Den Wandel gestalten - Erste Transfertagung rückenwind+
- Datum
- 28.07.2017
Das ESF-Programm "rückenwind - Für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft" (kurz: rückenwind+) ist ein im Jahr 2015 gestartetes Förderprogramm zur Personal- und Organisationsentwicklung in der gemeinnützigen Sozialwirtschaft. Ziel der Förderung ist die Verbesserung der Anpassungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Beschäftigten in der Sozialwirtschaft in Verbindung mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Organisationsstrukturen in den Einrichtungen, Diensten und Verbänden. Das Förderprogramm wurde gemeinsam vom BMAS und der BAGFW entwickelt. Gefördert wird es aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Bundesmitteln. 30 Millionen Euro stehen zur Erprobung innovativer Ideen und Konzepte zur Verfügung.
"rückenwind+ ist ein Vorzeigeprogramm!" so Wolfgang Husemann, Leiter der Gruppe "Europäische Fonds für Beschäftigung" im Bundesarbeitsministerium. Dies zeige u. a. der große Zuspruch, den das Programm von Seiten der Sozialwirtschaft erfahre. In seinen einleitenden Worten zu Beginn der Transfertagung lobte er das Engagement der Projektträger und unterstrich den Handlungsbedarf in Anbetracht des Fachkräftemangels und des Wandels der Arbeitswelt.

Dr. Gerhard Timm, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), bedankte sich in seinem Grußwort für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitsministerium. Der Erfolg des Partnerschaftsprogramms zeige einmal mehr, wie wichtig das Zusammenspiel unterschiedlicher Kompetenzen und Expertisen in der Entwicklung, Umsetzung und Bewertung von Förderprogrammen sei. Das Förderprogramm rückenwind+, so Timm, biete für gemeinnützige soziale Einrichtungen und Dienste mit geringen personellen wie finanziellen Ressourcen eine einzigartige und effektive Chance zur Realisierung notwendiger Anpassungs- und Umstrukturierungsprozesse.

"Wie verändert man eine Organisation?" Diese Frage war Ausgangs- und Diskussionspunkt eines Fachimpulses am Vormittag. Die Soziologin Dr. Dorothea M. Hartmann erörterte die Voraussetzungen für eine wirksame Gestaltung von Veränderungsprozessen in sozialen Einrichtungen und legte u. a. die Rolle von Führungskräften, die unterschiedlichen Dynamiken von Veränderungsprozessen sowie Lösungsansätze zum Umgang mit Konflikten und Widerständen dar.
Der Fokus am Nachmittag lag auf dem Austausch und der Vernetzung der Projektträger. In vier parallelen Foren widmeten sich die Teilnehmenden den zentralen Themen des Programms rückenwind+: "Führen & Unternehmenskultur", "Lebensphasenorientierung & Gesundheit", "Personal gewinnen & fördern", "Vielfalt im Betrieb & Geschlechtergerechtigkeit". Zur thematischen Einleitung und Diskussionseröffnung stellten pro Forum jeweils zwei Projekte zentrale Ansätze ihrer Vorhaben vor. In der anschließenden Diskussionsrunde erfolgte ein Austausch zu bewährten Instrumenten und Verfahrensweisen der Personalentwicklung sowie zu Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Organisationsentwicklung.
