Flexible Arbeitszeitmodelle in der Fertigung - Entwicklungen, Herausforderungen und neue Lösungsansätze

Datum
10.02.2020

Olaf Korzinovski, Werksleiter Volkswagen AG Kassel
Olaf Korzinovski, Werksleiter Volkswagen AG Kassel, begrüßt die Teilnehmer*innen © Volkswagen Group Components Kassel, Kommunikation

Publikum
Begrüßung der Gäste durch Dr. Helga Lukoschat, Vorstandsvorsitzende der EAF Berlin © Volkswagen Group Components Kassel, Kommunikation

Podiumsgespräch
Podiumsgespräch zur Bedeutung des Projekts mit Vertreter*innen der Volkswagen AG Kassel, (v.l.n.r.): Werner Seitz (Abteilungsleiter Alternative Antriebe), Dr. Stefan Kreher (Personalleiter), Olaf Korzinovski (Werksleiter), Ulrike Jakob (stellvertretende Betriebsratsvorsitzende), Michaela Schneider (Beauftrage für Diversity Management), Dr. Helga Lukoschat (Vorstandsvorsitzende der EAF Berlin) © Volkswagen Group Components Kassel, Kommunikation

Menschengruppe
Interaktives Arbeiten im World Café zum Thema Wissens-Tandem mit Moderation von Hanna Völkle, Expertin in der EAF Berlin © Volkswagen Group Components Kassel, Kommunikation

Mark Spielmann
Vorstellung der Zwischenergebnisse aus der Arbeitsgruppe Selbstorganisation der Arbeitszeit durch Mark Spielmann, Unterabteilungsleiter Volkswagen AG Kassel © Volkswagen Group Components Kassel, Kommunikation

Im Rahmen des Projekts "Flexibilität und Vielfalt fördern", das die EAF Berlin (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft e.V.) in Kooperation mit Volkswagen im Rahmen der ESF-Sozialpartnerrichtlinie "Fachkräfte sichern" durchführt, fand am 22. November 2019 eine Good Practice Werkstatt im Volkswagen Werk Kassel statt.

Dort wurden in den vergangenen Monaten unter Leitung des Diversity Managements und der Abteilung "Alternative Antriebe" und in enger Zusammenarbeit mit Werksmanagement, Betriebsrat und Personalwesen mit einer Pilotgruppe aus der Volkswagen Komponente Kassel Ideen für eine lebensphasenorientierte, flexible und vereinbarkeitsfreundliche Arbeits(zeit)gestaltung im Bereich der Fertigung entwickelt und erprobt.

Erste Zwischenergebnisse wurden nun den Beteiligten aus dem Werk und weiteren Vertreterinnen und Vertretern anderer Standorte und Marken von Volkswagen sowie ausgewählten externen Unternehmen im Rahmen einer Good Practice Werkstatt vorgestellt. Der Werksleiter Olaf Korzinovski begrüßte die rund 80 Teilnehmenden und betonte die Bedeutung des Themas für Volkswagen im Zuge der Roadmap Digitale Transformation, da diese "nur gelingt, wenn die Menschen mitgenommen werden". Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Ulrike Jakob ermutigte alle beteiligten Akteure zu einem offenen Dialog, "da gute Lösungen nur gemeinsam entwickelt werden können".

Cornelia Schäff, Bundesministerium für Arbeit und Soziales/Europäischer Sozialfonds, gratulierte den Teilnehmenden zu ihren Ergebnissen und würdigte den gelungenen partizipativen Ansatz.

Am Nachmittag stand der Austausch guter Beispiele, gelungener Praxis und neuer Ideen zu den Themen der fünf Arbeitsgruppen Mobiles Arbeiten, Qualitative Teilzeit, Onboarding, Selbstorganisation der Arbeitszeit und Wissens-Tandems im Vordergrund.

Tina Weber, Projektleiterin bei der EAF Berlin, erläuterte die zwei Ebenen im Projekt: "Es ist wichtig, konkrete Instrumente und Modelle zu entwickeln, die Führungskräfte bei der Schichtplanung unterstützen. Gleichzeitig müssen wir uns darüber bewusst sein, dass Instrumente nicht alles lösen können, sondern dass es eines Kulturwandels bedarf und eines gemeinsamen Verständnisses darüber, wie wir zukünftig arbeiten wollen."

Das Projekt "Flexibilität und Vielfalt fördern"

Das Projekt "Flexibilität und Vielfalt fördern" wird von der EAF Berlin in der Volkswagen AG durchgeführt und im Rahmen des Programms "Fachkräfte sichern - weiterbilden und Gleichstellung fördern" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Projekt will Gleichstellung und Aufstiegschancen für Frauen in der Automobilindustrie verbessern und lebensphasenorientiert flexible Arbeitsmodelle für Beschäftigte in Produktion und Fertigung, inklusive des Schichtbetriebs, erproben. Konkrete Projektziele sind dabei:

  • Flexible Arbeitsmodelle etablieren
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern
  • Partnerschaftliches Arbeitsklima fördern
  • Aufstiegschancen für Frauen verbessern

Nach einer Konzeptionsphase finden zwei Piloten zu flexiblen und familienfreundlichen Arbeitsmodellen statt. Diese werden von Fortbildungsmaßnahmen wie Workshops und Trainings für verschiedene Zielgruppen (Führungskräfte, Beschäftigte, Multiplikator*innen) vorbereitet und begleitet.

Alle Maßnahmen werden gender- und diversity-sensibel durchgeführt und sind darauf ausgerichtet, stereotype Rollenmuster zu überwinden sowie eine wertschätzende Arbeits- und Teamkultur zu fördern. Zur Ergebnisverbreitung finden eine Good Practice Werkstatt und eine Abschlusskonferenz statt. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite.

Website: https://www.eaf-berlin.de/projekt/vielfalt-flexibilitaet-vereinbarkeit/

Das ESF-Programm "Fachkräfte sichern - weiterbilden und Gleichstellung fördern"

Die "ESF-Sozialpartnerrichtlinie - Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern" ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Sie ist das Nachfolgeprogramm der beiden Programme " weiter bilden " und " Gleichstellen " aus der ESF-Förderperiode 2007-2013.

Ziel der Richtlinie ist es, die Sozialpartner und betrieblichen Akteure bei der Fachkräftesicherung und Anpassung an den demografischen Wandel zu unterstützen Mit den geförderten Maßnahmen soll ein Beitrag zur Verankerung systematischer Weiterbildung in Unternehmen, Organisationen und Branchen geleistet sowie die Chancengleichheit in den Unternehmen vorangebracht werden. Hierzu werden die Anstrengungen der Sozialpartner unterstützt. Die entsprechenden Richtlinien werden in enger Abstimmung mit den Partnern entwickelt und umgesetzt. Voraussetzung für die Förderung sind Qualifizierungstarifverträge oder Vereinbarungen der Sozialpartner zur Qualifizierung bzw. Chancengleichheit.

Auszug aus dem ESF-Newsletter