Künstliche Intelligenz - mehr als ein technisches Thema

Datum
17.02.2022

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Diese auf den ersten Blick primär technisch anmutende Materie erweist sich bei näherer Betrachtung als ein Thema, das eng verknüpft ist mit den Kompetenz- und Qualifizierungsprofilen der Mitarbeiter*innen. D.h., es müssen KI-Systeme u.a. eingerichtet, bedient, gewartet und weiterentwickelt werden. Das ESF-Programm "Zukunftszentren" mit dem "Zentrum digitale Arbeit (ZdA)" und den fünf "Regionalen Zukunftszentren" in Ostdeutschland nimmt seit dem Sommer 2021 verstärkt diesen Aspekt in den Fokus.

Die Aufgaben der "Zukunftszentren" im KI-Einführungsmodul

Um die Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) insbesondere zum Thema der Künstlichen Intelligenz zu ermöglichen, wurden die ESF-geförderten "Regionalen Zukunftszentren" mit einem KI-Einführungsmodul ausgestattet. Das KI-Einführungsmodul besteht aus zwei Bausteinen. Der erste bietet Unternehmen und ihren Beschäftigten eine KI-Einstiegs- und Anwendungsberatung, um diese bei der partizipativen bzw. co-kreativen Auswahl, Entwicklung, Einführung und Anwendung von menschenzentrierten KI-Systemen zu unterstützen. Diese Einführungsphase umfasst maximal fünf Tage. Im zweiten Baustein werden Empfehlungen, Leitlinien und Tools unter anderem aus dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projekt "KI- ULTRA" aufgegriffen, passgenaue betrieblichen Maßnahmen herausgearbeitet und in Unternehmen modellhaft erprobt.

Die Aufgabe des "Zentrums für digitale Arbeit (ZdA)" besteht darin, den Berater*innen der "Regionalen Zukunftszentren" ein sogenanntes agiles Austauschformat zur Verfügung zu stellen, welches einen Überblick über die notwendigen Kompetenzen der Mitarbeiter*innen im Themenschwerpunkt KI generiert. In einem nächsten Schritt können dann die bestehenden Kenntnisse ergänzt bzw. neue Erkenntnisse über spezifische Technologien vermittelt werden. Ferner unterstützt das "ZdA", indem es zukunftsträchtige Ansätze aufzeigt - denn KI-Systeme entwickeln sich hochdynamisch. Das operative Ziel des Austausches ist es, menschengerechte KI-Projekt- und Beratungsideen anderer "Regionaler Zukunftszentren" kennenzulernen und anwendungsbezogen aufzugreifen. Gemeinsam wird an einer Systematisierung der Erkenntnisse und Erfahrungen bis Ende 2022 gearbeitet.

Insbesondere durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den Programmakteuren vor Ort und dem Informationstransfer u.a. mit dem Bundesprogramm "Zukunftszentren" in Westdeutschland und Berlin sind die Berater*innen der "Regionalen Zukunftszentren" bestmöglich auf ihre Unterstützungsarbeit in den Betrieben vorbereitet. Auf diese Weise können KMU vom gesammelten Wissen in der Programmlinie profitieren.

Weitere Informationen über das "Zentrum digitale Arbeit (ZdA)" finden Sie hier.

Zusammenarbeit mit dem KI-Wissens- und Weiterbildungszentrum (KWW)

Das "ZdA" arbeitet mit dem übergeordneten und koordinierenden KI-Wissens- und Weiterbildungszentrum (KWW) im Kontext des Bundesprogramms "Zukunftszentren (KI)" zusammen. Dort sollen länderübergreifend Wissen zu menschenzentrierten KI-Systemen generiert und transferiert werden sowie gesammelte Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Arbeit der "Zukunftszentren" bereitgestellt werden. Für das "ZdA" steht dabei der programmlinienübergreifende Austausch und Transfer im Vordergrund.

Kontakt: zentrum-digitale-arbeit@arbeitundleben.eu

Das ESF-Programm "Zukunftszentren - Unterstützung von KMU, Beschäftigten und Selbständigen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" (kurz: "Zukunftszentren")

Das Projekt "Zentrum digitale Arbeit" wird im Rahmen des Programms "Zukunftszentren" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert sowie ergänzend durch den Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, kofinanziert. Es fungiert im Rahmen der Projektförderung als ostdeutscher Kompetenzträger im Zukunftsfeld Digitalisierung der Arbeitswelt.

Die rapide voranschreitende Digitalisierung und der zunehmend spürbare demografische Wandel verändern unsere Arbeitswelt gravierend. Dies bietet gerade für kleine und mittlere Unternehmen neue Chancen und Wachstumsaussichten. Gleichzeitig besteht ein enormer Anpassungsdruck. In besonderem Maße und schon deutlich früher sind die ostdeutschen Bundesländer mit den Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels konfrontiert. Hier stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen und Beschäftigte sowie Selbstständige dabei unterstützt werden, diese Wandlungsprozesse zu meistern? Genau an dieser Stelle kommen die "Zukunftszentren" ins Spiel.

Die "Zukunftszentren" verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz: sie richten sich sowohl an Unternehmen und ihre Beschäftigten als auch an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige. In jedem ostdeutschen Bundesland ist ein "Regionales Zukunftszentrum" (RZ) entstanden, um die unterschiedlichen Bedarfe der Regionen und Branchen differenziert in den Blick zu nehmen. Das übergeordnete "Zentrum digitale Arbeit", das federführend von Arbeit und Leben Sachsen e.V. betrieben wird, bündelt das Wissen und sorgt für einen bundesweiten Austausch. Mit dem "Haus der Selbständigen" werden Informationen zur Gründung von Interessenvertretungen und zu selbstregulierenden Verfahren für Solo-Selbständige und Plattformbeschäftigte bereitgestellt.

Qualifizierung im Betrieb neu denken und erproben

Mit dem Programm "Zukunftszentren" unterstützt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die ostdeutschen Bundesländer gezielt dabei, die großen Veränderungsprozesse, die sich beispielsweise aus der Entwicklung Künstlicher Intelligenz ergeben, zu bewältigen und vor allem sozial zu gestalten. Qualifizierung im Betrieb soll neu gedacht und erprobt werden - immer mit dem Ziel, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz zu fördern. Mit innovativen Konzepten zur Weiterbildung im Betrieb sollen beispielsweise digitale Kompetenzen in Unternehmen gefördert werden. Denn Digitalisierung verändert die Tätigkeiten und Anforderungen in allen Berufen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Auszug aus dem ESF-Newsletter