Mehr als 12.000 Unternehmen fit für die Zukunft: Förderprogramm unternehmensWert:Mensch zieht Bilanz
- Datum
- 07.02.2023
Fast 100 Akteur*innen trafen sich am 30. November 2022, um auf zehn erfolgreiche Jahre zurückzublicken, in denen das ESF-geförderte Programm "unternehmensWert:Mensch" mehr als 12.000 Unternehmen beratend zur Seite stand. Orientiert an den Bedürfnissen der Beschäftigten unterstützten zertifizierte Prozessberater*innen kleine und mittlere Betriebe darin, Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden. Ende 2022 lief das Programm aus, doch der Nachfolger steht mit INQA-Coaching bereits in den Startlöchern. Ein Rück- und Ausblick.
Programm "unternehmensWert:Mensch": Zukunft des Mittelstandes im Blick
Es wirkte fast wie ein Jahrgangstreffen, so herzlich und angeregt war der Erfahrungsaustausch auf dem digitalen Abschlusstreffen des erfolgreichen Programmes "unternehmensWert:Mensch" ("uWM").
Zehn Jahre lang unterstützte "uWM" kleine und mittlere Unternehmen individuell dabei, innovativ auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Fabian Langenbruch, stellvertretender Leiter der Abteilung für Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), wandte sich in einem Grußwort an die Anwesenden: "Die wichtigsten Themen unserer Zeit sind die "drei D" - Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen stellen sie eine besondere Herausforderung dar." Das Programm "uWM" habe während seiner Laufzeit zahlreiche Unternehmen maßgeblich darin unterstützt, die damit verbundenen vielschichtigen Aufgaben zu meistern.
Mehr als 12.000 Unternehmen wurden beraten
Das bundesweite Programm war 2015 mit dem Ziel gestartet, den deutschen Mittelstand fit für die Zukunft zu machen. Mit Hilfe von autorisierten Prozessberater*innen unterstützte es kleine und mittlere Unternehmen dabei, maßgeschneiderte Konzepte und Maßnahmen für eine zukunftsfähige und beschäftigtenorientierte Personalpolitik zu entwickeln. Im "uWM"-Fokus stand dabei, alle Beteiligten im Unternehmen in die Prozesse mit einzubeziehen. Kurze Feedback-Zyklen und ein flexibles Vorgehen sorgten für Transparenz und förderten soziale Dynamiken. In rund 100 Erstberatungsstellen (EBS) führten seither 1.720 autorisierte Prozessberater*innen insgesamt 12.931 Erstberatungen durch. 12.210 Unternehmen erhielten Beratungsschecks. Das entspricht 94 Prozent aller beratenen Unternehmen.
Im Rahmen der Erstberatung wurde die Förderfähigkeit geklärt und gemeinsam mit den Unternehmen der konkrete betriebliche Bedarf entlang der vier personalpolitischen Handlungsfelder des Programms identifiziert (Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit, Wissen & Kompetenz). Je nach Erfordernis stellten die EBS einen Beratungsscheck für eine anschließende Prozessberatung aus, der den Umfang und eine Empfehlung zu den Handlungsschwerpunkten enthielt, oder sie verwiesen auf ein anderes regionales Angebot. Der Beratungsscheck ermöglichte es den Unternehmen max. zehn Beratungstage in Anspruch zu nehmen.
Vom niedrigschwelligen Programmzugang profitierten Betriebe aus fast allen Branchen
Im Laufe der sieben Jahre erweiterten zusätzliche Schwerpunkte das Programm. Die klassischen "uWM"-Angebote wurden durch den Bereich "uWM plus" ergänzt, dessen Schwerpunkt auf der Digitalisierung lag. Die Bereiche "Women in Tech" und "Gestärkt durch die Krise" zielten seit dem Jahr 2021 vor allem auf die Frauenförderung beziehungsweise auf die Bewältigung der Corona-Krise ab.
Das Programm richtete sich an Betriebe aus nahezu allen Branchen. Gefördert wurde es vom BMAS und dem Europäischen Sozialfonds, die je nach Unternehmensgröße 50 bis 80 Prozent der Beratungskosten übernahmen. Viele Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten nutzten die vielfältigen Angebote - auch dank der regionalen Erstberatungsstellen, die ihnen einen niedrigschwelligen Zugang zum "uWM"-Programm boten.
"INQA-Coaching" knüpft ab 2023 an den Erfolg der "uWM"-Programme an
Dank dieser Erfolge hat das BMAS entschieden, in der ESF Plus-Förderperiode 2021 - 2027 mit "INQA-Coaching" 2023 ein neues Förderprogramm aufzulegen. Es knüpft an das "uWM"-Programm an, besonders an den Programmzweig "uWM plus" mit dem Schwerpunkt Digitalisierung. "INQA-Coaching soll kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, den digitalen Wandel innovativ zu gestalten", sagte Cornelia Schäff, Fachexpertin für Förderprogramme im BMAS, beim Abschlusstreffen der "uWM"-Prozessberater*innen. "Im Mittelpunkt steht weiterhin eine zukunftsfähige und bedürfnisorientierte Mitarbeiterpolitik mit dem Schwerpunkt der Digitalisierung."
Weitere Informationen zu den Förderprogrammen "uWM" und "INQA-Coaching" finden Sie auf inqa.de sowie auf dem ESF-Webportal.