Verlängerung des ESF Plus-Programms "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit"
- Datum
- 14.04.2025
"JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" ("JUST BEst") ist ein Modellprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das sich an junge Menschen in prekären Lebenslagen richtet, die ihr Leben noch nicht eigenständig führen können und/oder die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind.
Das Programm läuft seit August 2022. In bundesweit 75 Kommunen werden aktuell 103 Projekte umgesetzt. Über 12.000 junge Menschen wurden mit den Angeboten bereits erreicht.
Ein besonderer Schwerpunkt des Programms liegt auf den sogenannten "Care Leavern", also jungen Erwachsenen, die einen Teil ihres Lebens in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - z.B. in betreuten Wohngruppen, im Kinderheim oder in Pflegefamilien - verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. Des Weiteren stehen sogenannte "entkoppelte junge Menschen", d.h. aus sämtlichen institutionellen Kontexten herausgefallene junge Personen, im Fokus des Programms.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden im Rahmen ihrer Programmteilnahme längerfristig sozialpädagogisch begleitet und unterstützt, um Lebensbereiche wie Wohnen, Finanzen, soziale Beziehungen und Bildung selbstständig zu regeln. Sofern sie von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, werden sie in gesicherten Wohnverhältnissen untergebracht. Dabei können auch neue Wohnformen wie Housing-First-Ansätze erprobt werden.
Verlängerung des Programms und Öffnung des Interessenbekundungsverfahrens geplant
Um noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene in prekären Lebenslagen zu unterstützen, plant das BMFSFJ eine Verlängerung des Programms um ein Jahr - bis 31. Dezember 2028. Ziel ist es, bis zum Programmende insgesamt 26.000 junge Menschen mit dem Programm zu erreichen. Von den JUST BEst-Angebotenkonnten seit Programmstart bereits 12.040 Teilnehmende und damit 46 Prozent der jungen Menschen, die mit dem Programm insgesamt erreicht werden sollen, profitieren.
Das BMFSFJ plant zudem, voraussichtlich noch im Frühjahr 2025 das dem Antragsverfahren vorgeschaltete Interessenbekundungsverfahren dauerhaft zu öffnen und somit eine verstärkte Teilnahme am Programm zu ermöglichen.
Antragsberechtigt für das Programm sind die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe (Jugendämter in den Kommunen). Ihnen obliegt die Steuerung und Koordinierung des Gesamtvorhabens vor Ort. Die einzelnen Projekte umsetzen können sowohl öffentliche Träger als auch freie Jugendhilfeträger. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit mit den Jobcentern, Agenturen für Arbeit und weiteren Kooperationspartnern statt.
Zur Erreichung und Unterstützung ihrer Zielgruppen können die Kommunen aus folgenden methodischen Bausteinen individuelle, bedarfsgerechte Angebote vor Ort konzipieren:
- Aufsuchende Jugendsozialarbeit
- Niedrigschwellige Beratung/Clearing
- Case Management
- Erprobung neuer Wohnformen.
Interessierte Kommunen finden zu gegebener Zeit auf der Programmwebsite einen Hinweis, wann das Interessensbekundungsverfahren wieder geöffnet wird.
Bei Rückfragen können sich Interessierte an die Servicestelle JUGEND STÄRKEN beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben wenden: servicestelle-js@bafza.bund.de oder 0221 3673-3503, erreichbar Montag - Donnerstag von 09:00 bis 12:00 Uhr.
Das ESF Plus-Programm "JUGEND STÄRKEN - Brücken in die Eigenständigkeit" ("JUST BEst")
Das Programm "JUGEND STÄRKEN - Brücken in die Eigenständigkeit" ("JUST BEst") wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Ziel des Programms ist der Aufbau und die Erprobung von Strukturen der Jugendsozialarbeit, die auf die jeweiligen Bedarfe der Kommune zugeschnitten sind und junge Menschen vor Ort auf ihrem Weg hin zu einer eigenständigen Lebensführung unterstützen. Die Entwicklung individueller Unterstützungsleistungen und die Nutzung lokaler Netzwerke, durch die junge Menschen ressourcenorientiert und effizient zur eigenständigen Lebensführung befähigt werden sollen, sind wichtige Bestandteile der Förderung. Dazu gehört auch die Schaffung von sicheren Wohnverhältnissen. Realisiert werden die Projekte von Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe.
Ein aktueller Zwischenstand zum Erfolg des Programms wird regelmäßig in den "JUST BEst Facts 2025" veröffentlicht.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Programmwebsite sowie auf dem ESF-Webportal.