Chat-Bots und Software zur Preisoptimierung: KI Experience Day zeigt Potenzial von Künstlicher Intelligenz für Gastronomie und Tourismus
- Datum
- 04.08.2022
Am 04.05.2022 veranstaltete das "Zukunftszentrum Brandenburg" in Zusammenarbeit mit der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH erstmalig den KI Experience Day für das Hotel- und Gastronomiegewerbe sowie die Tourismusbranche in Brandenburg.
Welche konkreten Potenziale bietet Künstliche Intelligenz (KI) für die Gastronomie- und Tourismus-Branche? Und welches sind die ersten Schritte, die ein Betrieb gehen muss, um smarte, digitale Technologien einzuführen? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Veranstalter*innen des KI Experience Day gemeinsam mit weiteren Expert*innen und interessierten Brandenburger Unternehmen. Zu Beginn gaben mehrere Expert*innen spannende Impulse zu Anwendungsmöglichkeiten von KI im Tourismus, Fördermöglichkeiten für Betriebe und Einblicke in zwei Praxisbeispiele:
Marcel Tischer von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH stellte zunächst einige laufende Projekte vor. Im Anschluss präsentierte Sven Engelmann, COO von OMQ.ai, das Geschäftsmodell des Berliner Unternehmens. Mittels KI entwickelt OMQ Chatbot-Anwendungen, die den Kundenservice in der Gastronomie verbessern und Mitarbeitende bei Routinetätigkeiten entlasten. Begleitet wurde er von Daler Radzhabov, Mitarbeiter bei Kuhnle Tours, einem Touristik-Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern. Er berichtete, wie die Einführung des OMQ-Chatbots bei Kuhnle verlief und welche Effekte bereits zu beobachten sind. Jochen Swoboda, CEO der Seminaris Hotels, berichtete, wie im Unternehmen Veränderungsprozesse - technologische wie auch organisationale - erfolgreich durchlaufen wurden. Die Seminaris-Gruppe hat bereits 2019 unter dem Stichwort "New Work" Veränderungen in Arbeitsabläufen und Organisationsstrukturen auf den Weg gebracht und setzt diese nun sukzessive unter reger Beteiligung der Mitarbeitenden um. Zum Abschluss dieses Veranstaltungsteils stellte Tilo Hönisch, Berater bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg, das Förderprogramm Brandenburgischer Innovationsgutschein vor und ging auf die verschiedenen Förderbereiche wie Innovations- und Digitalisierungsvorhaben näher ein.
Anschließend nutzten die Teilnehmer*innen das Veranstaltungsformat eines sogenannten Open Space dazu, verschiedene KI-Anwendungen kennenzulernen und sich untereinander zu vernetzen. Die KI-Expert*innen von altura.ai aus Berlin stellten eine Anwendung zur Optimierung von Preisen vor, die Unternehmen für ihre Produkte und Dienstleistungen veranschlagen. Zudem vertreten im Open Space war die Limebit GmbH, eine Agentur für Data Science und Maschinelles Lernen, ebenfalls aus Berlin mit Projekterfahrungen in verschiedenen Branchen. Beim KI Experience Day stellten Max Fuchs und Nicolas Siegl von Limebit unter anderem vor, wie KI-Lösungen Hotelbetrieben bei Themen wie Wareneinkauf, Personalplanung sowie Preispolitik helfen können. Auch für die Gastronomie gibt es sinnvolle KI-Anwendungen. Präzise Vorhersagen über die Auslastung und den gegenwärtigen Warenbestand können zum Beispiel für intelligente Kochpläne genutzt und auf diese Weise Fehlplanungen und Lebensmittelabfälle reduziert werden. So können Gastronomiebetriebe nicht nur Kosten einsparen, sondern auch ein Zeichen setzen gegen Lebensmittelverschwendung in Zeiten einer dringend notwendigen Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. Intelligent abgestimmte Tools zur Schichtplanung und Zeiterfassung komplettieren das Spektrum möglicher Anwendungen auf dieser Grundlage.
Der abschließende KI Science Slam zeigte mit Witz und Humor, was KI eigentlich ist und wo die Reise mit dieser Technologie zukünftig hinführen kann.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung mit vielfältigen Einblicken in Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Hotel- und Gastronomiebranche.
Das "Zukunftszentrum Brandenburg" unterstützt Brandenburger Unternehmen beim technologischen Wandel. Es berät unter anderem zu möglichen Anwendungsfeldern von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen, unterstützt bei der Entdeckung von individuellen KI-Potenzialen im Unternehmen und berät, wie die Mitarbeitenden beim Veränderungsprozess mitgenommen werden können.
Weitere Informationen zu den kostenfreien Angeboten des "Zukunftszentrums Brandenburg" finden Sie unter www.zukunftszentrum-brandenburg.de oder erhalten Sie per Mailanfrage an zukunftszentrum-bb@f-bb.de.
Das ESF-Programm "Zukunftszentren - Unterstützung von KMU, Beschäftigten und Selbständigen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" (kurz: "Zukunftszentren")
Die aus Mitteln des ESF und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten "Zukunftszentren" verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz: sie richten sich sowohl an Unternehmen und ihre Beschäftigten als auch an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige. In jedem ostdeutschen Bundesland ist ein "Regionales Zukunftszentrum" ("RZ") entstanden, um die unterschiedlichen Bedarfe der Regionen und Branchen differenziert in den Blick zu nehmen. Das übergeordnete "Zentrum digitale Arbeit" bündelt das Wissen und sorgt für einen bundesweiten Austausch.
Die rapide voranschreitende Digitalisierung und der zunehmend spürbare demografische Wandel verändern unsere Arbeitswelt gravierend. Dies bietet gerade für kleine und mittlere Unternehmen neue Chancen und Wachstumsaussichten. Gleichzeitig besteht ein enormer Anpassungsdruck. In besonderem Maße und schon deutlich früher sind die ostdeutschen Bundesländer mit den Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels konfrontiert. Hier stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen und Beschäftigte sowie Selbstständige dabei unterstützt werden, diese Wandlungsprozesse zu meistern? Genau an dieser Stelle kommen die "Zukunftszentren" ins Spiel.
Qualifizierung im Betrieb neu denken und erproben
Mit dem Programm "Zukunftszentren" unterstützt das BMAS die ostdeutschen Bundesländer gezielt dabei, die großen Veränderungsprozesse, die sich beispielsweise aus der Entwicklung Künstlicher Intelligenz ergeben, zu bewältigen und vor allem sozial zu gestalten. Qualifizierung im Betrieb soll neu gedacht und erprobt werden - immer mit dem Ziel, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz zu fördern. Mit innovativen Konzepten zur Weiterbildung im Betrieb sollen beispielsweise digitale Kompetenzen in Unternehmen gefördert werden. Denn Digitalisierung verändert die Tätigkeiten und Anforderungen in allen Berufen.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf dem ESF-Webportal.