Mit REACT-EU Mitteln für KMU-Stärkung und Krisenbewältigung - Der Mikrokreditfonds Deutschland wird bis 2024 verlängert

Datum
19.10.2021

Die Bundesregierung hat beschlossen, die Kreditvergabe im Rahmen des Mikrokreditfonds Deutschland bis mindestens 2024 fortzusetzen. In der Zeit von 2021 bis 2023 wird das Förderprogramm mit Mitteln der Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas (REACT-EU) als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert. Durch die Fortführung des Mikrokreditfonds leistet die Bundesregierung einen wichtigen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Beitrag, um Kleinst- und Kleinunternehmen in Deutschland auch bei der Bewältigung der gegenwärtigen Pandemie-Situation zu unterstützen.

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Gerade bei kleinen Existenzgründungen stellt sich die Frage "Wie bekommen wir für den Aufbau unseres Online-Shops einen Kredit?" © BMAS

Mit dem Mikrokreditfonds trägt der Bund dazu bei, ein flächendeckendes Angebot von Mikrokrediten in Deutschland zu schaffen. Der Fonds sichert Kredite mit einem Volumen bis 25.000 Euro an kleine und mittlere Unternehmen ab, die keinen Zugang zu Bankfinanzierungen haben. Seit seiner Einrichtung im Jahr 2010 wurden rund 28.600 Mikrokredite mit einem Volumen von rund 234 Millionen Euro abgesichert.

Die Kreditkonditionen sehen eine maximale Kredithöhe pro Krediteinheit von 25.000 Euro vor. Es ist möglich, Mikrokredite schrittweise zu vergeben. Auch mehrere Darlehen zusammen dürfen die maximale Höhe von 25.000 Euro nicht überschreiten. Die Mikrokredite werden mit 6,9 Prozent p.a. verzinst. Die Kreditlaufzeit orientiert sich am Finanzierungsbedarf der Unternehmen und den branchenüblichen Laufzeiten. Die maximale Kreditlaufzeit von 48 Monaten darf nicht überschritten werden. Eine tilgungsfreie Anfangszeit von sechs Monaten ist auf Antrag möglich.

Potentielle Kreditnehmende richten ihre Anfrage an ein Mikrofinanzinstitut (MFI) ihrer Wahl. Dabei handelt es sich um bundesweit verteilte Vertragspartner des Fonds, welche die Betreuung der Kreditnehmenden vom Antrag bis zur Tilgung der Mikrokredite übernehmen. In einer ersten Prüfung bewertet das MFI das Vorhaben sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Unternehmens. Ist das Ergebnis positiv, kann das MFI der kreditgebenden Bank eine Empfehlung aussprechen. Die kreditgebende Bank trifft dann die Kreditentscheidung und zahlt im positiven Fall das Darlehen direkt an den Antragstellenden aus. Die Kreditvergabe im Mikrokreditfonds übernimmt seit 2015 die GRENKE Bank.

Das Förderprogramm "Mikrokreditfonds Deutschland"

Der Mikrokreditfonds Deutschland ist ein Garantiefonds, den die Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Jahr 2010 geschaffen hat. Der Fonds sichert Mikrokredite mit einem Volumen von maximal 25.000 Euro an kleine und mittlere Unternehmen ab, die keinen Zugang zu Bankfinanzierungen haben. Die Mikrokredite werden auf Empfehlung bundesweit akkreditierter Mikrofinanzinstitute durch eine Bank aus eigenen Mitteln vergeben. Die Steuerung des Förderprogramms obliegt dem Verwaltungsrat des Fonds, der aus Vertreter*innen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gebildet wird.

In der Zeit von 2021 bis 2023 wird der Mikrokreditfonds Deutschland als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert und mit Mitteln aus der Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas (REACT-EU) aufgestockt. Mit den Mitteln aus REACT-EU trägt der Mikrokreditfonds Deutschland zur Stärkung kleiner und mittlerer Unternehmen in der wirtschaftlichen Erholungsphase und zur Sicherung der mit diesen Betrieben verbundenen Arbeitsplätzen bei. Weitere Informationen zu REACT-EU finden Sie auf der ESF-Website.

Auszug aus dem ESF-Newsletter