Arbeitsforschungstagung 2018: Arbeitswelten der Zukunft

Datum
28.02.2019

Die Tagung am 04./05. Dezember 2018 in Stuttgart erlaubte einen lebendigen Meinungsaustausch zu der Frage, wie sich Arbeit in Zukunft verändert und welche Rolle die Wissenschaft dabei spielt. Die Teilnehmenden konnten sich über die vielfältigen Bedarfsfelder der Arbeitsforschung informieren und die begleitende Fachausstellung zu Highlights aktueller Projekte des BMBF besuchen. In der Ausstellung und den Sessions waren auch viele der 30 ESF-geförderten Forschungsprojekte im Förderschwerpunkt "Arbeit in der digitalisierten Welt" vertreten.

Eine Messehalle
Teilnehmende der Arbeitsforschungstagung 2018 beim Besuch des "Future Work Lab" in Stuttgart © Ludmilla Parsyak, Fraunhofer IAO

Welche Veränderungen bringen die Arbeitswelten der Zukunft mit sich?

Antworten auf diese Leitfrage wurden sowohl in den Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden vor Ort diskutiert als auch weltweit via Livestreaming bei der konferenzbegleitenden "Virtual World Tour". Auf einer virtuellen 24-stündigen Weltreise wurden dabei an ausgewählten Orten Expertinnen und Experten zwölf renommierter Institute aus allen Kontinenten interaktiv in die Arbeitsforschungstagung miteinbezogen.

"Die zentrale Herausforderung der digitalisierten Arbeitswelt ist für mich, dass die Digitalisierung nicht das Handeln der Menschen lenkt, sondern umgekehrt, dass die Menschen die Potenziale der neuen Technologien erkennen, gestalten und nutzen", sagte Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), anlässlich der Arbeitsforschungstagung 2018.

Die vom ESF und BMBF geförderten Forschungsprojekte zur "Zukunft der Arbeit" sollen innovative Konzepte zur Arbeitsgestaltung und -organisation in enger Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Sozialpartnern entwickeln und pilotmäßig erproben. Die so gewonnenen Ergebnisse können zu Standards für die Arbeitswelt von morgen werden. In einer sich wandelnden Arbeitswelt sollen Beschäftigte und Unternehmen mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet werden, um gute Arbeit zu leisten und gleichzeitig wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können.

Alle Arbeitswelten kommen mit der Digitalisierung in Berührung, ihre Gestaltung betrifft alle Branchen ohne Ausnahme. Dementsprechend groß war die Bandbreite der Themen in den unterschiedlichen Formaten. Expertinnen und Experten diskutierten über Aspekte wie die Gestaltung von Arbeitssystemen, arbeitsnahes Lernen und Fragen zu Künstlicher Intelligenz und digitaler Lernformate. Themen der Workshop Sessions waren beispielsweise "Transformation der Arbeit durch Digitalisierung", "Lernen im Prozess der Arbeit 4.0", "Flexibles und mobiles Arbeiten", "Fachkräftesicherung und Qualifizierung", "Prävention in der Arbeit 4.0" oder "Agile neue Arbeitswelt: Potenziale der Crowd".

Die konferenzbegleitende Fachausstellung bot mit interaktiven Elementen in ausgewählten Themenwelten die Möglichkeit, die Arbeitswelten der Zukunft zu erleben und Gestaltungsoptionen zu diskutieren. Dafür waren zahlreiche anschauliche Exponate, die exemplarisch aufzeigen, wie sich die digitale Arbeitswelt gestaltet, aufgebaut. Serviceroboter, welche die Interaktion zwischen Mensch und Maschine neu definieren, machen die Arbeitswelten der Zukunft greifbar. Themenschwerpunkte der Ausstellung waren: Mensch-Maschine-Interaktion, Digitale Arbeitswelt, Innovationen durch neue Arbeitsprozesse, Kompetenzen im Arbeitsprozess entwickeln, Arbeitskulturen der Zukunft, Gesundheit durch Prävention fördern.

Eine Landkarte
In den Sessions wurden die Themen auch spielerisch vermittelt © Ludmilla Parsyak, Fraunhofer IAO

Besonders anschaulich werden die Arbeitswelten der Zukunft in Lernfabriken wie dem "Future Work Lab" (Virtuelle 360° Tour durch das Future Work Lab: g.co/futureworklab) in Stuttgart, welches im Rahmen der Arbeitsforschungstagung zur Besichtigung einlud. Das Innovationslabor für Arbeit, Mensch und Technik macht die Industriearbeit der Zukunft für Unternehmen, Verbände, Mitarbeitende und Gewerkschaften live erlebbar. Dort lässt sich die Gestaltung digitalisierter Arbeitskonzepte durchgängig erfahren und für die eigene Anwendung adaptieren.

"Zukunft der Arbeit" ist ein durch das BMBF und den ESF gefördertes Programm. Es greift die Herausforderungen auf, die für Unternehmen (insbesondere KMU) und Menschen durch den Strukturwandel, Technisierung und zunehmende Globalisierung in der Arbeitswelt entstehen und lädt Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein, mit innovativen Forschungsprojekten aktiv die Zukunft unserer Arbeitswelt mitzugestalten. Das Ziel des Programms ist, technologische und soziale Innovationen gleichermaßen voranzubringen. Dazu sollen neue Modelle der Qualifizierung, der Gesundheitsprävention, der Arbeitsgestaltung und -organisation in und mit Unternehmen entwickelt und pilothaft in die betriebliche Praxis überführt werden. Dabei liegt der Fokus besonders auf branchenübergreifenden und interdisziplinären Projekten.

Weiterführende Informationen zum Programm "Zukunft der Arbeit" finden Sie hier.