ESF-Programm BIWAQ fördert digitale Inklusion vor Ort
- Datum
- 14.12.2018
Gemeinsam mit ihren Partnern fördern die 37 neuen BIWAQ-Projekte ab Januar 2019 u.a. den Erwerb digitaler Grundkenntnisse, berufsbezogene Netzwerk- und Kommunikationskompetenzen sowie die Teilhabe an digitalen demokratischen Prozessen. Welche Angebote die Projekte vor Ort umsetzen, entscheiden sie selbst anhand der Bedarfe in den Quartieren.
So wird im Neubrandenburger Quartier Nordstadt Ihlenfelder Vorstadt im nächsten Jahr die Beratungsstelle "Digitale Bildung" eröffnet. Das Team des BIWAQ-Projekts NordStart NB bietet dort PC-Kurse, Coachings für Online-Bewerbungen und Workshops zum Umgang mit Social Media und verschiedenen Lern-Apps an. Auf diese Weise sollen interessierte Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier an den Umgang mit modernen Kommunikationsmedien herangeführt und ihr Zugang zu digitalem Wissen verbessert werden.
Marcel Grömke, Projektleiter von NordStart NB, betont die Wichtigkeit des neuen Angebots im Quartier: "Die Digitalisierung ist für jedermann Herausforderung und Möglichkeit in einem. Sie anzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen, ist der erste Schritt in die Zukunft, denn nirgendwo gilt "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit" mehr als in der Digitalisierung."
Für Unternehmerinnen und Unternehmer hält das Projekt zukünftig Angebote vor, die ihre Kompetenzen rund um die Themen (Online-)Marketing, Werbung und Crowdfunding verbessern. Die Vernetzung der lokalen Unternehmen fördert NordStart NB mit der Einrichtung eines digitalen Unternehmerportals.
Den Bedarf an Förderung digitaler Kompetenzen sieht auch Dr. Norbert Petzold, Projektleiter des in 2019 startenden BIWAQ-Projekts in Bremerhaven. "Wenn sich arbeitsuchende Bewohnerinnen und Bewohner digitale Kompetenzen aneignen, haben sie einen besseren Zugang zu Stellenangeboten und sie können auch an Bewerbungsverfahren teilnehmen, die ausschließlich im Onlineverfahren durchgeführt werden." Deshalb entsteht in Bremerhaven Dreibergen ein zentraler Ort des Lernens und der Beratung. Insbesondere langzeitarbeitslose Menschen sowie Migrantinnen und Migranten werden durch berufliche Qualifizierung und Bewerbungstrainings bei der Suche nach einer Arbeitsstelle unterstützt.
Ab 2019 baut das Bremerhavener BIWAQ-Projekt außerdem einen Coworking-Space für kreative Köpfe auf. Die breite Angebotspalette ist nach Ansicht Petzolds wichtig: "Es gibt kaum noch Arbeitsbereiche, die ohne digitale Anwendungen auskommen. Deshalb müssen auch Gewerbetreibende auf diesem Gebiet hinzulernen. Mit der digitalen Nachbarschaftsplattform wollen wir einem geänderten Kommunikationsverhalten gerecht werden und die soziale Teilhabe im Projektgebiet vergrößern."
Mit dem ESF-Programm BIWAQ unterstützt der Bund Städte und Gemeinden mit strukturschwachen, benachteiligten Quartieren (Fördergebiete des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt") darin, Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung mit städtebaulichen Investitionen zu verzahnen. Ziel des BIWAQ-Programms ist es, in den benachteiligten Quartieren die Chancen der Bewohnerinnen und Bewohner (ab 27 Jahren) auf Arbeit und Ausbildung zu verbessern und zur Stärkung der lokalen Ökonomie beizutragen.
Für das ESF-Programm BIWAQ stehen für die gesamte EU-Förderperiode 2014-2020 bis zu rd. 95 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und bis zu rd. 64,5 Millionen Euro nationale Mittel aus dem Haushalt des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) zur Verfügung; davon für die jetzige neue Förderrunde 2019-2022 bis zu rd. 36 Millionen Euro ESF- und bis zu rd. 23 Millionen Euro BMI-Mittel. In einer ersten Förderrunde 2015-2018 konnten 76 Projekte gefördert werden.
Weitere Informationen zum ESF-Programm BIWAQ stehen auf dem ESF-Portal sowie auf der Webseite des Programms.
Eine Liste der ausgewählten BIWAQ-Projekte der Förderrunde 2019-2022 finden Sie hier.