Mit "MOVE and WORK" soziale Inklusion innerhalb Europas stärken

Datum
04.11.2025

Mit Hilfe des ESF Plus-geförderten Projekts "MOVE and WORK - LernRaum Europa" können sich junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren aus dem Münsterland beruflich neu orientieren und ihre Persönlichkeit weiterentwickeln. Das Projekt richtet sich insbesondere an junge Menschen, die von Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung oder Armut betroffen sind.

Mehrere Personen springen
Mut zur Veränderung - MOVE and WORK ist nicht einfach ein Auslandspraktikum - es ist eine Reise der persönlichen und beruflichen Entwicklung. © KI-gestützter Generator (Perplexity AI)

"Raus aus der Komfortzone"

Das Projekt "MOVE and WORK" unterstützt den Sprung "raus aus der Komfortzone" in die berufliche Integration: Es öffnet Türen zu neuen persönlichen Perspektiven durch einen begleiteten Auslandsaufenthalt mit betrieblichen Praktika. Dieser Schritt erfordert gerade von dieser Zielgruppe des Projekts eine ordentliche Portion Mut. Für die betrieblichen Praktika werden drei europäische Länder angeboten: Griechenland, Spanien und Schweden. Durch intensive Vorbereitung, Sprachtraining und enge Betreuung sammeln die Teilnehmenden wertvolle Erfahrungen für sich und ihre berufliche Zukunft und gewinnen neues Selbstvertrauen. Transnationale Netzwerktreffen mit europäischen Partnern fördern begleitend den Erfahrungsaustausch und stärken die soziale Inklusion in ganz Europa.

Das Projekt läuft von September 2025 bis Mai 2028 mit insgesamt neun Gruppen. "Wir wollen Armut bekämpfen und soziale Inklusion fördern, indem junge Menschen sich neuen persönlichen und beruflichen Ziele öffnen.", so Anja Bannat, Geschäftsführerin der GEBA (Gesellschaft für Berufsförderung und Ausbildung mbH), die das Projekt umsetzt.

Intensive Vor- und Nachbereitung

Die dreimonatige Vorbereitungsphase ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg der Teilnehmenden. Durch Stärkenanalysen, Bewerbungstrainings und ein Sprachtraining werden die Teilnehmenden auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet. Die Sprache des Gastlandes ist (fast) Nebensache, Berufsorientierung, interkulturelle Fähigkeiten und Landeskunde haben dagegen einen hohen Stellenwert. Besonders wichtig ist der Besuch durch die jeweiligen transnationalen Partner.

Diese besuchen das Projekt zunächst im Münsterland und tauschen sich mit den Projektteilnehmenden aus. So besteht die Gelegenheit, Vorstellungen und Wünsche für den Aufenthalt und das Praktikum im jeweiligen EU-Ausland zu besprechen. Das persönliche Treffen ermöglicht die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und schafft Sicherheit und Vertrauen für den Auslandsaufenthalt.
Auf die Vorbereitung im Heimatland folgt ein zweimonatiges Auslandspraktikum in Griechenland, Spanien oder Schweden. Die Praktika erfolgen in Betrieben vor Ort - von sozialen Einrichtungen über kleine Unternehmen bis hin zu Handwerksbetrieben. Zurück im Heimatland werden in der Nachbereitungsphase die Erfahrungen gemeinsam reflektiert, neue Perspektiven erkannt und für die individuelle berufliche Integration in Ausbildung oder Arbeit nutzbar gemacht. Die intensiven Vor- und Nachbereitungsphasen werden kontinuierlich von pädagogischen Fachkräften begleitet.

Praxiserfahrung im Ausland

Praxiserfahrung im Ausland bedeutet Mut zur Veränderung. In der "Welcome-Woche" lernen die Teilnehmenden die Umgebung und ihren Praktikumsbetrieb kennen. Dies legt die Basis für ein erfolgreiches Praktikum und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Die praxisbezogenen Aufgaben in den unterschiedlichsten Berufen erweitern die fachlichen Kompetenzen. Zudem stärkt der tägliche Kontakt mit Einheimischen das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit. Selbst eingeschränkte Sprachkenntnisse tun dem keinen Abbruch. Junge Menschen mit diskontinuierlichen Biografien erfahren so eine neue Chance, gewinnen Zuversicht und entwickeln neue persönliche und berufliche Ziele für ihre Zukunft in Deutschland.

Mehrere Personen an einem Bahnsteig
Auf den Weg gemacht: die Teilnehmenden vor dem Flug nach Griechenland: Richard Gottfried, Jamie-Lee Blam, Stefanos Papastamos, Kantemir Bogotov, Moannad Al Ojjeh dir Miri, Robin Straube, Stefanie Stark, Christin Schänzer, Dahlia-Michelle Gehring, Jessica Gerhold © GEBA mbh

Austausch zwischen den europäischen Partnern

Das Projekt wird im Rahmen des ESF Plus-Programms "JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa" gefördert. Ein besonderer Fokus des Programms liegt auf dem Austausch zwischen den europäischen Partnern. So fand im Rahmen des Projekts Anfang Oktober ein transnationales Netzwerktreffen in Alexandroupolis (Griechenland) statt. Daran nahmen relevante Gesprächspartner des deutschen und griechischen Arbeitsministeriums sowie des Jobcenters Münster teil. Die Begrüßung übernahm der Bürgermeister von Alexandroupolis, Ioannis Zampoukis.

Das Netzwerktreffen bot neben dem Erfahrungsaustausch auch die Möglichkeit, konkrete Herausforderungen anzusprechen und gemeinsame Strategien zur Förderung sozialer Inklusion für die Zielgruppe des Projekts zu entwickeln. Durch diesen Dialog wurde das Verständnis für die unterschiedlichen sozialen und arbeitsmarktlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Griechenland gestärkt und förderte so eine bestmögliche Projektgestaltung.

"MOVE and WORK" ist mehr als ein Projekt - es ist eine Plattform für soziale Teilhabe, berufliche Integration und kulturellen Austausch innerhalb Europas. Junge Menschen entdecken neue Perspektiven, üben nachhaltige Kommunikationsstrategien und bauen interkulturelle Brücken. Im Münsterland und darüber hinaus entsteht so ein Netzwerk, das den europäischen Gedanken greifbar macht und junge Menschen ermutigt, selbstbewusst neue Wege zu gehen.

Das ESF Plus-Programm "JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa"

Das Projekt "MOVE and WORK - LernRaum Europa" wird im Rahmen des Programms "JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Das Programm richtet sich an benachteiligte junge Menschen von 18 bis 30 Jahren, deren Zugang zu Arbeit oder Ausbildung aus mehreren individuellen und/oder strukturellen Gründen besonders erschwert ist (z.B. Schulabbrecher*innen, Ausbildungsabbrecher*innen, Langzeitarbeitslose, etc.). Durch mehrmonatige betriebliche Praktika im europäischen Ausland können arbeitslose/arbeitssuchende Jugendliche und junge Erwachsene (Lern-)Erfahrungen in anderen Ländern sammeln und hierdurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Das Programm fördert die Beschäftigungsfähigkeit und die Entwicklung beruflicher Perspektiven der Teilnehmenden, mit dem Ziel der nachhaltigen Integration in den inländischen Arbeitsmarkt.

"JUVENTUS" leistet damit einen Beitrag zur sozialen Inklusion, Bekämpfung der Armut und zur Jugendbeschäftigung im Rahmen des ESF Plus-Bundesprogramms. Darüber hinaus ermöglicht der Zugang zu Auslandserfahrung es den Teilnehmenden, die Vorteile eines sozialen Europas lebenswelt- und erfahrungsorientiert zu erleben. Die Erlebnisse im Ausland und während des Praktikums sowie die Vor- und Nachbereitung durch den Projektträger ebnen den Weg, dass die Teilnehmer*innen im Anschluss einen Ausbildungsplatz oder eine Beschäftigung finden und darüber ihren Platz in der Gesellschaft.

Zentraler Bestandteil von "JUVENTUS" ist ein begleitetes mehrmonatiges Auslandspraktikum in einem anderen EU-Mitgliedstaat bzw. europäischem Partnerland, eingebunden in einen Projektzyklus mit intensiver Vor- und Nachbereitung inklusive Sprachkurs.

Weitere Informationen zum Programm "JUVENTUS" finden Sie auf dem ESF-Webportal.

Auszug aus dem ESF-Newsletter