Der Praxisreport des "Zukunftszentrums Brandenburg" stellt die fünf Erfolgsfaktoren für Nachhaltigkeit in KMU vor
- Datum
- 19.08.2025
Nachhaltigkeit ist längst mehr als nur ein Schlagwort. Auch unter kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) gibt es immer mehr Betriebe, die sich nicht nur klar zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft bekennen, sondern diese auch im eigenen Unternehmen aktiv leben. Das ESF Plus-geförderte "Zukunftszentrum Brandenburg" hat mit Vorreiterbetrieben aus Brandenburg gesprochen, um mehr über ihre individuellen Wege zu einem nachhaltigeren Wirtschaften zu erfahren. Aus diesen spannenden Einblicken und unter Einbezug wissenschaftlicher Erkenntnisse ist der nun zur Verfügung stehende Praxisreport entstanden.
Nachhaltigkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe
Sowohl in der Literatur als auch im Austausch mit den Unternehmen zeigte sich, dass Nachhaltigkeit eine gemeinsame Aufgabe von allen am Unternehmen Beteiligten ist. Die Unterstützung und Initiation durch die Geschäftsführung ist notwendig, aber die Mitwirkung der Belegschaft ist ebenso wesentlich, wenn "Nachhaltigkeit nachhaltig gelebt werden will". Wichtig dabei ist: Um Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Betrieb einzuführen und umzusetzen, ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema erforderlich - eine Aufgabe, die es auf mehrere Schultern zu verteilen gilt. Insgesamt wurden in dem Praxisreport fünf Erfolgsfaktoren für die Gestaltung von Nachhaltigkeit im Betrieb identifiziert.
Fünf Erfolgsfaktoren für eine gelingende Nachhaltigkeitstransformation
Kultur, Mitgestaltung, Sensibilisierung, Führung und Digitalisierung sind die Faktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg von Nachhaltigkeitsbestrebungen im Unternehmen haben. Die Unternehmenskultur bildet dabei den Nährboden. So sind die Beschäftigten bei nachhaltigkeitsrelevanten Themen wesentlich erfolgreicher sensibilisiert, wenn diese Werte bereits in der Unternehmenskultur verankert sind. Gleichzeitig kann durch die Mitgestaltung der Beschäftigten im Bereich Nachhaltigkeit eine partizipative Unternehmenskultur entstehen, in der Mitarbeitende gerne Verantwortung übernehmen.
Im Praxisreport werden alle fünf Erfolgsfaktoren beleuchtet. Zudem werden erste Maßnahmen aufgezeigt, wie diese in der Praxis kultiviert werden können. Am Faktor Sensibilisierung wird beispielweise deutlich, dass die Motivation von Mitarbeitenden steigt, wenn sie Nachhaltigkeit im Unternehmen mit umsetzen und vorantreiben.

Ein großes Thema in kleinen Schritten angehen
Ein niedrigschwelliger Ansatz, der sensibilisiert und gleichzeitig zur nachhaltigen Veränderung anregt, ist Green Nudging. Damit sind kleine Anstöße gemeint, mit denen das individuelle Verhalten verändert werden kann, ohne finanzielle Anreize oder Verbote zu setzen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Informationsaufkleber auf einer Maschine weist nicht nur darauf hin, dass diese nach Benutzung ausgeschaltet werden soll, sondern informiert gleichzeitig darüber, wie viel Strom und Kosten durch das Abschalten gespart werden kann. Dies hat den Effekt, dass Mitarbeitende für das aktive Stromsparen sensibilisiert werden und vermehrt darauf achten. Insgesamt betrachtet können schon solche kleinen Maßnahmen im Arbeitsalltag für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb führen.
Green Nudges können für Unternehmen individuell entwickelt werden, um die relevantesten Nachhaltigkeitshebel zu adressieren. Das "Zukunftszentrum Brandenburg" bietet eine passende Qualifizierung an, um KMU dabei zu unterstützen. Durch dieses und weitere Angebote, die auch auf den gewonnenen Erkenntnissen des Praxisreports basieren, ist das "Zukunftszentrum Brandenburg" nah an den Unternehmen und begleitet diese bedarfs- und zielgruppengerecht zum Thema Nachhaltigkeit.
Den Praxisreport "Nachhaltigkeit zusammen gestalten" finden Sie hier.
Das ESF Plus-Programm "Zukunftszentren - Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Beschäftigten bei der (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" (kurz: "Zukunftszentren")
Das Projekt "Zukunftszentrum Brandenburg" wird im Rahmen des Programms "Zukunftszentren" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg aus Mitteln des Landes Brandenburg kofinanziert.
Das ESF Plus-Programm "Zukunftszentren" unterstützt Unternehmen, ihre Beschäftigten sowie Selbstständige dabei, die großen aktuellen Veränderungsprozesse zu bewältigen und sozial zu gestalten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von KMU und Solo-Selbstständigen.
Es zielt darauf ab, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz der Zielgruppen in den Transformationsprozessen zu fördern und ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit zu erhalten und zu stärken. Über die genannten Zielgruppen hinaus haben grundsätzlich alle Unternehmen bundesweit Zugang zu den Fördermaßnahmen. Die im Rahmen des Förderprogramms gewonnenen Erkenntnisse werden sukzessive veröffentlicht.
Insgesamt werden in dem Programm zwölf "Regionale Zukunftszentren", ein "Zentrum Zukunft der Arbeitswelt" als übergeordnetes Zentrum und ein "Haus der Selbstständigen" als Kompetenz-, Vernetzungs-, und Beratungszentrum zur Bewältigung des insbesondere digital getriebenen Wandels der Arbeitswelt gefördert.
Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie auf www.zukunftszentren.de sowie auf dem ESF-Webportal.