Wirkungsanalyse zeigt erfolgreichen Ansatz von "Stark im Beruf" auf
- Datum
- 17.02.2022
Das ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" fördert die Erwerbsteilnahme von Migrantinnen in Familienverantwortung. Es eröffnet ihnen Erwerbsperspektiven, reduziert mittelfristig die Sozialausgaben und leistet einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Eine neue Wirkungsanalyse zeigt, wie erfolgreich der Ansatz ist.
Das Programm "Stark im Beruf" unterstützt Mütter mit Migrationshintergrund, damit sie bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Herzstück des Programms sind die "Stark im Beruf"-Kontaktstellen. In den zwei Förderperioden haben durchgehend 90 Kontaktstellen ESF-Fördermittel erhalten. Auf lokaler Ebene agieren sie als direkte Unterstützerinnen der Frauen. Die Kontaktstellen haben jeweils eigene Konzepte für die Umsetzung des Bundesprogramms erarbeitet: Die Frauen erhalten eine flexible und individuell abgestimmte Hilfestellung, die modular aufgebaut ist. Die Kontaktstellen haben den Überblick über Fördermöglichkeiten, über den regionalen Arbeitsmarkt und über Wege in die Arbeitswelt und erschließen den Müttern weitere Ansprechpartner. Jede Kontaktstelle pflegt eine feste Kooperation mit dem Jobcenter oder der Arbeitsagentur vor Ort, mit familienunterstützenden Diensten und mit Unternehmen. Seit dem Start im Jahr 2015 durchliefen knapp 17.000 Mütter mit Migrationshintergrund das Programm. Ein Drittel der Frauen begann anschließend eine (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigung oder Ausbildung, ein weiteres Drittel fing eine Qualifikation oder ein Praktikum an oder bekam eine Qualifizierung anerkannt.
Eine Wirkungsanalyse hat den Erfolg hinter den Zahlen analysiert. Der Mehrwert zu herkömmlichen Angeboten der Jobcenter und Arbeitsagenturen liegt in einer durchgehenden Beratung der Mütter zu Jobeinstiegs- und Vereinbarkeitsfragen, in alltagsorientierter Sprachpraxis und der Peer-to-Peer-Unterstützung in Kursen. Besonders erfolgreich ist der Mix aus Coaching und Kursen mit durchgehender Begleitung in allen Phasen der Erwerbsaufnahme:
- Alltagsintegrierte Sprachförderung, gerade auch für Mütter mit geringen Sprachkenntnissen,
- soziale Integration durch die Kontakte zwischen den Teilnehmerinnen und den Einbezug von Netzwerkpartnern sowie
- ein individuelles Coaching und Beratung der Mütter zu Kinderbetreuung und Vereinbarkeit, Kompetenzen und Berufsperspektiven.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass die enge Kooperation der Arbeitsverwaltung, der Arbeitgeber und der Partner vor Ort mit den Kontaktstellen des Programms von zentraler Bedeutung für den Erfolg ist.

Die Wirkungsanalyse wurde im Herbst 2021 mit Expertinnen und Experten, u.a. Dr. Thomas Liebig (OECD-Migrationsexperte) diskutiert. Deutlich wurde die Notwendigkeit eines eigenen Ansatzes für die Integration von Migrantinnen mit Familienverantwortung in den Arbeitsmarkt. Notwendig bleiben spezifische Programme, in denen Mütter in ihrer jeweiligen Lebens- und Arbeitssituation gefördert werden.
Das Programm "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein"
Das Programm "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein", das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, zielt darauf ab, den Erwerbseinstieg für Mütter mit Migrationsgeschichte zu erleichtern und nachhaltig eine existenzsichernde Beschäftigung zu ermöglichen. Damit das gelingt, werden die Teilnehmerinnen auf ihrem Weg in eine Beschäftigung individuell begleitet und es wird ihnen ein besserer Zugang zu vorhandenen Angeboten der Arbeitsmarktintegration aufgezeigt.
Im Rahmen der 2. Förderphase des ESF-Programms "Stark im Beruf" werden bundesweit rund 90 Kontaktstellen gefördert. Über diese werden sowohl zielgruppenspezifische als auch strukturbezogene Ansätze verfolgt. Neben gezielten Sensibilisierungsmaßnahmen zur Aktivierung dieser Frauen sollen insbesondere Unternehmen dafür gewonnen werden, die Potenziale von Müttern mit Migrationshintergrund zu erkennen. Somit agieren die Kontaktstellen auch als feste Ansprechpartner für Unternehmen und bieten eine unbürokratische Vermittlung und Unterstützung von der Suche nach geeigneten Bewerberinnen bis hin zur Begleitung einer neuen Mitarbeiterin während der Probezeit.
Weitere Informationen zu "Stark im Beruf" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.