25 Jahre "EXIST": Jubiläums-Kongress in Berlin feiert die Start-up-Ökosysteme
- Datum
- 15.08.2024
Mit rund 550 Teilnehmer*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik fand der "EXIST"-Kongress vom 06. bis 07. Juni 2024 in Berlin statt. "EXIST" (Existenzgründungen aus der Wissenschaft) ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Unter dem Motto "25 Jahre EXIST" bot der Kongress den Teilnehmenden eine vielfältige Plattform, um sich über die Erfahrungen und die Weiterentwicklung von Ideen für die Zukunft des Programms auszutauschen. Dabei ging es auch um die beiden ESF Plus-geförderten Programmlinien "EXIST - Forschungstransfer" und "EXIST-Gründungsstipendium".
Seit 1998 unterstützt "EXIST" Gründer*innen in Deutschland dabei, ihre innovativen Geschäftsideen in die Tat umzusetzen. In den vergangenen Jahren wurden mit Hilfe von "EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft" über 3.500 Unternehmen gegründet und wichtige Beiträge zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands geleistet.
Frau Dr. Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für Digitale Wirtschaft und Start-ups, würdigte auf dem Kongress die langjährige Erfolgsgeschichte von "EXIST": "Wenn es das Programm nicht schon gäbe, müsste es erfunden werden, denn es hat vielen Gründerinnen und Gründern den Erfolg ermöglicht. Wir brauchen die Ideen von den Hochschulen in der Praxis!"
Hochkarätige Redner*innen und spannende Diskussionen
Eröffnet wurde der Kongress durch den Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin, Dr. Severin Fischer. Den Auftakt des Kongresses bildete die Keynote der Vorsitzenden des "EXIST"-Sachverständigenbeirat, Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter sowie Impulsvorträge von Tim Böltken, CEO der Ineratec GmbH, die für die Entwicklung C02-freier Produkte steht, und den Gründerinnen der Plattform für Jobsharing-Modelle, "Tandemploy", Anna Kaiser und Jana Tepe.
In Paneldiskussionen wurden unter anderem Herausforderungen in der deutschen Gründungskultur an Hochschulen, Erfolgsbeispiele aus der Start-up-Welt sowie die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups beleuchtet. Am zweiten Tag ging es in vertiefenden Sessions vor allem um Themen wie Start-up-Ökosysteme, Finanzierung, KI-Startups, Female Entrepreneurship.
"EXIST" Start-up Factories und "EXIST" Start-up Award
Im Hauptteil des Kongresses erfolgte die Verkündung der ausgewählten Projekte für die Konzeptphase der „Start-up Factories“ durch Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck. Diese neue Initiative zielt darauf ab, die Anzahl und Qualität wissensbasierter Ausgründungen signifikant zu steigern und internationale sichtbare Leuchttürme der Gründungskultur an deutschen Hochschulen zu schaffen. Insgesamt 15 Start-up Factories wurden durch Bundeswirtschaftsminister Habeck für das Erreichen der Konzeptphase ausgezeichnet. Er betonte: "Die Auswahl von 15 Projekten für die Konzeptphase des Start-up Factories ist ein Meilenstein in der Entwicklung Deutschlands hin zu einer führenden Start-up Nation. Gemeinsam mit der Wirtschaft und privaten Investoren wollen wir damit der Unterstützungslandschaft für Start-ups aus der Wissenschaft einen Schub geben."
Die 15 für den Leuchtturmwettbewerb ausgewählten Projekte repräsentieren rund 100 Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen aus ganz Deutschland sowie viele private Partner, insbesondere auch regionale Unternehmen aus dem Mittelstand. In der ersten Phase des Wettbewerbs haben sich insgesamt 26 Bündnisse gründungsstarker Hochschulen, Forschungseinrichtungen und privater Akteure beteiligt. Eine Experten-Jury wählte Ende Mai die aussichtsreichsten Projekte für die Konzeptphase aus.
Zudem fand die Verleihung des "EXIST" Start-up Awards statt: Aus ganz Deutschland hatten die hochschuleigenen Gründungsnetzwerke zuvor Start-ups vorgeschlagen. Eine Jury wählte daraufhin zehn Start-ups aus, die in Berlin in den Kategorien „Pre-Seed“ (Gründung vor weniger als drei Jahren) und "Seed" (Gründung vor mehr als drei Jahren) ausgezeichnet wurden. Sie erhielten mit der Auszeichnung eine "Wild-Card" für den europaweiten Start-up-Wettbewerb Stage Two im Oktober 2024 bzw. Tickets für das internationale Start-up-Event Bits & Pretzels 2024 in München.
"EXIST-Women": 1. Gründerinnenforum ein voller Erfolg und ein wichtiger Impuls für die Zukunft
Frauen sind in Gründungsteams immer noch in der Minderheit. Dabei sind die Zahlen eindeutig: Besonders eindrucksvoll wurde dies beim ersten Gründerinnenforum sichtbar, das am zweiten Tag noch einmal zusätzlich 300 Gründerinnen aus ganz Deutschland zusammenbrachte. Bekannt ist, dass diverse Teams, die gleichberechtigt arbeiten, besser performen. Deshalb braucht es mehr Frauen in Start-ups. Hier setzt die Förderlinie "EXIST-Women" an, da sie einen speziellen Fokus auf Gründerinnen legt.
Mit "EXIST-Women" erhalten gründungsinteressierte und gründungsaffine Frauen an ihrer Hochschule die Möglichkeit, sich frühzeitig mit den Themen Gründung und berufliche Selbständigkeit vertraut zu machen. Mehr noch als bisher sollen die Gründungsnetzwerke an den Hochschulen dazu angeregt werden, Absolventinnen, Wissenschaftlerinnen, Studentinnen sowie Frauen mit Berufsabschluss und Bezug zur Hochschule für das Thema Gründung zu motivieren. "EXIST Women" beinhaltet Veranstaltungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote sowie einen finanziellen Zuschuss für angehende Gründerinnen. Die neue Förderlinie von "EXIST" wurde als Modellvorhaben für ein Jahr umgesetzt. Ab 2025 wird sie ergänzend durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Im letzten Jahr konnten bereits 110 "EXIST-Women" Anträge von Hochschulen aus ganz Deutschland bewilligt werden (siehe Liste der "EXIST-Women" Hochschulen)
Die ESF Plus-Programme unter dem Dach "EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft"
Ziel der "EXIST-Programme" ist es, das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Darüber hinaus sollen die Programme die Anzahl und den Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöhen und zur Nachhaltigkeit von Gründungen und Arbeitsplätzen beitragen. Deshalb unterstützten sie Hochschulabsolvent*innen, Wissenschaftler*innen sowie Studierende bei der Vorbereitung ihrer technologieorientierten und wissensbasierten Existenzgründungen.
Insgesamt umfasst "EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft" vier Förderprogrammlinien, von denen aktuell zwei durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert werden:
- "EXIST-Gründungsstipendium" (ESF Plus gefördert)
- "EXIST-Forschungstransfer" (ESF Plus gefördert)
- "EXIST-Potentiale"
- "EXIST-Women" (ESF Plus-Förderung ab 2025 geplant)
Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der ESF-Website sowie auf der Programm-Website.