"eQualification" 2022: "Lernen und Beruf digital verbinden - auf dem Präsentierteller!"

Datum
22.06.2022

Mit einem innovativen Konzept ging die diesjährige Statuskonferenz "eQualification" an den Start: Unter dem Motto "Auf dem Präsentierteller" wurde jeder Freitag im März zum "Markttag" für die Projekte des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten ESF-Programms "Digitale Medien in der beruflichen Bildung".

Die Statuskonferenz fand bereits zum 13. Mal statt und bot ein Forum für einen intensiven Austausch zu neuen Entwicklungen und Ideen rund um den Einsatz digitaler Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Betrieben, Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) und beruflichen Schulen. Im Fokus standen Innovationen mit einem direkten Anwendungsbezug zur betrieblichen Bildungspraxis.

Nach den Erfahrungen der ersten pandemiebedingt rein digitalen Konferenz im vergangenen Jahr wurde dieses Mal mit vier virtuellen Veranstaltungstagen eine neue Form ausprobiert: je zweistündige Input-Einheiten und ein anschließender informeller Austausch. Auch die Veranstaltungswebseite www.equalification.de nahm das Marktthema auf.

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Veranstaltungswebseite eQualification 2022 © BMBF-PT

Vier Markttage mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Knapp 500 Teilnehmende waren am Auftakttag am 4. März 2022 live dabei, als der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Jens Brandenburg, die "eQualification" eröffnete. In seinem Grußwort versprach er einen bildungspolitischen Aufbruch und verwies insbesondere auf die anstehende Exzellenzinitiative Berufliche Bildung: "Wir wollen, dass so viele Menschen wie möglich eine Weiterbildung aufnehmen und dass sie dranbleiben - über ihr gesamtes Berufsleben hinweg". Denn "ausgelernt" gebe es im 21. Jahrhundert nicht mehr. Für niemanden, beschreibt Brandenburg die Zielrichtung des lebenslangen Lernens. Im Anschluss diskutierten Akteure aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft aktuelle Themen der beruflichen Bildung, wie "Digitale Weiterbildung", "Lernortkooperation im digitalen Zeitalter", "Teilhabe in Digitalen Zeiten" und "Zukunft der Arbeit und Bildung".

Am zweiten Markttag am 11. März stellten sich erfolgreiche Förderprojekte in elf sogenannten "Projektlupen" vor, einer vertieften Selbstdarstellung mit Nachfragen. Diese Projekte beschäftigen sich beispielsweise mit Inklusion in der beruflichen Bildung durch Sprachunterstützung oder untersuchen, wie virtuelle Realität die berufliche Bildung z.B. durch ein explizites Lernen aus Fehlern bereichern kann. Und ab mittags erlaubte das zusätzliche Kennenlernformat "Speeddating" ein zufälliges Zusammentreffen per kurzem Video-Call: wer Interesse am Austausch hatte, meldete sich an und wurde dann zufällig mit jemand anderen zusammengebracht, um sich zu unterhalten.

Am dritten März-Freitag luden vier Foren zum regionalen Austausch ein: An diesem Tag ordneten sich die Teilnehmenden ihrer Region zu und beschäftigten sich mit deren Potenzialen. Ein gewinnbringendes Austauschformat, in dem eigene Erfahrungen zu Anreizen für Transfer und Verstetigung bei den Gesprächspartnern wurden und so auch neue Kooperationen angebahnt werden konnten.

Die letzte Etappe der Veranstaltung am 25. März war "Markttag" im klassischen Sinn: An über 30 Ausstellungsständen präsentierten Projektbeteiligte und einige externe Akteure im Feld der beruflichen Bildung ihre erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre. Das bunte Programm reichte von der virtuellen Lackierwerkstatt über die digitale Pflegeakademie, bis zur Gebäudesanierung. Zum Abschluss des Konferenzmonats mit seinen vier "Markttagen" lieferte Prof. Sascha Friesike, Direktor des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft, einen abschließenden Impuls zur Bedeutung vom Digitalen, wenn Neues entsteht. Kurz zusammengefasst: Wenn wir es nicht zur Ablenkung nutzen, kann jedes digitale Werkzeug uns beim Erreichen unserer Ziele unterstützen. Dies bildete einen passenden Ausblick auf die anstehende letzte Phase des Förderprogramms "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" und die Abschlusskonferenz im kommenden Jahr.

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Graphic Recording zur Podiumsdiskussion "Teilhabe in Digitalen Zeiten" © BMBF

Fazit der Veranstaltung: Starkes Netzwerk, intensiver Austausch und gelungener Transfer

Die Konferenz war Standortbestimmung und eröffnete zugleich durch die erstmalige Erweiterung des Teilnehmerkreises um Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften, berufliche Schulen und Institutionen der beruflichen Bildungswelt den Blick über den Tellerrand. Das ist wichtig, denn Transfer, Verstetigung und Nachhaltigkeit gelingen dann, wenn konsequent die Bedürfnisse der Anwender*innen in den Blick genommen werden. Ein weiteres Mal wurde die "eQualification" ihrem Ruf als eine der wichtigsten Veranstaltungen im Bereich eLearning in Deutschland mehr als gerecht.

Die Extrakte der Konferenz sind auf der digitalen Pinnwand unter www.equalification.de gesammelt. Die Pinnwand ermöglicht es - im Sinne eines Archivs - die Highlights der Veranstaltung nachzuvollziehen, Gehörtes zu vertiefen und die thematischen Anknüpfungspunkte für die nächste "eQualification" in 2023 zu klären.

Das Programm "Digitale Medien in der beruflichen Bildung"

Das Bundesprogramm "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Die letzten Förderungen begannen 2020 und laufen bis 2023.

Ziel des Programms ist es, die Potenziale für das Lehren und Lernen mittels digitaler Medien auszuschöpfen, hierdurch die berufliche Aus- und Weiterbildung zu stärken und letztlich attraktiver zu machen. Darüber hinaus soll die Modernisierung von Lernangeboten die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer*innen verbessern.

Zu diesem Zweck hat das BMBF innerhalb des Programms verschiedene Fördermaßnahmen auf den Weg gebracht. Unterstützt werden Projekte, die branchenübergreifende, digitale Bildungsangebote erproben und einen großen Adressatenkreis in der beruflichen Bildung erreichen. In den Projekten werden beispielhafte Lösungen zum Einsatz von digitalen Medien, Social-Media-Plattformen und Kollaborations-Anwendungen sowie mobilen Technologien in der Aus- und Weiterbildungspraxis entwickelt. Darüber hinaus werden die digitale Medienkompetenz sowie die Verbreitung offener Bildungsmaterialien (OER - Open Educational Resources) in der beruflichen Bildung gestärkt.

Weiterführende Informationen zum Programm "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite des BMBF.

Auszug aus dem ESF-Newsletter