Programmkonferenz unter dem Motto "Akti(F)+ in die Zukunft"

Datum
04.08.2022

Am 25. April 2022 haben sich die Projektträger des ESF Programms "Akti(F) - Aktiv für Familien und ihre Kinder" für eine Programmkonferenz getroffen. Die Konferenz wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Programmumsetzer Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH (gsub) ausgerichtet. Ein Highlight der Konferenz war, dass sie nicht virtuell, sondern erstmalig physisch in Berlin veranstaltet werden konnte. Im Fokus standen der Erfahrungsaustausch sowie die Erwartungen an das Nachfolgeprogramm.

Publikum vor einer Bühne
Tobias Feier von der programmumsetzenden Stelle gsub mbH (Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH) spricht auf der ersten nicht virtuellen Programmkonferenz für das Akti(F)-Programm in der Event Location ASANTA in Berlin. © BMAS

Da der Start des Programms zeitlich mit dem Beginn der Coronapandemie einherging, war dies die erste Präsenzveranstaltung. "Es ist sehr schön, Sie alle endlich auch in Person und nicht nur auf einem Bildschirm kennenzulernen", sagte Paul Peters, der für das Programmverantwortliche Referent im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gleich zu Beginn seiner Begrüßungsrede. Auch viele der teilnehmenden Träger freuten sich über die Gelegenheit, sich endlich auch vor Ort mit ihren Kolleg*innen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Das ursprüngliche Programm "Akti(F)" läuft noch bis Ende 2022, wird modifiziert jedoch als Nachfolgeprogramm "Akti(F) Plus" in der ESF Plus-Förderperiode 2021-2027 fortgeführt. Die Programmkonferenz stand daher unter dem Motto "Akti(F)+ in die Zukunft".

Podiumsdiskussion
Der für das Akti(F)-Programm verantwortliche Referent Paul Peters (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) diskutiert auf der Akti(F)-Programmkonferenz mit den Teilnehmenden die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zum Thema "Gewinnung neuer Teilnehmender". © BMAS

Die Projektträger des aktuellen Programms "Akti(F)" - blicken auf zwei Jahre Arbeit zurück, in denen sie erfolgreich von Armut bedrohte Familien und ihre Kinder unterstützt haben - trotz vielfältiger Schwierigkeiten, mit denen die Träger zu kämpfen hatten. Insbesondere die Pandemie hat ihnen große Probleme bereitet, da sie den Zugang zu der Zielgruppe erschwert und auch den Alltag der Familien teilweise stark beeinträchtigt hat. Die Träger haben sich jedoch dieser Herausforderung angenommen und mit sehr kreativen Lösungen und schnellem Umdenken reagiert. So boten viele Träger ihre Beratungsleistungen spontan auch im Freien oder sogar auf Spielplätzen und Spaziergängen an. Da Jobcenter und Arbeitsagenturen teilweise vollständig geschlossen waren und die Zielgruppe schwer erreicht werden konnte, wurden auch Sprechstunden in Stadtteilzentren oder Jugendzentren eingerichtet oder gemeinsame Veranstaltungen wie Bastelworkshops und Grill- und Spielenachmittage veranstaltet.

Die Programmkonferenz bot umfassend Raum, sich auszutauschen und die vielfältigen Erfahrungen sowie Vorschläge und Wünsche der Träger zu diskutieren. Die Träger berichteten zunächst über die Ergebnisse, die sie in den Monaten vor der Konferenz in Arbeitsgruppen zu den Themen "Gewinnung neuer Teilnehmender", "Überführung der Teilnehmenden in bedarfsdeckende Beschäftigung" und "Verbesserung der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit vor Ort" erarbeitet hatten. Anschließend erarbeiteten die Träger in Kleingruppen Vorschläge und Wünsche für das Akti(F)-Nachfolgeprogramm und präsentierten diese dann dem Plenum. Die Vorschläge betrafen u.a. Fragen der Erweiterung der Zielgruppe, z.B. auf Familien mit volljährigen Kindern, aber auch die Verbesserung der Zusammenarbeit mit Jobcentern, Arbeitsagenturen und anderen wichtigen Akteuren vor Ort. Andere Vorschläge betrafen verbesserte Strategien zur Überführung der Teilnehmenden in Beschäftigung, etwa den Aufbau eines Arbeitgeberpools, sowie die bessere Erfassung von Teilerfolgen der Teilnehmenden auf dem Weg in die Beschäftigung. Diese wertvollen Informationen wurden vom Ministerium gesammelt und werden in die Neukonzeption von "Akti(F) Plus" fließen.

Info-Wand
Das Graphic Recording gibt eine Übersicht über die Konferenz und ihre Themen. © BMAS

Das ESF-Programm "Akti(F) - Aktiv für Familien und ihre Kinder"

Das Programm "Akti(f) - Aktiv für Familien und Kinder" wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Es zielt darauf ab, die Lebenssituation und gesellschaftliche Teilhabe für Familien, die von Ausgrenzung und Armut bedroht sind, zu verbessern.

Die Maßnahmen richten sich sowohl an Eltern als auch an deren Kinder sowie bei Bedarf an andere erwachsene Haushaltsmitglieder, soweit ihre Rolle in Bezug auf die oben genannten Ziele relevant ist (z.B. Lebenspartner*in):

  • Familien mit Kindern unter 18 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II oder nach dem SGB XII (auch ergänzende, sogenannte aufstockende Leistungen) beziehen
  • Eltern, die Kinderzuschlag erhalten oder hierauf Anspruch haben
  • Darunter können auch Alleinerziehende und Eltern mit Behinderungen (ggf. auch voll oder teilweise erwerbsgemindert) sein.

Das "Akti(F)"-Programm soll einen Beitrag zur Bekämpfung von Familien- und Kinderarmut in Deutschland, zur integrierten sozialen Stadtentwicklung, zur Entwicklung des ländlichen Raums sowie zu verbesserten Bedingungen des Aufwachsens und zur Verbesserung der Bildungschancen von Kindern beitragen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Auszug aus dem ESF-Newsletter