Aktionsprogramm Kindertagespflege

Das Aktionsprogramm Kindertagespflege begleitete den qualitativen und quantitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung. Als familiennahe Betreuungsform trägt der Ausbau der Kindertagespflege zur gleichberechtigten Teilhabe beider Elternteile am Arbeitsmarkt bei. Gleichzeitig kommt der Ausbau der Kindertagespflege als wichtiger Baustein frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung den Kindern zugute.

Der Bund unterstützte die maßgeblichen Akteure dabei, vor Ort eine passgenaue Infrastruktur für die Kindertagespflege einzurichten und auszubauen. Zugleich wurde mit dem Aktionsprogramm Kindertagespflege potentiellen Tagespflegepersonen ein Anreiz gegeben, sich für diese Tätigkeit zu entscheiden und zu qualifizieren. Kindertagespflege sollte mittelfristig eine anerkannte und angemessen vergütete erzieherische Erwerbstätigkeit werden. Um die in der Tagespflege benötigten zusätzlichen Fachkräfte zu gewinnen, wurde das Programm in enger Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt.

Ziel des Programms:

Ein wichtiges Ziel des Aktionsprogramms Kindertagespflege war- in enger Kooperation zwischen Bund, Ländern und der Bundesagentur für Arbeit - die bundesweite Verankerung einer Mindestqualifikation von Tagespflegepersonen im Umfang von 160 Unterrichtseinheiten entsprechend dem fachlich anerkannten Curriculum des Deutschen Jugendinstituts (DJI) oder vergleichbarer Curricula. Hierzu war ein einheitliches Gütesiegel für Bildungsträger eingeführt worden.

Neben der Förderung von Grundqualifizierungen, Nachqualifizierungen und Fortbildungen von Kindertagespflegepersonen wurden auch Tagesmütter und -väter unterstützt sich berufsbegleitend zur Erzieherin/zum Erzieher oder in einem sozialpädagogischen Assistenzberuf ausbilden zu lassen.

Erfahrungen aus den bisherigen Aktivitäten im Aktionsprogramm Kindertagespflege zeigen, dass die Festanstellung von Kindertagespflegepersonen eine gute Möglichkeit sein kann, um neue Kindertagespflegepersonen zu gewinnen und vorhandene Fachkräfte zu sichern. Ziel der Weiterentwicklung des Aktionsprogramms ab dem 1. August 2012 war es deshalb, neben der Schaffung eines für die Eltern und Kindertagespflegepersonen möglichst niedrigschwellig angelegten Beratungs- und Vermittlungssettings, Festanstellungen von Kindertagespflegepersonen zu fördern. Hierfür wurden Personalkosten für neu angestellte Tagespflegepersonen mit bis zu 50 % bezuschusst, soweit mit der Anstellung neue Kinderbetreuungskapazitäten geschaffen wurden.

Das bundesweite Serviceprogramm Anschwung für frühe Chancen begleitete darüber hinaus den Aus- und Aufbau 600 lokaler Initiativen für frühkindliche Entwicklung. Das gemeinsame Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung unterstützte lokale Initiativen dabei, Antworten auf ihre individuellen Fragen zur Verbesserung der Kindertagesbetreuung zu finden.

Zielgruppe:

  • Berufseinsteiger/innen mit pädagogischer Ausrichtung
  • angehende Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen und andere pädagogische Fachkräfte
  • Berufsrückkehrer/innen
  • tätige Kindertagespflegepersonen sowie
  • öffentliche und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch Unternehmen (als Anstellungsträger)

Laufzeit:

15.10.2008 - 31.12.2014

Prioritätsachse:

C (Beschäftigung und soziale Integration)

Kontakt:

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)