Mit digitalen Lösungen den Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt meistern
- Datum
- 06.06.2025
Das Land Sachsen-Anhalt verzeichnet aktuell den bundesweit höchsten Anteil älterer Beschäftigter: 12,6 Prozent der Erwerbstätigen sind über 60 Jahre alt. Für die kommenden Jahre muss also eine bedeutende Herausforderung gemeistert werden, wenn eine große Anzahl von Arbeitnehmer*innen der sogenannten "Baby-Boomer-Generation" in den Ruhestand geht. Denn auch hier stehen dem Arbeitsmarkt aufgrund der demografischen Entwicklung immer weniger potenzielle Fachkräfte zu Verfügung, welche die entstehenden Personallücken schließen können. Hier erfahren Sie, wie das "Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt" Unternehmen dabei unterstützt, sich diesen Herausforderungen nachhaltig zu stellen.
Besonders betroffen sind Branchen wie IT, Pflege und technische Berufe. Die Zahl potenzieller Nachwuchskräfte sinkt weiter - diese Entwicklung fordert die Unternehmen in Sachsen-Anhalt zwar strukturell, eröffnet aber auch neue Gestaltungsspielräume. Hier setzt das ESF Plus-Projekt "Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt" an.

Wissen erhalten, Digitalisierung gestalten, Menschen stärken
Ein zentrales Handlungsfeld des "Zukunftszentrums Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt" ist der organisierte Wissenstransfer: Wenn erfahrene Mitarbeitende in den Ruhestand gehen, droht wertvolles Erfahrungswissen verloren zu gehen. Digitale Tools und der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) können helfen, dieses Wissen zu sichern und effizient weiterzugeben. Deshalb zeigt das Whitepaper "KI für die Fachkräftesicherung nutzen" der Plattform "Lernende Systeme" anschaulich, wie solche Technologien insbesondere kleinere Betriebe entlasten und Strukturen modernisieren können. Das "Zukunftszentrum" organisiert den Wissenstransfer durch individuelle Beratung, praxisnahe Weiterbildungen und gezielte Vernetzung, um Unternehmen und Beschäftigte bei der digitalen Transformation nachhaltig zu unterstützen.
Diese Angebote der individuellen Beratung und Weiterbildung dienen dazu, bestehende Kompetenzen gezielt zu fördern. Unternehmen entwickeln gemeinsam mit den Berater*innen Strategien für die Personalentwicklung, den generationenübergreifenden Wissenstransfer und die Einführung neuer Technologien. Im Mittelpunkt steht dabei stets der Mensch: Beschäftigte werden gestärkt, aktiv eingebunden und auf zukünftige Veränderungen vorbereitet.
Drei zentrale Workshop-Formate verdeutlichen diesen Ansatz: In der "Zukunftswerkstatt" erarbeiten Mitarbeitende ihre digitalen Stärken und Veränderungsbedarfe. Dabei wird das Selbstwertgefühl gestärkt, die Angst vor Veränderungen abgebaut und man identifiziert gemeinsam Prozesse, die verändert werden können. Im Workshop "Zielgerichtete Personalentwicklung in KMU" werden praxisnahe Strategien zur Weiterbildung und Mitarbeiterbindung sowie -motivation vermittelt. Gerade in Zeiten, in denen Fachkräfte knapp werden und Belegschaften altern, ist eine strategische Personalentwicklung entscheidend, um Wissen im Unternehmen zu halten, Nachwuchs gezielt aufzubauen und Mitarbeitende langfristig zu motivieren. Und im Workshop "Onboarding der Generation Z" geht es darum, junge Talente erfolgreich ins Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden. Ziel ist es, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Herausforderungen der Mitarbeiter*innengewinnung und -integration zu meistern.
Gemeinsam Zukunft gestalten
Der bevorstehende demografische Wandel stellt Sachsen-Anhalts Wirtschaft und Unternehmen vor große Aufgaben. Das "Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt" unterstützt die Unternehmen dabei, modernes Arbeiten in KMU zu etablieren, indem Beschäftigte, Fach- und Führungskräfte und Interessenvertretungen mit den Beratungs- und Weiterbildungsangeboten des "Zukunftszentrums" durch den digitalen Wandel begleitet werden. Mit praxisnaher Beratung, gezielter Qualifizierung und dem Aufbau eines starken Netzwerks entsteht für die Unternehmen und ihre Beschäftigten Raum für Innovation, nachhaltige Entwicklung und neue Perspektiven für die Arbeitswelt von morgen.
Das Projekt "Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt" wird im Rahmen des Programms "Zukunftszentren" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.
Das ESF Plus-Programm "Zukunftszentren - Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Beschäftigten bei der (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" (kurz: "Zukunftszentren")
Das ESF Plus-Programm "Zukunftszentren" unterstützt Unternehmen, ihre Beschäftigten sowie Selbstständige dabei, die großen aktuellen Veränderungsprozesse zu bewältigen und sozial zu gestalten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von KMU und Solo-Selbstständigen.
Es zielt darauf ab, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz der Zielgruppen in den Transformationsprozessen zu fördern und ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit zu erhalten und zu stärken. Über die genannten Zielgruppen hinaus haben grundsätzlich alle Unternehmen bundesweit Zugang zu den Fördermaßnahmen. Die im Rahmen des Förderprogramms gewonnenen Erkenntnisse werden sukzessive veröffentlicht.
Im Rahmen des Programms werden zwölf "Regionale Zukunftszentren", ein "Zentrum Zukunft der Arbeitswelt" als übergeordnetes Zentrum und ein "Haus der Selbstständigen" als Kompetenz-, Vernetzungs-, und Beratungszentren zur Bewältigung des insbesondere digital getriebenen Wandels der Arbeitswelt gefördert.
Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie auf der Programmwebsite der Zukunftszentren sowie auf dem ESF-Webportal.