Gut im Beet: Projekt IGA-Workcamps "Grüne Berufe"
- Datum
- 30.07.2018
Die in den Workcamps gesammelten Erfahrungen und Informationen bieten den Teilnehmenden Entscheidungshilfe für die Berufswahl. Gleichzeitig werden sie motiviert, sich mit dem Begriff der Nachhaltigkeit, der nachhaltigen Entwicklung und ihrer Bedeutung für das eigene Leben in beruflichen, gesellschaftlichen und globalen Zusammenhängen auseinanderzusetzen. Die Workcamps zeigen Möglichkeiten auf, in "Grünen Berufen" zu einer nachhaltigen, also ökologischen, ökonomischen und sozial gleichermaßen verträglichen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen.
Bisher haben in 20 Workcamps fast 250 junge Menschen berufstypische Tätigkeiten der 14 "Grünen Berufe" der Land-, Forst- und Gartenbauwirtschaft kennengelernt und Arbeitstechniken unter fachlicher Anleitung praktisch erprobt. Angesprochen sind junge Menschen, die sich in der Phase erster Berufswahl befinden sowie zusätzlich jene, die eine Neuorientierung oder Spezialisierung anstreben.
Peer-Learning
Im Rahmen des Projekts werden innovative Formen des Lernens und Lehrens entwickelt, erprobt und erforscht. Für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Workcamps sind Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin verantwortlich. Dies entspricht dem Konzept des "Peer Learning", das durch gemeinsames Lernen unter Gleichaltrigen oder wenig Älteren ein besonderes Lernklima schafft.
UniGardening am Naturkundemuseum Berlin und in Berlin-Adlershof
Der Großteil der Aktivitäten wurde im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung 2017 (IGA Berlin 2017 - daher auch der Name des Projekts) auf dem dortigen Gelände angeboten. Für die Aktivitäten im laufenden Jahr konnte das Projekt zwei sogenannte "UniGardening Standorte" für eine Kooperation gewinnen. Die 2018 angebotenen Workcamps "Mopsgarten" und "Zaubergarten 2.0" finden in Berlin-Mitte auf dem Gelände des Naturkundemuseums beziehungsweise in Berlin-Adlershof statt.
Zusätzlich zu den praktischen Arbeiten, wie beispielsweise dem Bau einer Kräuterspirale, der Anzucht von Jungpflanzen oder dem Bau von Gartenmöbeln aus Paletten wird im "Mopsgarten" einmal im Monat eine "Beetstunde" gehalten. Diese dient dem Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Studierenden und der Diskussion verschiedener, gartenbaulicher Themen wie beispielsweise "Das Gartenjahr" oder "Fruchtfolge - auf was muss ich achten?".

Legendär sind die im Projekt entstehenden Flaschengärten. Dafür werden Pflanzen auf sterilem Untergrund in ein großes Bügelglas gesetzt. Innerhalb des Glases entwickelt sich ein komplett von der Außenwelt unabhängiger Kreislauf. Die Flaschengärten dienen als Lern- und Lehrmittel zur Vermittlung von ökologischen Zusammenhängen und gärtnerischen Grundlagen.
Der "Zaubergarten 2.0" ist heute eine grüne Berliner Innenstadtoase. 2018 war der Garten erstmals ein eigener Standort der Langen Nacht der Wissenschaften: Mehr als 400 Besucherinnen und Besucher bauten mit dem Team der IGA-Workcamps "Samenbomben", legten dort Flaschengärten an, suchten Bärtierchen oder beobachteten Tigerschnegel.

Beim Aufbau der UniGardening Standorte "Zaubergarten 2.0" und "Mopsgarten" wurde von Anfang an auf die Verwendung natürlicher und recycelbarer Materialien Wert gelegt. Das verwendete Bauholz stammt vom Rückbau des ehemaligen IGA-Standortes. Es wurde Im Rahmen eines Workcamps im Oktober 2017 von den Studierenden gesichert und zu den UniGardeningflächen nach Mitte und Adlershof gebracht. Dort wurden neue Hoch- und Flachbeete, Bänke und kleinere Tische sowie Informationstafeln gebaut.

Das Projekt IGA-Workcamps "Grüne Berufe" wird im Rahmen des Programms "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf (BBNE)" aus Mitteln des ESF und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.
Weitere Informationen zum ESF-Bundesprogramm "BBNE" finden Sie auf dem ESF-Webportal.