IQ Themendossier "Berufsanerkennung für Ingenieur*innen - der Weg zur Fachkraft"

Datum
11.02.2021

In unterschiedlichen ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen fehlen immer mehr Fachkräfte, weshalb die Nachfrage nach Mitarbeitenden, die einen Studienabschluss im Ausland erworben haben, steigt. Speziell Arbeitsmarktexperten in Wirtschaftsinstituten sehen aktuell und auch in Zukunft gute Chancen, in traditionellen wie auch in neuen Berufsfeldern eine passende Arbeitsstelle als Ingenieur*in zu finden. Das neue IQ Themendossier "Berufsanerkennung für Ingenieur*innen - der Weg zur Fachkraft" erklärt, welche Wege es gibt, um in Deutschland als Ingenieur*in arbeiten zu können. Wie die Anerkennung genau abläuft, erläutern die Berater*innen in den bundesweit mehr als 70 festen und weiteren 100 mobilen "IQ"- Beratungsstellen.

Illustration Menschengruppe
Das Themendossier "Berufsanerkennung für Ingenieur*innen - der Weg zur Fachkraft" zeigt, wie der Einstieg in den Beruf als Ingenieur*in gelingen kann. © iStock.com/elenabs

Berufliche Perspektiven für Ingenieur*innen

Vor allem Bereiche wie die Robotik, erneuerbare Energien oder elektrische Antriebe bieten innovative Arbeitsplätze auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieur*innen. Aber auch die traditionellen Branchen wie Maschinenbau, Bauwesen und Elektrotechnik allgemein verändern sich gerade sehr stark. Viele interessante Stellen warten - häufig händeringend - deshalb auf Bewerber*innen. So haben das Bauwesen, die Forschung und teilweise auch die produzierende Industrie echte Nachwuchsprobleme, denn viele Stellen bleiben seit Jahren unbesetzt. Durchschnittlich kommen auf eine*n arbeitslose*n Ingenieur*in zwei offene Stellen. In einzelnen Bereichen wie der Chemischen Industrie, der Automobilbranche und der Luft- und Raumfahrtindustrie werden vor allem Ingenieur*innen mit berufsspezifischen Kenntnissen und Fähigkeiten gesucht.

Anerkennungsverfahren zur Führung der Berufsbezeichnung Ingenieur*in

Um in Deutschland als Ingenieur*in arbeiten zu können, muss der ausländische Hochschulabschluss anerkannt werden, denn die Berufsbezeichnung ist besonders geschützt. Deshalb heißt das Anerkennungsverfahren: "Erteilung der Genehmigung zum Führen der Berufsbezeichnung Ingenieurin oder Ingenieur". Ohne eine Anerkennung darf die Bezeichnung Ingenieur*in nicht verwendet werden, so zum Beispiel auch nicht in einer Bewerbung. Ein formales Anerkennungsverfahren würde also für einen potenziellen Arbeitgeber zu einer höheren Transparenz über das Gelernte führen.

Da der Beruf in Deutschland länderrechtlich reglementiert ist, erfolgt die Anerkennung in dem Bundesland, in dem die Arbeit aufgenommen wird. In 2018 wurden in den Bundesländern von den mehr als 3.000 Anträgen auf volle Gleichwertigkeit ca. 95 Prozent positiv beschieden. Wie die Anerkennung im Einzelnen abläuft, erläutern die Berater*innen in den "IQ"-Beratungsstellen. Sie geben Hilfestellung dabei, das Anerkennungsverfahren vorzubereiten und zu starten. Die "IQ"-Anerkennungsberatung ist kostenlos.

"IQ"-Beratungsstellen: Hilfestellung bei Anerkennung und Qualifizierung

Ergibt das Anerkennungsverfahren eine volle Gleichwertigkeit, so wird die im Ausland erworbene Qualifikation gleichwertig mit dem deutschen Ingenieur*innenabschluss gewertet und die Führung der Berufsbezeichnung Ingenieur*in erlaubt. Es ist aber auch möglich, dass die Qualifikation nicht oder nur teilweise anerkannt wird. In diesen Fällen können die Unterschiede in der Regel über eine Anpassungsqualifizierung oder eine Eignungsprüfung ausgeglichen werden. Dazu finden sich im Dossier zwei Porträts, die den erfolgreichen Weg in den deutschen Arbeitsmarkt beschreiben. Die "IQ"-Beratungsstellen helfen dabei, eine passende Weiterbildung zur vollen Anerkennung des erworbenen Berufsabschlusses zu finden.

Die Adressen aller "IQ"-Anerkennungsberatungsstellen vor Ort sowie zahlreiche weitere und hilfreiche Informationen bietet das neue "IQ"-Themendossier. Zum Download des Dossiers in deutscher Sprache gelangen Sie hier:IQ Themendossier "Berufsanerkennung für Ingenieur*innen".

Das Förderprogramm "IQ"

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse - unabhängig vom Aufenthaltstitel - häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden.

Das in allen 16 Bundesländern mit rund 400 Teilprojekten aktive Förderprogramm "IQ" hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Weitere Informationen zum Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" stehen auf dem ESF-Portal sowie auf der Website des Programms.

Auszug aus dem ESF-Newsletter