"Bevor ich von außen verändert werde, verändere ich mich lieber selbst."

Datum
10.02.2020

Bereits zweimal hat Dietmar Stalder die ESF-geförderte "Bildungsprämie" als finanzielle Unterstützung für seine Weiterbildungen genutzt. Die Kurse haben dem gelernten Tischler die Chance gegeben, sich beruflich neu zu erfinden - und dabei seinen ganz eigenen Weg zu gehen: Vom Handwerksmeister zum Jobcoach.

Handwerker, Lehrer, Sozialpädagoge - Dietmar Stalder kann eine spannende berufliche Biographie erzählen, so wie die meisten seiner jungen Schüler*innen. Denn als Jobcoach bei einem Bildungsträger in Nordrhein-Westfalen betreut der 55-Jährige aktuell zwölf Teilnehmende im Einzelcoaching, um sie auf ihrem Weg in den Job zu begleiten. Zu dem Angebot des Jugendhilfe-Programms gehören zum Beispiel berufliche Orientierung und pädagogische Betreuung - unabhängig von Biografie, Herkunft und Nationalität. Für Dietmar Stalder ist es eine Tätigkeit mit Werten und Haltung: "Ich habe mich immer klar positioniert"

E. Hartung
Dietmar Stalder hat sich mit Hilfe der Bildungsprämie weitergebildet. © E. Hartung

Quereinstieg durch Weiterbildung

Gleich seine erste Weiterbildung hilft Dietmar Stalder bei einer beruflichen Richtungsänderung: Nach vielen Jahren als Tischlermeister arbeitet der Rheinländer zunächst als Ausbilder in einer Schreinerei, dann als Berufseinstiegsbegleiter an einer Hauptschule. Mit jedem Jahr an der Schule rückt die für ihn vorher noch denkbare Rückkehr ins Handwerk weiter in die Ferne, aber für einen nächsten Entwicklungsschritt fehlt ihm die notwendige Qualifikation. Mit klugem Weitblick ergreift er deshalb erneut die Initiative: "Bevor ich von außen verändert werde, verändere ich mich lieber selbst." So hat ihm die Bildungsprämie 2015 dabei geholfen, sich weiter zu qualifizieren und die Umorientierung gut zu meistern: Mit einer 18-monatigen berufsbegleitenden Ausbildung (SGD) zum "Personal- und Businesscoach" und der damit verbundenen fachlichen Anerkennung, die der eines Sozialpädagogen ähnelt.

Neue Chancen mit der Bildungsprämie

Aktuell arbeitet er in einem regionalen Bildungszentrum als pädagogische Fachkraft und Teamleitung im Bereich Integration. Eine Herausforderung, die den dreifachen Vater und Familienmenschen Dietmar Stalder beflügelt: Die Weiterbildung hat ihm wertvolles pädagogisches Handwerkzeug vermittelt. Daneben macht er sich als Jobcoach selbständig, um eine Neuorientierung von Menschen in Umbruchsituationen professionell zu begleiten. Umbrüche, die er aus eigener Erfahrung kennt.

Gut aufgestellt für die Zukunft

Aktuell absolviert Dietmar Stalder, gefördert durch die Bildungsprämie, eine weitere Ausbildung im "Changemanagement" mit Prüfung vor der IHK. So kann der Jobcoach sich in einem Feld, das im ständigen Wandel ist, langfristig breiter aufstellen. Lebenslanges Lernen gehört für den gelassenen Berater einfach dazu: "Wenn ich nicht dazu lernen kann, würde mein Leben langweilig werden." Dietmar Stalder möchte weiter neugierig bleiben - und weiß, dass seine Reise auch hier noch nicht am Ende ist: "Das Leben ist eine Geschichte mit vielen Kapiteln."

"Ich empfehle die Bildungsprämie, weil die Förderung auch Mut macht, den Schritt zu wagen."

Das Bundesprogramm " Bildungsprämie " wird vom Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Die "Bildungsprämie" unterstützt Menschen dabei, sich unabhängig vom Arbeitgeber weiterzubilden. Erwerbstätige, die mindestens 15 Stunden pro Woche arbeiten, erhalten durch den Prämiengutschein 50 Prozent der Veranstaltungskosten für eine Weiterbildung. Die Förderung ist auf maximal 500 Euro begrenzt.

Interessierte können noch bis zum 31.12.2020 einen Prämiengutschein in einer von rund 530 Beratungsstellen bekommen: www.bildungspraemie.info/beratungsstellen

Weitere Informationen zur Bildungsprämie:

Internet: www.bildungspraemie.info
Facebook: www.facebook.com/bildungspraemie
Kostenfreie Hotline: 0800 26 23 000
E-Mail: buergerservice@bmbf.bund.de

Auszug aus dem ESF-Newsletter