So gelingt der Einstieg internationaler Fachkräfte in den "grünen Arbeitsmarkt"

Datum
19.08.2025

Das ESF Plus-Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" zeigt in einem neuen Themendossier, wie internationalen Fachkräften in Deutschland der Einstieg in den Arbeitsmarkt im Bereich der erneuerbaren Energien gelingen kann und wie das Förderprogramm "IQ" dabei unterstützt.

Bis zum Jahr 2045 soll Deutschlands Energiegewinnung klimaneutral werden. Der Umstieg auf erneuerbare Energien wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Er wird "grüner", weil umweltfreundliche Tätigkeiten zunehmen. In vielen Berufen, die für die ökologische Transformation relevant sind, fehlen jedoch Fachkräfte. Im Bereich der erneuerbaren Energien geht es dabei nicht nur um technische Berufe, sondern auch um Tätigkeiten in der Projektleitung oder in kaufmännischen Berufen.

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung, ein Projekt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums, bezifferte schon für die Jahre 2021/2022 die Fachkräftelücke allein für den Ausbau der Wind- und Solarenergie im Jahr auf etwa 216.000 Personen. Die größten Fachkräfteengpässe gab es demnach in der Bauelektrik, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der Informatik.
Das bedeutet: Bereits in Deutschland lebende sowie noch anzuwerbende ausländische Fachkräfte können hier einen wichtigen Beitrag leisten, um diesen Fachkräftebedarf zu decken.

Im neuen "IQ"- Themendossier "Arbeiten im Bereich der erneuerbaren Energien - Chancen für Eingewanderte" zeigt das Förderprogramm "IQ" daher, wie der Einstieg in diesen zukunftsträchtigen Sektor des Arbeitsmarkts gelingen kann. Internationale Fachkräfte, die sich für eine Tätigkeit im Bereich der erneuerbaren Energien interessieren, erfahren:

  • Welche grünen Beschäftigungsfelder gibt es?
  • Welche Berufe und Qualifikationen werden benötigt?
  • Wie sehen die Zugänge zum Arbeitsmarkt im Bereich der erneuerbaren Energien aus?
  • Wie wichtig sind Deutschkenntnisse?
  • Welche Beratungs- und Qualifizierungsangebote gibt es im Förderprogramm "IQ"?

Für ausländische Arbeits- und Fachkräfte gibt es mehrere Möglichkeiten, im Bereich der erneuerbaren Energien tätig zu werden: Sie können ihre im Ausland erworbene Berufsqualifikation anerkennen lassen, eine Beschäftigung ohne berufliche Anerkennung aufnehmen oder einen deutschen Ausbildungs- oder Studienabschluss erwerben.

Personen an einem Schreibtisch
Im neuen IQ-Themendossier erfahren internationale Fachkräfte, welche Chancen es auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Bereich der erneuerbaren Energien gibt und wie das Förderprogramm IQ beim Einstieg unterstützt. © iStock.com/South_agency

"IQ" unterstützt beim Einstieg in den Arbeitsmarkt

Das Förderprogramm "IQ" bietet Anpassungsqualifizierungen und Brückenmaßnahmen im Bereich erneuerbare Energien an. Personen, die im Anerkennungsverfahren eine teilweise Gleichwertigkeit ihres ausländischen Berufsabschlusses im Handwerk oder der Industrie erhalten haben, können mit einer Anpassungsqualifizierung die volle Gleichwertigkeit ihrer Qualifikation erreichen. Mit der Qualifizierung können die im Bescheid festgestellten Defizite ausgeglichen werden.

Die "IQ" - Brückenmaßnahmen bereiten auf viele Einsatzbereiche vor, zum Beispiel Umwelttechnik, Infrastruktur, Energiesicherheit, Photovoltaik oder Solarthermie. Teilweise setzen die Brückenmaßnahmen einen akademischen Abschluss voraus, es gibt aber auch Maßnahmen, die sich an Fachkräfte mit praktischer Berufserfahrung im technischen Bereich richten.

Ein Beispiel: Elina aus der Ukraine

Elina aus der Ukraine ist Umweltschutzingenieurin und Teilnehmerin an der "IQ" - Brückenmaßnahme "LIFE - Energie ist Zukunft", die eingewanderte Frauen bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt. Im "IQ" - Themendossier berichtet sie über die fünfmonatige Maßnahme: "In der Weiterbildung habe ich viel über erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien gelernt, besonders über Energieeinsparung und die Rolle der Digitalisierung in diesem Bereich. Auch mein Fachvokabular im Bereich Klimaschutz und Energie habe ich erweitert. Direkt nach meiner Weiterbildung habe ich im Oktober 2024 eine Stelle als Qualitätsmanagerin und Umweltbeauftragte bei einer Transportfirma begonnen. Inzwischen habe ich sogar einen unbefristeten Vertrag."

Das "IQ" - Themendossier steht hier zum Download bereit.

Das ESF Plus-Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung"

Das Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Das in allen 16 Bundesländern aktive Förderprogramm hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse für Zugewanderte und Geflüchtete erwiesen, die eine Arbeitsmarktintegration anstreben.

Das Förderprogramm "IQ" wird in der ESF Plus-Förderperiode fortgesetzt. Ziel der neuen IQ-Richtlinie ab 2023 ist es, in Deutschland lebende Menschen ausländischer Herkunft darin zu unterstützen, einer qualifizierten Erwerbstätigkeit in Deutschland nachzugehen und ihre vorhandenen Kompetenzen einbringen zu können. Dabei geht es um Beratungsangebote zur Anerkennung, Qualifizierung, sowie zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen, um Qualifizierungsangebote - auch virtuelle und überregionale - zum Erreichen einer vollen Gleichwertigkeit von aus dem Ausland mitgebrachten Berufsabschlüssen, um Coaching und Begleitung bis zur Aufnahme einer bildungsadäquaten Erwerbstätigkeit sowie um die Sichtbarmachung non-formaler und informeller Kompetenzen. Akteure der Arbeitsmarktintegration von Menschen ausländischer Herkunft und Akteure im Bereich der Fachkräftesicherung werden angesprochen und durch Beratungs- und Schulungsangebote unterstützt. Hierzu gehören beispielsweise Unternehmen, die Arbeitsplätze mit Menschen ausländischer Herkunft besetzen möchten, die Bundesagentur für Arbeit (BA), die Länder, die Kommunen oder auch Migranten(selbst)organisationen. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen zum Förderprogramm "IQ - Integration durch Qualifizierung" finden Sie auf dem ESF-Portal sowie auf der Website des Programms.

Auszug aus dem ESF-Newsletter