"IQ" Themendossier "Berufsanerkennung für Pflegefachkräfte - der Weg zum neuen Job" in fünf Sprachen
- Datum
- 27.04.2021
Der Bedarf an Pflegekräften nimmt aufgrund der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts in Deutschland weiter zu. Zugleich fehlt es an entsprechendem Personal in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, weshalb die Nachfrage nach Fachkräften aus dem Ausland ebenfalls ansteigt. Das "IQ" Themendossier "Berufsanerkennung Pflegefachfrau/Pflegefachmann - der Weg zum neuen Job" nimmt sich des Themas an und informiert über das hiesige Anerkennungsverfahren sowie die bundesweiten Angebote des Förderprogramms "IQ" in der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung.
Darüber hinaus veranschaulicht es anhand von Erfahrungsberichten, wie zugewanderten Pflegekräften die Integration in den Arbeitsmarkt gelungen ist. Das Dossier ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi und Russisch erhältlich.
Hohe Nachfrage nach Pflegefachkräften mit ausländischem Berufsabschluss
Mit dem demografiebedingten Anstieg der Zahl an Pflegebedürftigen in Deutschland steigt analog der Bedarf an Pflegekräften an. Erschwerend kommt hinzu, dass in den kommenden 15 Jahren im Rahmen einer Pensionierungswelle bis zu 40 Prozent der Pflegekräfte ausscheiden werden. Die nachrückende Generation kann diese Entwicklung trotz einer durchschnittlichen Steigerung der Zahl der beschäftigten Pflegekräfte von 2014 bis 2018 um 30.000 pro Jahr nicht ausgleichen. Die Schätzungen zum Personalbedarf bis 2030/2035 schwanken je nach Quelle zwischen 140.000 und 655.000 bezogen auf den zusätzlichen Stellenumfang. In diesen Gesamtkontext ist sich der derzeitigen wie zukünftig zu erwartenden hohen Nachfrage nach Pflegefachkräften, die ihre Pflegeausbildung im Ausland abgeschlossen haben, zu stellen.
Der Berufsabschluss Pflegefachfrau/Pflegefachmann ist neu in Deutschland
Den Berufsabschluss "Pflegefachfrau/Pflegefachmann" gibt es erst seit Januar 2020. Er bündelt die Berufe Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in, Gesundheits- und Krankenpfleger*in und Altenpfleger*in. Dabei sind die Ausbildungsinhalte für alle Lernenden in den ersten beiden Jahren gleich, im dritten Ausbildungsjahr erfolgt eine Spezialisierung, zum Beispiel auf den Bereich Altenpflege oder Kinderkrankenpflege. Je nach Schwerpunktsetzung unterscheidet sich der Arbeitsplatz der Absolvent*innen. Der Beruf "Pflegefachfrau/Pflegefachmann" wie auch die "alten" Berufsbilder Gesundheits- und Krankenpfleger*in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in sowie Altenpfleger*in sind in Deutschland reglementiert, das bedeutet, deren Tätigkeiten sind rechtlich geschützt. Häufig sind neben einer bestimmten Berufsqualifikation weitere Voraussetzungen für die Berufszulassung notwendig.
"IQ" Beratungsstellen: Hilfestellung bei Anerkennung und Qualifizierung
Die Anerkennung des ausländischen Abschlusses ist Voraussetzung, um als "Pflegefachfrau/Pflegefachmann" in Deutschland arbeiten zu können. Wie genau die Anerkennung abläuft, darüber informieren die "IQ" Beratungsstellen kostenfrei im gesamten Bundesgebiet. Die Berater*innen helfen dabei, das Anerkennungsverfahren vorzubereiten und zu starten. Allein von Januar 2019 bis April 2020 gab es fast 3.500 "IQ" Beratungen ausschließlich zur Anerkennung von pflegerischen Berufsqualifikationen aus dem Ausland.
Werden wesentliche Unterschiede zwischen dem ausländischen Abschluss und der deutschen Ausbildung festgestellt, informieren die Mitarbeiter*innen der "IQ" Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung über Möglichkeiten des Ausgleichs. Dazu gehören für den Beruf "Pflegefachfrau/Pflegefachmann" beispielsweise Anpassungslehrgänge oder Vorbereitungskurse auf die Kenntnisprüfung. Auch verfügt das Förderprogramm "IQ" selbst über zahlreiche Angebote zur Qualifizierung von ausländischen Pflegekräften.
Das "IQ" Themendossier "Berufsanerkennung für Pflegefachkräfte - der Weg zum neuen Job" bietet alle Adressen der "IQ" Anerkennungsberatungsstellen vor Ort und zahlreiche weitere hilfreiche Informationen zur Berufsanerkennung "Pflegefachfrau/Pflegefachmann". Abgerundet wird das Dossier durch die Erfahrungsberichte von Saranda Shafik, Krankenschwester aus dem Kosovo, und Marko Rašović, Krankenpfleger aus Serbien, die ihren persönlichen Weg in den Pflegeberuf in Deutschland schildern. In Ergänzung werden die von ihnen absolvierten Qualifizierungen detailliert dargestellt.
Das Dossier ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi und Russisch verfügbar. Zu den Downloads gelangen Sie hier.

Das ESF-Förderprogramm "IQ"
Das ESF-Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse - unabhängig vom Aufenthaltstitel - häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden.
Das in allen 16 Bundesländern mit rund 400 Teilprojekten aktive Förderprogramm "IQ" hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA). Weitere Informationen zum Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" finden Sie auf dem ESF-Portal sowie auf der Website des Programms.