"Zusammenhalt stärken - Menschen verbinden": Neues ESF Plus-Förderprogramm unterstützt Kommunen dabei, Einsamkeit wirksam zu bekämpfen.

Datum
06.11.2024

Mit einem offiziellen Startschuss für 19 Projekte nimmt das neue ESF Plus-Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an Fahrt auf. Ziel des Programms ist es, kommunale Strukturen zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit und sozialer Isolation auf- und auszubauen. Darüber hinaus sollen die soziale Teilhabe und die Arbeitsmarktchancen von Menschen in der Altersgruppe zwischen 28 und 59 Jahren verbessert werden.

Dazu hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus bei der Auftaktveranstaltung des neuen Programms "Zusammenhalt stärken - Menschen verbinden" (kurz "ZuMe") am 3. September 2024 19 Kommunen als Träger begrüßt. Rund 60 Teilnehmende von Projektkommunen und Kooperationspartnern kamen zum offiziellen Programmstart zusammen.

"Das neue Programm ist ein zentraler Meilenstein der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit für alle Altersgruppen", betonte Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in ihrem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung. "Erstmals fördern wir speziell Maßnahmen für Menschen, die sich mitten im Leben befinden, um Einsamkeit und sozialer Isolation vorzubeugen und zu lindern. In dieser Altersgruppe gibt es viele Umbruchsituationen, in denen die Menschen Hilfe benötigen und in Kontakt mit der Kommune treten. Sei es, dass es sich um Alleinerziehende nach einer Trennung handelt oder werdende Eltern, die Unterstützung benötigen. Ob ein Mensch von Einsamkeit betroffen ist, sieht man ihm nicht an. Wichtig ist mir, dass es zukünftig auch in dieser Zielgruppe passende Maßnahmen und eine Vielzahl an Gelegenheiten gibt, um in Kontakt zu kommen."

Nach einem Impulsvortrag zum Thema "Einsamkeit und soziale Isolation" von Axel Weber, Kompetenznetz Einsamkeit (KNE), der u.a. die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit und das Einsamkeitsbarometer 2024 vorstellte, präsentierte Barbara Nägele von der Zoom - Sozialforschung und Beratung GmbH den Teilnehmenden die bereichsübergreifenden Grundsätze des ESF Plus, die von den geförderten Projekten berücksichtigt werden müssen (Gleichstellung von Männern und Frauen, Antidiskriminierung, Ökologische Nachhaltigkeit). Anschließend nutzten die Teilnehmenden die Vorstellung der für das Programm "ZuMe" zuständigen ESF-Regiestelle beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), um sich in zwei Fachforen über die Angebote der fachlich-inhaltlichen Begleitung und der finanztechnischen Administration zu informieren und auszutauschen.

Das ESF Plus-Programm "Zusammenhalt stärken - Menschen verbinden" ("ZuMe")

Das Programm "Zusammenhalt stärken - Menschen verbinden" wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Es zielt darauf ab, Einsamkeit und soziale Isolation vorzubeugen oder zu lindern. Zielgruppe sind Erwachsene im Alter zwischen 28 bis 59 Jahren (in Abgrenzung einerseits zur Jugendhilfe und andererseits zum ESF Plus-Programm "Stärkung der Teilhabe älterer Menschen - gegen Einsamkeit und soziale Isolation", das Menschen ab 60 Jahren anspricht).

So wird es zum Beispiel in einem Projekt spezielle Angebote für Neubürger*innen, auch Geflüchtete oder mit Migrationsgeschichte, Alleinerziehende oder kinderlose Menschen geben. Eine der Kommunen plant partizipative Konferenzen, in denen gemeinsam mit Betroffenen Maßnahmen gegen Einsamkeit und Armut entwickelt werden. Die Themen Einsamkeit und soziale Isolation in städtische Planungs- und Steuerungsmaßnahmen einzubinden, ist ein weiterer Ansatz, um feste Strukturen zu etablieren.

Verfolgt werden zwei Ziele, die in den Projekten umgesetzt werden müssen: Der Aufbau oder die Verstärkung von kommunalen Strukturen zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit und sozialer Isolation sowie die Verbesserung der sozialen Teilhabe und Arbeitsmarktchancen der Zielgruppen. Projektträger sind Gebietskörperschaften, z.B. Gemeinden, Landkreise, kreisfreie Städte und Bezirke in einem Stadtstaat.

Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie auf der Website der zuständigen Regiestelle sowie auf dem ESF-Webportal.

Auszug aus dem ESF-Newsletter