"IQ" Good Practise: Virtuelle Beratungsplattform für Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung ausgezeichnet

Datum
06.11.2024

Die virtuelle Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung des ESF Plus-geförderten Programms "IQ- Integration durch Qualifizierung" wird jetzt in mehreren Bundesländern erfolgreich eingesetzt. Im August 2024 erhielt die Beratungsplattform von "IQ" deshalb die Auszeichnung als "IQ Good Practice-Beispiel". Erreichbar ist die Anwendung unter www.anerkennungsberatung-iq.de.

Das Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" treibt die Digitalisierung der Anerkennungsberatung voran. Dies belegen aktuelle Zahlen zur Nutzung der "IQ" Plattform zur virtuellen Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung. Inzwischen nutzen acht Bundesländer und deutschlandweit 34 von 60 "IQ" Beratungsstellen die Plattform. Entwickelt wurde das digitale Instrument ursprünglich 2017 von der Koordinierung des "IQ" Netzwerks Nordrhein-Westfalen. Aufgrund der erfolgreichen Nutzung durch weitere Bundesländer wurde die "IQ" Beratungsplattform im August 2024 als neues "IQ" Good Practice-Beispiel ausgezeichnet.

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Ratsuchende können ihre Angaben zum beruflichen Hintergrund selbst auf der "IQ" Plattform eintragen und Dokumente und Zeugnisse hochladen. Anhand der Postleitzahl ordnet die Plattform die Ratsuchenden einer IQ Beratung zu. © iStock.com/Farknot_Architect; Netzwerk IQ

"Unser Portal zeichnet sich dadurch aus, dass es gelungen ist, die in der vorherigen Förderphase etablierte Web-App nach weiteren Optimierungen erfolgreich bundesweit in zahlreiche "IQ" Beratungsstellen zu transferieren und zu einer digitalen Beratungsplattform "IQ" weiterzuentwickeln", sagt Ulrich Dohmen, Ansprechpartner zum "IQ" Beratungsportal im Regionalen Integrationsnetzwerk NRW-West. Die "IQ NRW Web-App" konnte bereits viele Informationen, wie zum Beispiel Fragen zur Person und zum beruflichen Werdegang oder auch notwendige Dokumente abfragen und für Berater*innen vorhalten - unabhängig von einem persönlichen Beratungstermin. Dadurch war ein zusätzliches flächendeckendes Angebot als Alternative für weniger mobile Fachkräfte geschaffen worden.

Erfolgreicher Transfer über NRW hinaus

Auf Basis der "IQ NRW Webb-App" wurde das "IQ" Beratungsportal von der Koordination des Regionalen Integrationsnetzwerks NRW-West weiterentwickelt und über NRW hinaus transferiert. Im Zuge der Weiterentwicklung wurde eine zentrale Plattform geschaffen mit einem Softwaresystem, das mehrere Beratende aus unterschiedlichen Beratungsstellen gleichzeitig verwenden können, ohne dabei die Daten der anderen Beratungsstellen oder die Daten außerhalb ihrer jeweiligen Zuständigkeit einsehen zu können. Ein datenschutzkonformes Hochladen von Dokumenten wurde ebenfalls in die Plattform implementiert. Außerdem wurden prozessgesteuerte Beratungsabläufe verbessert, um eine strukturierte und effektive Beratung zu ermöglichen.

Die Plattform bietet eine individuelle Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung durch "IQ" Expert*innen. Sie ist mehrsprachig und intuitiv bedienbar. Ratsuchende tragen ihre Angaben zum beruflichen Hintergrund selbst ein und können Dokumente hochladen. Anhand der Postleitzahl ordnet die Plattform die Ratsuchenden einer "IQ" Beratungsstelle zu. Anschließend nimmt eine "IQ" Beratungskraft Kontakt mit der Person auf und beantwortet ihre Fragen per E-Mail, oder sie vereinbart eine persönliche Beratung.

Alle Beratungsfälle werden sicher archiviert und dokumentiert. So entsteht gleichzeitig ein Monitoring und Wissensmanagement. Neben der "IQ" Beratung können auch andere Träger die Plattform nutzen. "Unsere zukünftige Planung beinhaltet die Aufnahme weiterer Beratungsstellen in die Web-App", sagt Ulrich Dohmen. "Außerdem arbeiten wir fortwährend an weiteren Verbesserungen und neuen Features, um die Arbeit mit der Anerkennungsplattform "IQ" sowohl für Beratende als auch für Ratsuchende weiter zu optimieren."

Leuchttürme aus der Projektarbeit - das "IQ" Format "Good Practice"

Als Good Practice wurde die Plattform ausgewählt, da es sich um ein Beispiel aus der Projektarbeit handelt, das einen Handlungsbedarf erkennt und diesem mit praktischen Lösungen begegnet sowie wegen des erfolgreichen Transfers in andere Bundesländer. Das Fazit des am 20. August veröffentlichten Infoblatts zum "IQ" Good Practice-Beispiel lautet: "Das "IQ" Beratungsportal ist aktuell der optimale digitale Beratungsstandard zur beruflichen Anerkennung."

Weitere Informationen zur Web-App finden Sie auf der Website der Plattform und im Infoblatt zum IQ Good Practice-Beispiel.

Das ESF Plus-Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung"

Das Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Das in allen 16 Bundesländern aktive Förderprogramm hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben.

Das Förderprogramm "IQ" wird in der ESF Plus-Förderperiode fortgesetzt. Ziel der neuen "IQ"-Richtlinie ab 2023 ist es, in Deutschland lebende Menschen ausländischer Herkunft darin zu unterstützen, einer qualifizierten Erwerbstätigkeit in Deutschland nachzugehen und ihre vorhandenen Kompetenzen einbringen zu können. Dabei geht es um Beratungsangebote zur Anerkennung, Qualifizierung sowie zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen, um Qualifizierungsangebote - auch virtuelle und überregionale - zum Erreichen einer vollen Gleichwertigkeit von aus dem Ausland mitgebrachten Berufsabschlüssen, um Coaching und Begleitung bis zur Aufnahme einer bildungsadäquaten Erwerbstätigkeit sowie um die Sichtbarmachung non-formaler und informeller Kompetenzen. Akteure der Arbeitsmarktintegration von Menschen ausländischer Herkunft und Akteure im Bereich der Fachkräftesicherung werden angesprochen und durch Beratungs- und Schulungsangebote unterstützt. Hierzu gehören beispielsweise Unternehmen, die Arbeitsplätze mit Menschen ausländischer Herkunft besetzen möchten, die Bundesagentur für Arbeit (BA), die Länder, die Kommunen oder auch Migranten(selbst)organisationen. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die BA.

Weitere Informationen zum Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" finden Sie auf dem ESF-Portal sowie auf der Website des Programms.

Auszug aus dem ESF-Newsletter