Mit neuen Kompetenzen in die Arbeitswelt von morgen
- Datum
- 31.08.2021
Das "Zentrum digitale Arbeit" und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales blicken auf eine erfolgreiche Jahrestagung des ESF-Programms "Zukunftszentren" zurück: Mehr als 250 Teilnehmende aus ganz Deutschland waren bei der Online-Veranstaltung am 22. Juni 2021 dabei. Unter dem Titel "Mit neuen Kompetenzen in die Arbeitswelt von morgen" wurden Erfahrungen und Praxisbeispiele zur Unterstützung von Unternehmen und Belegschaften im digitalen Wandel diskutiert.
Mit zunehmender Digitalisierung verändert sich unsere Berufs- und Arbeitswelt - Betriebe und Beschäftigte stehen vor komplexen Herausforderungen. Die "Zukunftszentren" unterstützen deshalb seit Ende 2019 ostdeutsche Unternehmen, Beschäftigte und (Solo-)Selbstständige in diesen Wandlungsprozessen für eine gute Arbeit.
Passend dazu stand die 2. Arbeitspolitische Jahrestagung im ESF-Programm "Zukunftszentren" unter dem Motto "Mit neuen Kompetenzen in die Arbeitswelt von morgen". Im Fokus standen aktuelle Herausforderungen und Chancen für neue betriebliche Gestaltungs- und Lernansätze im digitalen Wandel. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung durch das " Zentrum digitale Arbeit ", ein Projekt in Trägerschaft von ARBEIT UND LEBEN Sachsen im Rahmen des Programms "Zukunftszentren", in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).
Mit bundesweiter Beteiligung diskutierten mehr als 250 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und betrieblicher Praxis mit Expert*innen über innovative Wege in die Zukunft der Arbeit und damit verbundene Erfahrungen.
Zum Auftakt sagte Björn Böhning, Staatssekretär im BMAS: "Kleine und mittelständische Unternehmen benötigen eine besondere Form von Unterstützung bei den durch Digitalisierung und der weiteren Verbreitung von Künstlicher Intelligenz anstehenden Veränderungsprozessen. Ich hoffe, dass durch die guten Beispiele einige Unternehmen motiviert werden konnten, innovative Konzepte gemeinsam mit ihren Beschäftigten auszuprobieren oder sich direkt an das Zukunftszentrum in ihrer Region zu wenden. Denn wir möchten insbesondere kleine Unternehmen mit der Aufgabe des Strukturwandels und ihren Qualifikationsstrategien nicht alleine lassen."
Einen Fachimpuls lieferte Dr. Norbert Huchler (Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung München) zum Thema "Digitale Transformation durch humane Arbeit - Wie sich neue Technologien und Kompetenzen komplementär ergänzen können", der in eine anschließende Podiumsdiskussion zum Thema "Welche Lern- und Arbeitskultur brauchen wir?" mündete. Im Mittelpunkt standen Fragestellungen wie: Welche Kompetenzen sind erforderlich, um den sich wandelnden Anforderungen in der Praxis gerecht zu werden? Wie fördert man dafür eine neue Lernkultur? Wie sollten die betriebliche Personalarbeit und Weiterbildungsstrategien der Zukunft aussehen?
In thematischen Paneldiskussionen erhielten die Teilnehmenden zudem Einblicke in die Arbeit der "Regionalen Zukunftszentren" sowie des "Hauses der Selbstständigen" und des "Zentrums digitale Arbeit". Themen der Panels waren u.a. die Digitalisierung in der Pflege, die Chancen betrieblicher Weiterbildung in E-Learning-Formaten sowie die besondere Rolle des Handwerks zwischen Demografie und Digitalisierung im ländlichen Raum.
Ergänzt wurde das Tagungsprogramm durch kreative Unterhaltung zum Thema "Mensch oder Maschine": Bei einem Poetry Slam konnten die Teilnehmenden live raten, welcher der vorgetragenen Texte von einem Menschen und welcher aus der "Feder" einer Künstlichen Intelligenz (KI) stammte.
Zum ausführlichen Rückblick inklusive Mitschnitte der Programmpunkte gelangen Sie hier.
Das Projekt "Zentrum digitale Arbeit"
Das Projekt "Zentrum digitale Arbeit" wird im Rahmen des Programms "Zukunftszentren" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert sowie ergänzend durch den Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, kofinanziert. Umgesetzt wird das Projekt in einer interdisziplinären Projektpartnerschaft unter Leitung von ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. (Projektträger) gemeinsam mit Arbeit, Technik, Bildung GmbH ATB, der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und der Universität Leipzig.
Das ESF-Programm "Zukunftszentren - Unterstützung von KMU, Beschäftigten und Selbstständigen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" (kurz: "Zukunftszentren")
Die rapide voranschreitende Digitalisierung und der zunehmend spürbare demografische Wandel verändern unsere Arbeitswelt gravierend. Dies bietet gerade für kleine und mittlere Unternehmen neue Chancen und Wachstumsaussichten. Gleichzeitig besteht ein enormer Anpassungsdruck. In besonderem Maße und schon deutlich früher sind die ostdeutschen Bundesländer mit den Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels konfrontiert. Hier stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen und Beschäftigte sowie Selbstständige dabei unterstützt werden, diese Wandlungsprozesse zu meistern? Genau an dieser Stelle kommen die "Zukunftszentren" ins Spiel.
Die "Zukunftszentren" verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz: sie richten sich sowohl an Unternehmen und ihre Beschäftigten als auch an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige. In jedem ostdeutschen Bundesland ist ein "Regionales Zukunftszentrum" (RZ) entstanden, um die unterschiedlichen Bedarfe der Regionen und Branchen differenziert in den Blick zu nehmen. Ein übergeordnetes "Zentrum digitale Arbeit", das federführend von Arbeit und Leben Sachsen e.V. betrieben wird, bündelt das Wissen und sorgt für einen bundesweiten Austausch. Mit dem "Haus der Selbstständigen" werden Informationen zur Gründung von Interessenvertretungen und zu selbstregulierenden Verfahren für Solo-Selbstständige und Plattformbeschäftigte bereitgestellt.
Qualifizierung im Betrieb neu denken und erproben
Mit dem Programm "Zukunftszentren" unterstützt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die ostdeutschen Bundesländer gezielt dabei, die großen Veränderungsprozesse, die sich beispielsweise aus der Entwicklung Künstlicher Intelligenz ergeben, zu bewältigen und vor allem sozial zu gestalten. Qualifizierung im Betrieb soll neu gedacht und erprobt werden - immer mit dem Ziel, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz zu fördern. Mit innovativen Konzepten zur Weiterbildung im Betrieb sollen beispielsweise digitale Kompetenzen in Unternehmen gefördert werden. Denn Digitalisierung verändert die Tätigkeiten und Anforderungen in allen Berufen.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.