Mit BOOM in die Zukunft!

Datum
19.10.2021

Das ESF-geförderte Projekt " B erufsOrientierung und grüne JObs Mal anders (BOOM)" gibt jungen Leuten die Möglichkeit, sich an verschiedenen handwerklichen Berufen auszuprobieren und dabei viel über nachhaltiges Handeln zu erfahren mit dem Ziel, durch praxisorientierte Angebote im Workcamp-Charakter für ein "Greening" der Berufe zu sensibilisieren.

Was bedeutet es nachhaltig zu leben? Wie fließt Nachhaltigkeit in handwerkliche Berufe ein? Und wie fühlt es sich eigentlich an, eine Solarstation selbst zu installieren? Diese Fragen standen im Zentrum des Camps mit dem Schwerpunkt "Energie und Mobilität", das von Provadis, der Sportjugend Hessen und der CSCP (Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production) gGmbH Wuppertal im Camp Edersee der Sportjugend Hessen vom 08.08.-13.08.2021 durchgeführt wurde. 26 Jugendliche lernten im "BOOM"-Feriencamp praxisnah nachhaltige Energieversorgung, Mobilität und handwerkliche Berufe kennen. Gleichzeitig erhielten sie die Möglichkeit, mehr über ihre eigenen Stärken und Interessen zu erfahren und eine eigene Vision ihrer Zukunft zu entwickeln.

Personen auf Sportplatz
Gruppenfoto der 26 Teilnehmenden im BOOM-Camp "Energie & Mobilität" vom 08.08.-13.08.2021 am Edersee © Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH

Nachhaltige Teamprojekte mit Zukunft

Nach dem großen Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr fanden 2021 neue Camps mit anderen Praxispartner*innen am Standort Edersee statt. Die Jugendlichen arbeiteten im ersten der beiden Camps in Teams an unterschiedlichen Projekten zum Thema Energie und Mobilität - stets unter dem Aspekt Nachhaltigkeit. So konstruierten sie gemeinsam mit verschiedenen Praxispartner*innen aus ganz Deutschland Fahrräder aus Bambus und installierten unter Anleitung eine Solar-E-Bike-Ladestation, die in Zukunft von Radler*innen genutzt werden kann.

Fahrradrahmen aus Bambus
Vielseitige & spannende Praxisprojekte: Hier entsteht im Camp Mobilität ein Fahrrad aus Bambus © Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH

E-Bike Station
Geschafft: Nach erfolgreicher Installation der E-Bike-Ladestation bringen Aileen, Aylin und Inga ihr selbst gestaltetes Schild an © Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH

In einem weiteren Projekt versuchten sich die Teilnehmenden am Löten mobiler Solar-Handyladegeräte. Am Ende des Camps konnten die Teilnehmenden schließlich ihre selbst gebaute Ladestation einweihen, indem sie mit dem gewonnenen Solarstrom überreifes Obst zu leckeren Smoothies verarbeiteten.

Eine Solarzelle
BOOM-Teilnehmer Paul prüft die Leistung des selbstgebauten Solar-Handyladegeräts © Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH

Neues ausprobieren und Spaß haben

Neue Eindrücke gesammelt hat zum Beispiel Paul Berg aus Grünberg: "Ich habe viel Neues im handwerklichen Bereich gelernt und festgestellt, dass ich gar nicht so ungeschickt bin, wie ich dachte", resümierte er. Auch für Merle Sevier aus Büttelborn hat sich die Teilnahme am Camp gelohnt. "Bisher habe ich mich nicht dafür interessiert, wie ein Fahrrad aufgebaut ist. Jetzt habe ich gesehen, wie viel Arbeit dahintersteckt. Ich habe großen Respekt vor den Leuten, die das täglich machen", stellte sie fest. Und nicht nur das - auch über sich selbst hat sie eine Menge gelernt: "Ich weiß nun, dass Andere mich anders wahrnehmen als ich mich selbst, viel positiver", freute sich Merle. Die Berufsorientierung hat ihr außerdem bei der Eingrenzung ihres Berufswunsches geholfen.

Für Katharina Fischer aus Windeck war das "BOOM"-Feriencamp besonders spannend. Nachdem sie bereits zweimal am Camp teilgenommen hatte, war sie dieses Mal als Teamerin dabei, um ihre Erfahrungen an die "nächste Generation" weiterzugeben. Durch ihre Teilnahme im Vorjahr hatte sie viel über das Thema Nachhaltigkeit nachgedacht. "Ich finde es interessant, zu wissen, wie eine Wertschöpfungskette aufgebaut ist und was alles an einem Produkt dranhängt", meinte Katharina. "Ich habe auch als Teamerin sehr viel Neues gelernt und es ist schön, eine Woche lang mal etwas ganz Anderes zu machen."

Eine andere Art der Berufsorientierung

Die "BOOM"-Feriencamps richten sich an zwei Altersgruppen: Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und junge Erwachsene von 17 bis 24 Jahren. Die Jugendlichen sollen im Camp nicht nur erkennen, dass es in jedem Beruf nachhaltige Aspekte gibt, sondern auch mehr über ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken herausfinden. Die Teilnehmenden lernen, dass Nachhaltigkeit in jedem Bereich des Alltags - ob Ernährung, Wohnen oder Mobilität - von großer Bedeutung ist. Ergänzt werden die Workshops durch ein attraktives Freizeitprogramm. Weitere Camps gab es zum Thema "Ernährung" am Standort Köln/Bonn sowie zu "Alltagskonsum" am Edersee.

Das ESF-Bundesprogramm "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf - BBNE"

Das Projekt " B erufsOrientierung und grüne JObs Mal anders (BOOM)" wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf - BBNE" durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Wer im beruflichen Alltag im Sinne nachhaltiger Entwicklung handeln möchte, braucht entsprechende Kompetenzen, Fertigkeiten und Wissen. Für dieses "Greening" der Berufe beziehungsweise der Arbeitswelt sensibilisiert das Programm "BBNE". Fördergelder werden für Projekte bereitgestellt, die in der zweiten Förderrunde mit den zwei Formaten Workcamps und Schulungsmodule es ermöglichen, in verschiedene Berufe hinein zu schnuppern, und zeigen, wie nachhaltiges Handeln im beruflichen Alltag möglich ist.

Weitere Informationen zum Förderprogramm "BBNE" finden Sie auf dem ESF-Webportal. Das Projekt "BOOM" stellt sich und seine Aktivitäten auf seiner Projektwebsite vor.

Auszug aus dem ESF-Newsletter