Verlängerung des ESF-Programms unternehmensWert:Mensch

Datum
16.12.2021

Ziel des ESF-Programms "unternehmensWert:Mensch (uWM)" ist es, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und ihre Beschäftigten bei der Gestaltung einer mitarbeiterorientierten und zukunftsgerechten Personalpolitik zu unterstützen. Im Rahmen von REACT-EU wird das Programm bis Dezember 2022 verlängert und um zwei neue Programmzweige erweitert.

Mit dieser Erweiterung wird dabei auf aktuelle Herausforderungen von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) reagiert. Die Covid-19-Pandemie hat den digitalen Wandel beschleunigt und gezeigt, dass Betriebe in kürzester Zeit auf tiefgreifende Veränderungen reagieren mussten. Hier setzen die zwei neuen Programmzweige "Women in Tech" und "Gestärkt durch die Krise" an.

Zwei Frauen im Gespräch
Frauen sind in der IT- und Tech-Branche unterrepräsentiert. © Getty Images

Chancengleichheit in der IT- und Tech-Branche mit dem uWM-Programmzweig "Women in Tech"

Bei der Digitalisierung spielen Unternehmen der IT- und Tech-Branche eine Schlüsselrolle. Und längst ist klar: Die Branche wird wachsen und weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Frauen sind in der Branche unterrepräsentiert und ihre Arbeitsverhältnisse weniger stabil. Dies hängt häufig mit arbeitskulturellen Aspekten, stereotypen Vorstellungen und damit verbundenen Barrieren im Beruf zusammen. Der Programmzweig "Women in Tech" hat zum Ziel, Frauen den Zugang zur IT-Branche zu erleichtern und sie langfristig im Beruf zu halten. Daher werden KMU konkret beraten, wie sie mehr Gleichstellung gewährleisten und ihr Personalmanagement ganzheitlicher und zudem diversitätsorientierter aufstellen können. Das beinhaltet auch LSBTI*-Personen (lesbisch, schwul, bisexuell, trans* und inter*). Mehr zum Programmzweig "Women in Tech" erfahren Sie hier.

Eine Frau am Arbeitsplatz
Der Schwerpunkt der Beratung im Rahmen des neuen Programmzweigs "Gestärkt durch die Krise" liegt auf den Chancen der virtuellen Kommunikation, der Personalführung auf Distanz sowie von Homeoffice-Lösungen. © Getty Images

Mehr Resilienz mit dem uWM-Programmzweig "Gestärkt durch die Krise"

Im Fokus des neuen Programmzweigs "Gestärkt durch die Krise" stehen der Aufbau und die Stärkung organisationaler Resilienz. Anlässlich der Erfahrungen durch die Covid-19-Pandemie wird durch den Programmzweig das Ziel verfolgt, Betriebe krisensicherer aufzustellen. Digitalisierung und zeit- und ortsflexibles Arbeiten werden über die Pandemie hinaus weiter bestehen und zum Arbeitsalltag gehören. Mit der geförderten Beratung im Rahmen des neuen Programmzweigs werden KMU unterstützt, ihr Krisenmanagement zu verbessern und die durch die Corona-Krise ausgelösten Veränderungen der Arbeitsorganisation zu identifizieren und zu gestalten. Der Schwerpunkt liegt auf den Chancen der virtuellen Kommunikation, der Personalführung auf Distanz sowie von Homeoffice-Lösungen. Das heißt, Unternehmen sollen eine widerstandsfähige und innovationsbereite Unternehmenskultur etablieren können, um die Covid-19-Pandemie und deren Folgen gut und nachhaltig zu meistern, aber auch auf künftige Krisen besser vorbereitet zu sein. Mehr zum Programmzweig "Gestärkt durch die Krise" erfahren Sie hier.

Förderung

Beide Programmzweige richten sich an KMU mit weniger als 250 Beschäftigten und 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Förderung beträgt 80 Prozent.

  • Im Programmzweig "Gestärkt durch die Krise" werden maximal fünf Beratungstage gefördert. Dafür kann das Programm bis zu dreimal in Anspruch genommen werden. Ein Beratungszyklus darf nicht länger als drei Monate dauern.
  • Der Programmzweig "Women in Tech" umfasst maximal 15 Beratungstage und kann nur einmal genutzt werden. Hierfür stehen maximal neun Monate zur Verfügung.

Interessierte Unternehmen erhalten eine kostenlose Erstberatung in einer der bundesweit verfügbaren Erstberatungsstellen. Dort wird die grundsätzliche Förderfähigkeit geklärt und bei Bedarf ein Beratungsscheck ausgestellt.

Das Programm "unternehmensWert:Mensch"

Das Programm "unternehmensWert:Mensch" wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Es unterstützt Unternehmen niedrigschwellig und individuell bei der Gestaltung einer zukunftsgerechten Personalpolitik. Unter Beteiligung der Beschäftigten werden mit professioneller Prozessberatung nachhaltige Veränderungen angestoßen.

Die Ziele des geförderten Beratungsprogramms bestehen darin:

  • kleine und mittlere Unternehmen für zukünftige Herausforderungen zu sensibilisieren,
  • den Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik konkrete Unterstützung zu bieten,
  • kleine und mittlere Unternehmen zu befähigen, auf die vielfältigen betrieblichen Herausforderungen, die die Veränderungen der Arbeits- und Produktionswelt sowie der demografische Wandel mit sich bringen, eigenständig angemessen zu reagieren,
  • in den Unternehmen eine Unternehmenskultur zu etablieren, die zur motivations-, gesundheits- und innovationsförderlichen Gestaltung der Arbeits- und Produktionsbedingungen wie auch zur Fachkräftegewinnung und -bindung beiträgt sowie
  • im Programmzweig "unternehmensWert:Mensch plus (uWM plus)" betriebliche Lern- und Experimentierräume zur Lösungsentwicklung für die digitale Transformation zu fördern.

Um diese Ziele zu erreichen, setzen "unternehmensWert:Mensch" und "unternehmensWert:Mensch plus" auf professionelle Prozessberatung unter Beteiligung der Beschäftigten.

Förderberechtigt sind Unternehmen, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Sitz und Arbeitsstätte liegen in Deutschland,
  • der Jahresumsatz ist geringer als 50 Mio. EUR oder die Jahresbilanzsumme geringer als 43 Mio. EUR,
  • das Unternehmen besteht seit mindestens zwei Jahren,
  • das Unternehmen hat weniger als 250 Beschäftigte,
  • das Unternehmen hat mindestens eine*n sozialversicherungspflichtige*n Beschäftigte*n in Vollzeit.

Die Beratungskosten können mit bis zu 80 Prozent bezuschusst werden.

Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.

Auszug aus dem ESF-Newsletter