ESF und Soziale Stadt – zwei, die sich in BIWAQ gut ergänzen

Datum
17.07.2015
Ansicht BIWAQ Karte

Bildquelle: BBSR

Das Programm "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ" verbessert mit Mitteln des ESF und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) die Chancen von Bewohnerinnen und Bewohnern in benachteiligten Stadtteilen – in den Gebieten des Städtebauförderungsprogrammes "Soziale Stadt". Diese Verbindung hat sich bewährt.

In der aktuellen, dritten Förderrunde starten zurzeit in mehr als 70 Kommunen Projekte in den Soziale-Stadt-Gebieten. So verbindet BIWAQ quartiersbezogen Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktprojekte mit städte-baulichen Maßnahmen. Mit dieser Sozialraumorientierung erreicht die Unterstützung die Menschen, die sie benötigen. Die Projekte sind verknüpft mit städtebaulichen Investitionen und kooperieren eng mit den Partnern vor Ort – zum Beispiel dem Quartiersmanagement, lokalen Vereinen oder Akteuren der Wirtschaftsförderung.

Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks: "Das Interesse an BIWAQ in dieser Förderrunde war stark. Ich freue mich über die große Resonanz. Sie zeigt, dass wir mit unserem Ansatz, städtebauliche Investitionen des Programms 'Soziale Stadt' mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zu verzahnen, richtig liegen. So helfen wir dabei, benachteiligte Stadtteile zu stabilisieren und die Quartiere aufzuwerten."

Unterstützt werden Projekte, die

  • die nachhaltige Integration von (langzeit-)arbeitslosen Frauen und Männern ab 27 Jahren in Beschäftigung fördern,
  • zu einer Stärkung der lokalen Ökonomie beitragen,
  • über die Verknüpfung mit weiteren Handlungsfeldern der integrierten Stadtentwicklung die Nachbarschaften im Quartier stärken und den sozialen Zusammenhalt in den Städten und Gemeinden verbessern.

So können die Akquise von Praktikums- und Arbeitsplatzangeboten oder der Aufbau und die Stabilisierung von Unternehmensnetzwerken gefördert werden. Ebenso werden Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen von Wohnumfeldverbesserungen wie die Anlage eines Nachbarschaftsgartens oder Spielplatzes oder die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung von Nachbarschaftszentren unterstützt und ehrenamtliches Engagement aktiviert.

So­zia­le Stadt: Die BI­WAQ-Pro­jek­te fin­den in Ge­bie­ten des Städ­te­bau­för­de­rungs­pro­gramms "So­zia­le Stadt" statt. Mit der So­zia­len Stadt un­ter­stützt das BMUB ge­mein­sam mit Län­dern und Kom­mu­nen ak­tu­ell rund 600 be­nach­tei­lig­te Stadt­tei­le. Vor al­lem geht es um städ­te­bau­li­che In­ves­ti­tio­nen in das Woh­num­feld, die In­fra­struk­tur und die Qua­li­tät des Woh­nens. Um die Le­bens­si­tua­ti­on der Men­schen in den be­nach­tei­lig­ten Stadt­ei­len um­fas­send zu ver­bes­sern, be­darf es er­gän­zen­der An­ge­bo­te: BI­WAQ setzt hier an und er­mög­licht maß­ge­schnei­der­te er­gän­zen­de Pro­jek­te vor Ort in den Hand­lungs­fel­dern In­te­gra­ti­on in Be­schäf­ti­gung und lo­ka­le Öko­no­mie.

Im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ" stehen für die gesamte EU-Förderperiode 2014-2020 bis zu rd. 90 Millionen Euro aus dem ESF und bis zu rd. 64,5 Millionen Euro nationale Mittel aus dem Haushalt des Bundesbauministeriums zur Verfügung, davon für die jetzige neue Förderrunde 2015-2018 bis zu rd. 58,7 Millionen ESF- und bis zu rd. 35,3 Millionen BMUB-Mittel.

Übrigens: Für junge Menschen bis 26 Jahre gibt es in dieser Förderrunde das erste Mal eine ressortübergreifende Zusammenarbeit beim ESF. Mit "JUGEND STÄRKEN im Quartier" unterstützen das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das BMUB benachteiligte junge Menschen in Stadt- und Ortsteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf beim Übergang von der Schule in den Beruf. Zugleich leisten die Projekte einen Beitrag zur Quartiersentwicklung.