IQ Themendossier zur Berufsanerkennung von Lehrer*innen - der Weg zum neuen Job

Datum
15.09.2020

Das ESF-Förderprogramm "IQ" gibt mit den "IQ Themendossiers" zu ausgewählten Berufen ein neues Publikationsformat für Personen mit ausländischen Abschlüssen in Deutschland heraus. Die Dossiers informieren über die Anerkennung von Abschlüssen in einem spezifischen Beruf und verschaffen erste Orientierung über den Zugang zu einer qualifikationsadäquaten bzw. einer branchenähnlichen Beschäftigung in Deutschland. Die erste Ausgabe widmet sich dem Beruf Lehrer*in.

Die neuen Handreichungen werden auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Russisch und Farsi publiziert. Die Verbreitung der Dossiers erfolgt über die Landesnetzwerke an die Meldeämter, Jobcenter und Arbeitsagenturen, Migrantenorganisationen, Beratungsstellen und weitere Arbeitsmarktakteure sowie bei Veranstaltungen und Schulungen.

Inhaltlich verdeutlichen die Themendossiers unter anderem, wie sich das jeweilige Berufsbild, die Ausbildung, die überwiegende Ausübung in der Branche, der Anteil von Frauen und Männern sowie die Tarifsituation und die Zahl der offenen Stellen in Deutschland darstellen. Überdies werden die Anerkennungsmöglichkeiten spezifisch für den jeweiligen Beruf erklärt. Darüber hinaus wird bei reglementierten Berufen die Regelung nach Bundesländern aufgezeigt und die wohnortabhängige Anerkennung thematisiert. Außerdem werden die erforderlichen Sprachkenntnisse sowie die Sprache im Beruf verdeutlicht und Hinweise auf alternative qualifikationsadäquate bzw. branchenähnliche Beschäftigungsmöglichkeiten gegeben.

Der Titel der ersten Ausgabe der IQ Themendossiers lautet "Berufsanerkennung von Lehrer*innen - der Weg zum neuen Job". An staatlichen Schulen in Deutschland herrscht ein großer Mangel an Lehrkräften. Laut Schätzungen gibt es im Jahr 2025 einen Lehrkräftebedarf von mindestens 26.304 Absolventinnen und Absolventen an Grundschulen. Für weiterführende Schulen wird ein Mangel an 27.000 Lehrkräften bis zum Jahre 2030 erwartet. Weil die offenen Stellen nicht vollständig durch Lehrer*innen besetzt werden können, die in Deutschland studiert haben, gibt es eine hohe Nachfrage nach Personen, die ihren Berufsabschluss als Lehrerin und Lehrer im Ausland erworben haben und schon in Deutschland leben.

Klassenzimmer
Das IQ Themendossier "Berufsanerkennung von Lehrer*innen - der Weg zum neuen Job" gibt eine erste Orientierung über den Zugang von Menschen mit ausländischen Abschlüssen zu einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung in Deutschland. © iStock.com/elenabs

In der Anerkennungsberatung des Förderprogramms "IQ" ließ sich in den Jahren 2015 bis 2018 knapp jede zehnte Person zum Beruf Lehrerin bzw. Lehrer beraten. Im Jahr 2018 war der Lehrerberuf deutschlandweit der zweithäufigste unter den landesrechtlich anerkannten Berufen: Insgesamt konnten 3.153 Personen ihre ausländische Berufsqualifikation als Lehrerin oder Lehrer anerkennen lassen.

Wie stehen meine Chancen, dass mein Berufsabschluss in Deutschland anerkannt wird? Welche Wege gibt es, um in Deutschland als Lehrerin oder Lehrer zu arbeiten? Das Themendossier Berufsanerkennung von Lehrer*innen gibt zahlreiche Antworten auf diese und viele weitere Fragen für Menschen mit ausländischen Abschlüssen, die in diesem Berufsfeld arbeiten möchten. Das Förderprogramm "IQ" bietet zahlreiche Anpassungsqualifizierungen für den Lehrerberuf. Im Themendossier werden zwei "IQ"-Projekte zur Anpassungsqualifizierungen für den Lehrerberuf vorgestellt. Überdies schildern Menschen, die den Anerkennungsprozess mit der Hilfe von "IQ" durchlaufen haben, ihre Erfahrungen. Außerdem wird verdeutlicht, in welchen möglichen pädagogischen Berufsfeldern, die der eigenen Qualifikation entsprechen, außerhalb von Schulen gearbeitet werden kann. Den Abschluss der Broschüre bildet die Übersicht der 70 "IQ"-Beratungsstellen mit Adressen und Kontakten sortiert nach Bundesland.

Zum Download des neuen Dossiers in deutscher Sprache gelangen Sie hier: IQ Themendossier "Berufsanerkennung von Lehrer*innen". Das Dossier in weiteren Sprachen finden Sie hier: Angebote für Menschen mit ausländischen Berufsqualifikationen

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)"

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse - unabhängig vom Aufenthaltstitel - häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden.

Das in allen 16 Bundesländern mit etwa 380 Teilprojekten aktive Förderprogramm "IQ" hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Bis März 2020 wurden 426.000 Beratungen durchgeführt und bis Dezember 2019 wurden rund 20.000 Qualifizierungen begonnen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" finden Sie auf dem ESF-Portal sowie auf der Website des Programms.

Auszug aus dem ESF-Newsletter