Neues "IQ" Themendossier informiert zur Arbeit in der Kinderbetreuung als Chance für Eingewanderte
- Datum
- 14.04.2025
In Deutschland sind Angebote zur Kinderbetreuung und schulischen Ganztagsbetreuung in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden. Vielerorts fehlen jedoch frühpädagogische Fachkräfte, um den Bedarf zu decken. Ein großes Potenzial wird deshalb in der Gewinnung ausländischer Fachkräfte mit pädagogischen Berufsqualifikationen gesehen. Das neue Themendossier "Arbeit in der Kindererziehung und -betreuung - Chancen für Eingewanderte" des ESF Plus-Förderprogramms "IQ - Integration durch Qualifizierung" zeigt, wie der Einstieg in dieses Berufsfeld gelingen kann.
Insbesondere erklärt das "IQ" Themendossier, welche Möglichkeiten es für ausländische Fachkräfte mit Qualifikationen in den Bereichen Erziehung, Lehre und Sozialpädagogik gibt, in Deutschland tätig zu werden. Dabei sind mitunter einige Hürden zu überwinden.

Gute Deutschkenntnisse sind zentral
In Deutschland unterscheidet sich der Beruf "Erzieher*in" in der Ausbildung zumeist von den im Ausland erworbenen Qualifikationen. Diese werden in der Regel nicht sofort anerkannt. Zumeist müssen interessierte Personen eine Qualifizierung oder Prüfung durchlaufen, um in diesem reglementierten Beruf tätig zu werden. Zudem werden sehr gute allgemein- und fachsprachliche Kenntnisse der deutschen Sprache benötigt.
In vielen Bundesländern können ausländische Fachkräfte mit frühpädagogischen Qualifikationen jedoch auch ohne eine Anerkennung als pädagogische Fachkraft in Kitas arbeiten. Oft reicht ein Studium in einem passenden Fach im Heimatland. Die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte sind in den Kita-Gesetzen der Länder oder Verordnungen festgelegt. Manchmal reicht eine positive Zeugnisbewertung des ausländischen Studiums, um in einer Kita zu arbeiten. Die Zeugnisbewertung für ausländische Hochschulabschlüsse ist eine Bescheinigung, die von der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) ausgestellt wird.
Chancen auf dem Arbeitsmarkt ohne berufliche Anerkennung
Pädagogische Fachkräfte können ohne berufliche Anerkennung auch in einem nicht reglementierten Beschäftigungsfeld arbeiten. Solche Einsatzmöglichkeiten im pädagogischen Bereich sind zum Beispiel die Betreuung in der Ganztagsschule oder eine Tätigkeit als Vertretungs- bzw. Aushilfskraft in Kindertagesstätten. Eine weitere Möglichkeit, in der Kinderbetreuung tätig zu werden, ist die Arbeit als Tagespflegeperson. Diese betreut 3 bis 5 Kinder im Vorschulalter im eigenen Haushalt oder in angemieteten Räumen.
Das Förderprogramm "IQ" unterstützt Fachkräfte mit einem ausländischen Abschluss im Bereich Kinderbetreuung auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt durch Qualifizierungsangebote. Für Personen, die eine Anerkennung ihrer ausländischen Qualifikation anstreben, gibt es Anpassungslehrgänge. Außerdem bietet "IQ" Brückenmaßnahmen an, die Fachkräfte mit ausländischen Abschlüssen auf Tätigkeiten in der Kinderbetreuung ohne eine Anerkennung vorbereiten. Das "IQ" Themendossier "Arbeit in der Kindererziehung und -betreuung - Chancen für Eingewanderte" stellt ausgewählte Qualifizierungsangebote des Förderprogramms "IQ" vor und informiert über Zielgruppe, Voraussetzungen sowie Inhalte und Aufbau der Angebote.
Das "IQ" Themendossier finden Sie hier.
Das ESF Plus-Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung"
Das Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Das in allen 16 Bundesländern aktive Förderprogramm hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben.
Das Förderprogramm "IQ" wird in der ESF Plus-Förderperiode fortgesetzt. Ziel der neuen "IQ"-Richtlinie ab 2023 ist es, in Deutschland lebende Menschen ausländischer Herkunft darin zu unterstützen, einer qualifizierten Erwerbstätigkeit in Deutschland nachzugehen und ihre vorhandenen Kompetenzen einbringen zu können. Dabei geht es um Beratungsangebote zur Anerkennung, Qualifizierung sowie zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen, um Qualifizierungsangebote - auch virtuelle und überregionale - zum Erreichen einer vollen Gleichwertigkeit von aus dem Ausland mitgebrachten Berufsabschlüssen, um Coaching und Begleitung bis zur Aufnahme einer bildungsadäquaten Erwerbstätigkeit sowie um die Sichtbarmachung non-formaler und informeller Kompetenzen. Akteure der Arbeitsmarktintegration von Menschen ausländischer Herkunft und Akteure im Bereich der Fachkräftesicherung werden angesprochen und durch Beratungs- und Schulungsangebote unterstützt. Hierzu gehören beispielsweise Unternehmen, die Arbeitsplätze mit Menschen ausländischer Herkunft besetzen möchten, die Bundesagentur für Arbeit (BA), die Länder, die Kommunen oder auch Migranten(selbst)organisationen. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die BA.
Weitere Informationen zum Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Website des Programms.