Zwischenbilanz: Erfolge im ESF Plus-Programm "JUST BEst"

Datum
19.08.2025

Seit 2022 unterstützen und begleiten Kommunen im Rahmen des ESF Plus-Programms "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" ("JUST BEst") Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg zu einer selbstbestimmten Lebensführung. Ein aktueller Bericht zeigt jetzt erste Einblicke, Entwicklungen und Ergebnisse dazu, ob und welche Jugendliche von der Teilnahme am Programm profitieren können.

Der Bericht "Programmspezifische Auswertungen 2024 - JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" gibt erstmals Einblick in die bisherigen Entwicklungen im Programm und liefert erste Erkenntnisse darüber, wie die Teilnahme an "JUST BEst" für die Zielgruppe wirkt. Berichtszeitraum ist August 2022 bis November 2024. Grundlage sind 9.807 Teilnehmenden-Fragebögen zum Projekteintritt sowie weitere 3.800 Fragebögen zum Projektaustritt.

Programmteilnehmende überwiegend männlich und volljährig

Die Angebote wurden bislang mehrheitlich von jungen Männern genutzt: Mit 56 Prozent ist die Mehrheit der Teilnehmenden männlich. 43 Prozent sind weiblich und ein Prozent ist nicht-binär.

Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden (72 Prozent) sind zwischen 18 und 27 Jahren alt, die übrigen Teilnehmenden sind minderjährig (14 bis einschließlich 17 Jahre alt).

Verbesserung der schulischen und beruflichen Situation

Gleichzeitig zeigt der Bericht, dass der Bildungsstand und Erwerbsstatus eher heterogen ist: Rund ein Drittel der Teilnehmenden nannte als höchsten Schulabschluss, der bei Projekteintritt vorlag, den Hauptschulabschluss. 31 Prozent hatten bei Projekteintritt (noch) keinen Schulabschluss. 84 Prozent der Teilnehmenden hatten bei Projekteintritt (noch) keine abgeschlossene Berufsausbildung. Fast jede zweite Person gab an, bei Projekteintritt arbeitslos zu sein. Vor diesem Hintergrund war die Programmteilnahme für diese meisten Jugendlichen erfolgreich: Für rund zwei Drittel (68 Prozent) konnte nach Angaben der Projektmitarbeitenden die schulische und/oder berufliche Situation verbessert werden.

Abbildung 1: Verbesserung der schulischen und/oder beruflichen Situation bei Projektaustritt

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Aus dem Bericht Programmspezifische Auswertungen 2024 - "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" © BMBFSFJ

Übergang in ein eigenständiges Leben und Verbesserung der Wohnverhältnisse

Das Programm zielt mittelfristig darauf ab, diese jungen Menschen bei der sozialen Integration und der Reduzierung von Armutsrisiken zu unterstützen. Vor allem aber geht es darum, kurzfristig Hindernisse für ein eigenständiges Leben abzubauen und Wohnverhältnisse der Teilnehmenden zu stabilisieren. So konnte für knapp drei Viertel der Teilnehmenden (74 Prozent) die Frage, ob bei Projektaustritt ein eigenständiges Leben geführt werden konnte, bejaht werden. Im Vergleich dazu hat sich die Wohnsituation der Teilnehmenden weniger stark verbessert. Während bei Projekteintritt mindestens 33 Prozent aller Teilnehmenden von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen waren, konnte die Wohnsituation nur für ein Drittel der Betroffenen bis zum Projektaustritt stabilisiert werden. Dies legt nahe, dass es neben der sozialpädagogischen Begleitung weiterer Angebote und Unterstützungsleistungen bedarf. Anzunehmen ist, dass der angespannte Mietmarkt ein gewichtiger Faktor ist, der dazu beiträgt, dass Wohnungsnotlagen der Programmteilnehmenden nicht behoben werden können.

Abbildung 2: Abbau von Hindernissen für die Eigenständigkeit bei Projektaustritt

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Aus dem Bericht Programmspezifische Auswertungen 2024 - "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" © BMBFSFJ

Diese Zwischenbilanz des Programms zeigt, dass die laufenden Projekte und Ideen den teilnehmenden Jugendlichen und jungen Menschen zuverlässig dabei helfen, ihre eigene Lebenssituation zu verbessern und durch die Unterstützung der Projekte und Mitarbeitenden Erfolge erzielt werden.
Den vollständigen Bericht "Programmspezifische Auswertungen 2024 - JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" finden Sie hier.

Das ESF Plus-Programm "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" ("JUST BEst")

Das Programm "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" ("JUST BEst") wird durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Das Programm richtet sich an junge Menschen im Alter von 14 bis einschließlich 26 Jahren, die Unterstützung benötigen, um eine eigenständige Lebensführung zu lernen, oder weil sie von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind. Ziel des Programms ist der Aufbau und die Erprobung von Strukturen der Jugendsozialarbeit, die auf die Bedarfe vor Ort zugeschnitten sind und junge Menschen auf ihrem Weg hin zu einer eigenständigen Lebensführung unterstützen. Die Entwicklung individueller Unterstützungsleistungen und die Nutzung lokaler Netzwerke, durch die junge Menschen ressourcenorientiert und effizient zur eigenständigen Lebensführung befähigt werden sollen, sind wichtige Bestandteile der Förderung. Dazu gehört auch die Schaffung sicherer Wohnverhältnisse. Realisiert werden die Projekte von Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Programmwebsite sowie auf dem ESF-Webportal.

Auszug aus dem ESF-Newsletter