ESF Plus-Programm "ElternChanceN" - Erfolge der Elternbegleitung und Start der 2. Förderphase
- Datum
- 19.08.2025
64 engagierte Projekte, über 3.400 Angebote für Familien, über 90.000 Personen-Kontakte - so liest sich die Umsetzungsbilanz des ESF Plus-Programms "ElternChanceN - mit Elternbegleitung Familien stärken" für die erste Förderphase (01. Juni 2022 bis 31. Mai 2025). Auf diesem Erfolg lässt sich aufbauen: Deshalb startete die zweite Förderphase des ESF Plus-Programms zum 01. Juni 2025 mit 67 Projekten.
Elternbegleitung unterstützt Familien in besonderen Lebenslagen bei Erziehungsfragen und Bildungsprozessen. Damit können die Startchancen von ihren Kindern spürbar verbessert werden. Mit dem ESF Plus-geförderten "ElternChanceN"-Programm erprobt das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) die kommunale Verankerung von Elternbegleitung in die Kinder- und Jugendhilfe. In den Modellprojekten sollen so Präventionsketten für Familien in besonderen Lebenslagen aufgebaut werden. Durch niedrigschwellige Begleitangebote sollen Eltern bei Bildungs- und Erziehungsfragen gestärkt werden.
In der ersten Förderphase wurden kommunale Netzwerke der Elternbegleitung auf- und ausgebaut. Schnell wurde klar: Wenn die Elternbegleitung in ein kommunales Netzwerk mit den Bildungseinrichtungen (Kita und Grundschule) sowie dem Jugendamt eingebunden ist, können Maßnahmen bedarfsorientiert gesteuert und umgesetzt werden. Dabei vernetzen sich freie und öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe, um Eltern- und Bildungsbegleitung innerhalb der Kommune effektiv und nachhaltig zu verankern.
Das Programm "ElternChanceN" fördert zudem die Umsetzung von niedrigschwelligen Bildungsangeboten. Die Angebote orientieren sich am Bedarf der Familien, sind aufsuchend und decken eine vielfältige Bandbreite an Angebotsformen ab: Vom mobilen Elterncafé vor dem Spielplatz, über das Familien-Basteln oder verschiedenen Aktions-Tagen zum Grundschuleinstieg, bis hin zu persönlichen Beratungsgesprächen oder Hausbesuchen. Die Angebote werden von qualifizierten Elternbegleiter*innen umgesetzt. Diese bieten Hilfe und Beratung für die Eltern, wenn es um konkrete Erziehungs- oder Bildungsfragen geht; insbesondere beim Kita-Einstieg und beim Übergang Kita-Grundschule.
Im Laufe der ersten Förderphase konnten so über 3.400 Angebote umgesetzt werden. Im Schnitt haben 28 Eltern an einem Angebot teilgenommen. Eine Befragung von über 1.200 Eltern zeigt: Über 90 Prozent waren zufrieden mit den Angeboten. 95 Prozent würden diese Angebote auch weiterempfehlen. Die Befragung belegt auch, dass wichtige Zielgruppen erreicht wurden. So konnten insbesondere Familien mit Armutsrisiko, mit Migrationshintergrund oder bildungsbenachteiligte Familien erreicht werden und von den Angeboten profitieren.
Die kommunale Verankerung der niedrigschwelligen Elternbegleitung ist ein weiteres zentrales Förderziel. Deshalb gibt es seit März 2025 die Handreichung "Wege in die Kommune - Elternbegleitung als Teil kommunaler Präventionsketten". Sie bietet den Fachkräften eine praxisnahe Unterstützung bei der Integration von Elternbegleitung in kommunale Strukturen. Darin enthalten sind Handlungsempfehlungen, Praxisbeispiele und Fakten, die aufzeigen, wie Elternbegleitung als präventive Familienförderung wirken kann und wie der Mehrwert gegenüber kommunalen Entscheidungsträger*innen (Bürgermeister*innen, Dezernent*innen, Fachgebietsleitungen, Mitglieder des Kinder- und Jugendhilfeausschuss, Bildungsausschuss und Integrationsausschusses) sichtbar dargestellt werden kann.
Zum 01. Juni 2025 ist das "ElternChanceN"-Programm in eine weitere 3-jähirge Förderphase gestartet. Jetzt liegt der Schwerpunkt der 67 Projekte auf der Vernetzung mit den Bildungsinstitutionen (insbesondere mit Grundschulen). Auch hier geht es um eine weitere Verzahnung von nahtlos ineinandergreifenden Präventionsketten vor Ort, welche Familien in besonderen Lebenslagen eine ganzheitliche Begleitung in ihrem Familienalltag sowie Unterstützung bei Bildungsfragen bieten. Von den 67 Projektträgern der zweiten Förderphase waren 42 bereits Teil der ersten Förderphase. Somit gibt es 25 neue Träger, die größtenteils aus den sogenannten Übergangsregionen (hierzu gehören in Deutschland die neuen Bundesländer mit den Regionen Lüneburg und Trier, ohne Land Berlin und Region Leipzig) kommen.
Das ESF Plus-Programm "ElternChanceN: Familien durch Elternbegleitung stärken"
Das Programm "ElternChanceN" wird durch die Europäische Union zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) über den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.
In dem Programm vernetzen sich vor Ort freie und öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie soziale Einrichtungen, zum Beispiel Kitas, Grundschulen, Familienzentren oder Mehrgenerationenhäuser, um Angebote der Elternbegleitung in der Kommune umzusetzen und den Vernetzungsgedanken zu etablieren. Das Ziel ist, Familien in besonderen Lebenslagen - etwa mit kleinen Einkommen oder mit Fluchtgeschichte - mit niederschwelligen Beratungs- und Begleitungsangeboten zu unterstützen.
Seit über zehn Jahren fördert das Bundesfamilienministerium Elternbegleitung. Bis Ende 2021 konnten so über 15.000 (früh-)pädagogische Fachkräfte zu Elternbegleiter*innen in ganz Deutschland qualifiziert werden. Mit dem ESF Plus-Programm "ElternChanceN - mit Elternbegleitung Familien stärken" wird Elternbegleitung vor Ort etabliert und besser vernetzt. Das Ziel ist, die präventiv wirkende "Elternbegleitung" in kooperative Arbeitsformen besser einzubinden und diese als feste Größe im Sozialraum und im kommunalen Kontext zu etablieren.
Weitere Informationen zum ESF Plus-Programm "ElternChanceN" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.