen und der Verband des Tischlerhandwerks Nord-Hamburg, sind als Projektpartner eng in die Umsetzung eingebunden. Ein Beirat, in dem beide Sozialpartner, Verbände und Gewerkschaft (hier IG Metall) mitwirken, begleitet das Projekt. Auch wurde eigens ein Qualifizierungstarifvertrag abgeschlossen.

Um die Beteiligung des Handwerks weiter zu stärken, führte die Regiestelle "Fachkräfte sichern" am 11. August 2016 eine Informationsveranstaltung "Fachkräftesicherung im Handwerk -
Förderung passgenauer Weiterbildungskonzepte durch die Sozialpartnerrichtlinie" durch. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Kammern, Innungen, Verbänden sowie Bildungs- und Qualifizierungseinrichtungen nutzten das Angebot, um sich zu informieren und erste Ideen für erfolgreiche Projekte im Handwerk zu entwickeln.

In Arbeitsgruppen zu den Handlungsfeldern der Richtlinie wurden erste konkrete Ideen für Projekte im Handwerk mit folgenden Ergebnissen diskutiert:

  • Projekte zum Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen müssen sich insbesondere mit dem Strukturwandel und technologischen Wandel auch im Handwerk auseinandersetzen. Folgende Fragen gilt es zu beantworten: Welche Qualifikationen werden künftig gebraucht? Wie kann der Weiterbildungsbedarf in den Unternehmen ermittelt werden? Wie kann man die Verantwortlichen in den Unternehmen dazu bringen, hierzu nachhaltig aktiv zu werden?
  • Um vernetzte Weiterbildungsstrukturen im Handwerk aufzubauen bietet es sich an, an bestehende Netzwerke anzuknüpfen und in diesen für Kleinbetriebe geeignete Qualifizierungen zu entwickeln und umzusetzen.
  • Und auch bei den Themen "Gendersensibilität" und "lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung" fanden sich erste Ideen. Hierbei ist nach Überzeugung der Teilnehmenden allerdings noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Hierfür braucht es gute Beispiele.

Die rege Diskussionsbeteiligung und die vielen gestellten Fragen zeigen das große Interesse, im Rahmen der Richtlinie mit einem eigenen Projekt aktiv zu werden.

Eine Teilnehmerin über die Informationsveranstaltung:
"Die Veranstaltung war für mich sehr interessant und informativ. Gerade der Austausch in den Arbeitsgruppen hat nochmals die Möglichkeit geboten, unsere ersten Projektideen zu schärfen und zuzuspitzen und vor dem Hintergrund der Förderziele kritisch zu reflektieren. Wir werden sicher bei der nächsten Runde mit dabei sein!"
(Verena Kurth, Handwerkskammer Südwestfalen)

Beratertage der Regiestelle "Fachkräfte sichern"
Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass es - um aus einem interessanten Ansatz einen erfolgreichen Antrag zu machen - weiterer Kenntnisse zum Antragsprocedere und zu den Förderbedingungen bedarf.
Um Antragsteller bei der Vorbereitung auf den nächsten Förderaufruf zu unterstützen, veranstaltet die Regiestelle in der Zeit vom 4. bis 14. Oktober Beratertage. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der ESF-Sozialpartnerrichtlinie .