Ende des ESF-Programms "JUGEND STÄRKEN im Quartier"
- Datum
- 27.10.2022
Am 30.06.2022 endete nach mehr als sieben Jahren das erfolgreiche ESF-Modellprogramm "JUGEND STÄRKEN im Quartier". Im Rahmen des gemeinsam vom Bundesministerium für Jugend, Familie, Senioren Frauen und Jugend (BMFSFJ) und vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) initiierten Programms wurden Kommunen deutschlandweit dabei unterstützt, Angebote und Projekte für Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf am Übergang Schule-Beruf zu entwickeln und anzubieten.
Der Schwerpunkt der Förderung lag in den Gebieten des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt" und vergleichbarer Regionen. Die öffentliche Jugendhilfe in den Kommunen steuerte und koordinierte die Angebote zur (Re-)Integration in Schule, Ausbildung, Beruf und Gesellschaft. Sozialpädagogische Unterstützungsangebote wurden kombiniert mit Projekten, die zur Aufwertung des unmittelbaren Wohnumfeldes sowie zur Aktivierung junger Menschen beitragen. So konnten die Jugendlichen Selbstwirksamkeit erfahren und soziale Kompetenzen erwerben. Benachteiligte Quartiere profitierten durch konkrete Mikroprojekte wie etwa der Anlage eines Stadtteilgartens, das Erstellen von Radiobeiträgen mit Informationen über das Quartier oder die Herstellung von Stadtmöbeln.
Gefördert wurden vier methodische Bausteine, von denen die am Programm teilnehmenden Kommunen - je nach Bedarfslage vor Ort - mindestens zwei umsetzten:
- Aufsuchende Jugendsozialarbeit (z.B. "Street-Work" oder Mobile Beratung)
- Niederschwellige Beratung/Clearing (z.B. Anlaufstellen mit Lotsenfunktion, in denen junge Menschen eine Erstberatung erhalten)
- Case Management (intensive sozialpädagogische Einzelfallarbeit)
- Mikroprojekte mit Mehrwert für das Quartier (z.B. Anlegen eines Trimm-Dich-Pfades, Organisation eines Stadtteilfestes).
Seit dem Programmstart am 01.01.2015 beteiligten sich deutschlandweit knapp 160 Kommunen am Programm. Fast 98.900 junge Menschen im Alter von 12 bis einschließlich 26 Jahren wurden beraten und betreut - über 6.200 mehr als ursprünglich geplant. Rund 46.800 Jugendliche und junge Erwachsene haben nach ihrer Teilnahme eine schulische oder berufliche Ausbildung absolviert, 8.700 junge Menschen fanden einen Arbeitsplatz.
In knapp 95 Modellkommunen konnten die im Rahmen des Programms initiierten Projekte auch nach Beendigung der Finanzierung durch den ESF und den Bund verstetigt werden und stärken die lokale Jugendsozialarbeit somit dauerhaft.
Weitere Informationen zum ausgelaufenen Programm "JUGEND STÄRKEN im Quartier" finden Sie auf dem ESF-Webportal.