Stärkung der Teilhabe Älterer: ESF Modellprogramm präsentiert erste Ergebnisse

Datum
19.10.2021

Das ESF Modellprogramm "Stärkung der Teilhabe Älterer - Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurde durch ein erstes Monitoring evaluiert.

Mit dem ersten ESF Programm dieser Art werden Personen ab 60 Jahre im Übergang vom Beruf in die nachberufliche Phase begleitet. Ziel der 29 Projektträger ist es, im Förderzeitraum vom 01.10.2021 bis 31.09.2022 Teilnehmende vor Ort zu erreichen und ein Unterstützungsnetzwerk zu etablieren. Die Ergebnisse der ersten von insgesamt vier Erhebungswellen des begleitenden Monitorings zeigen, dass die Projekte die praktische Umsetzungsarbeit erfolgreich aufnehmen konnten. In den ersten sechs Monaten wurden bereits insgesamt 906 Teilnehmende erreicht, gleichermaßen in Bezug auf die beiden Ziele "Stärkung der Teilhabe Älterer" und "Begleitende Unterstützung älterer Menschen".

Das Ziel "Stärkung der Teilhabe Älterer" beinhaltet den Ausbau der offenen Senior*innenarbeit sowie der Betreuungs- und Hilfsangebote zum Verbleib in der eigenen Wohnung, die Stärkung regionaler Netzwerke und die Erweiterung des freiwilligen Engagements. In der praktischen Umsetzung kann dies beispielsweise ein Café für Senior*innen sein, das Kurse zum Umgang mit digitalen Endgeräten anbietet oder eine Gruppe geschulter Senior*innen, die sich gemeinsam mit einer Schulklasse zum sicheren Umgang mit Smartphones austauscht. Bezüglich des Ziels "Begleitende Unterstützung älterer Menschen" werden Angebote in den Bereichen der systemischen Beratung, der Vermittlung der Zielgruppe an Beratungseinrichtungen und zu Wegen in die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten. Diese Förderbereiche sollen örtliche Beratungsangebote für die Zielgruppe schaffen. Einen Beratungsschwerpunkt bilden hierbei insbesondere finanzielle Themen rund um den Übergang in die nachberufliche Phase.

Im ersten Monitoring zeigt die Analyse der Altersstruktur, dass die Generation der Babyboomer*innen, die sich aktuell in der Übergangsphase in die nachberufliche Zeit befinden, als Zielgruppe erreicht werden. Dieser Rückschluss wird zusätzlich durch die Angaben zum Beschäftigungsstatus bestätigt, da ein Großteil der Teilnehmenden einen Arbeitsmarktbezug aufweist. Diese wichtigen Erkenntnisse werden in der Programmbegleitung berücksichtigt, sodass die Träger zu konkreten Fragestellungen in der Projektumsetzung individuell beraten werden können. Zudem können passgenaue Fachinformationen über einen internen Newsletter vermittelt werden. In der ersten Erhebungswelle wird außerdem deutlich, dass überdurchschnittlich viele Frauen die Projekte in Anspruch nehmen. Diese Verteilung ist zu Beginn eines Projekts durchaus üblich und kann sich in der weiteren Projektlaufzeit durch Angebotsinhalte, die besonders Männer fokussieren, wieder angleichen. Die Ergebnisse weisen zudem darauf hin, dass der Familienstand und die Wohnsituation anscheinend wenig über die tatsächliche Empfindung und Bewertung von Einsamkeit aussagen können, da sich hier keine Tendenz zu einem Merkmal (ledig, alleinlebend) heraushebt. Hervorzuheben ist die Ehrenamtsförderung, welche mit 54 Vermittlungen von Teilnehmenden in ehrenamtliche Tätigkeiten erfolgreich anläuft.

Auch die Auswertung der strukturellen Entwicklung zeigt positive Effekte, unabhängig davon, dass die Einschränkungen durch die Corona Pandemie als ein hemmender Faktor zu Projektbeginn eingeschätzt werden. Das ESF Modellprogramm fördert mit bereits 75 Kooperationen (Jobcenter, kommunale Akteure, Vereine usw.) eine starke Vernetzung vor Ort. Kooperationen und Vernetzungen stellen, insbesondere zur Etablierung weiterer Zugänge, einen wichtigen Baustein in den Projekten dar. So konnten 10 Träger über Schreiben an Bürgermeister*innen Zugänge generieren, 11 Träger erreichten die Zielgruppe über Wohnungsbaugenossenschaften, 17 Träger nutzten die Kooperation mit Vereinen als Zugang und 18 Träger erhielten über kommunale Stellen einen Zugangsweg.

Sie sind an weiteren Daten und Details aus der ersten Erhebungswelle interessiert? Auf der ESF-Regiestellenwebsite finden Sie den gesamten Monitoringbericht.

Weitere Informationen zum Programm "Stärkung der Teilhabe Älterer - Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter" finden Sie auch auf dem ESF-Webportal.

Auszug aus dem ESF-Newsletter